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Wegen Gewässerverschmutzung verurteilt
Das Abwaschwasser liess er einfach den Bach hinunter

Der Mühlebach in Stäfa fliesst durch eine grüne Landschaft, umgeben von Bäumen und Gebäuden im Hintergrund, Januar 2025.
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Der Mülibach ist ein unscheinbares Gewässer, das beim Stäfner Kehlhof in den Zürichsee fliesst. Manche Menschen, welche die beliebte Badewiese bei der Villa Sunneschy aufsuchten, bekamen ihn aber schon am lebendigen Leib zu spüren, als sie im See schwammen und in der Nähe der Bachmündung vorbeikamen: Das Wasser wird dort nämlich schlagartig kälter.

Mit einem Schlag war im vergangenen Frühling auch plötzlich das Wasser des Bachs schmutzig. An einem Sonntag im April wurde es um die Mittagszeit plötzlich trüb. Was war geschehen? Wie sich nun herausstellt, hatte ein Anwohner das Abwaschwasser aus seiner Küche in einen Meteorschacht in der Nähe geschüttet. Es enthielt Spülmittel, Seife sowie Reste von Geschirrspültabs.

Luftaufnahme des Mühlebachs in Stäfa mit grünen Wiesen, angrenzenden Gebäuden und Ufer am Zürichsee. Foto von Patrick Gutenberg.

Weshalb der Mann das Wasser nicht den Ablauf in seiner Küche herunterliess, ist unklar. Womöglich glaubte er, dass es vom Abwasserschacht in die Kläranlage fliesst, was aber in der Regel nicht der Fall ist. Denn Regenwasser – und eben auch alles, was man in den Dolenschacht schüttet – gelangt vom Abflusskanal meist direkt in Fliessgewässer.

Nun muss der Fehlbare für seine unbedachte Tat büssen. Die Staatsanwaltschaft See/Oberland hat ihn kürzlich per Strafbefehl zu einer Geldstrafe von 20 Tagessätzen zu 30 Franken verurteilt. Er muss diese zwar nicht bezahlen, da sie bedingt gefällt wurde und der Beschuldigte eine Probezeit von zwei Jahren erhält. Hingegen wird dem 26-jährigen Deutschen eine Busse von 300 Franken aufgebrummt. Zusätzlich muss er die Verfahrenskosten von knapp 1400 Franken übernehmen.

Der Beschuldigte habe gegen das Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer verstossen, schreibt die Staatsanwaltschaft im Strafbefehl. Mit seinem Verhalten habe er «die im Mülibach lebenden Organismen gefährdet». Und auch die Badenden, sofern sich zu dieser frühen Jahreszeit schon welche in den See gewagt hatten, verspürten wohl keine Freude, dass sie plötzlich im Seifenwasser schwimmen mussten.