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Durchgerostete Lampe ersetzt
Stäfas älteste Strassenlaterne brennt bald wieder

Älteste Strassenlaterne in Stäfa, antike Lampe ist gerettet und erstrahlt bald wieder in vollem Glanz, Strassenlampe beim Museum zur Farb, 21.10.24, Foto: Manuela Matt, manuelamatt.ch
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Das letzte Lichtlein ist für immer erloschen. Das dürften die Verantwortlichen des Stäfner Ortsmuseums Haus zur Farb befürchtet haben, als sie im Frühling aus Sicherheitsgründen eine gut 120-jährige Strassenlampe auf dem Vorplatz des historischen Gebäudes abmontierten.

Der antike Lampenschirm, der an einem efeuumrankten Holzmast hing, hatte hervorragend zum Museum gepasst: Er erinnerte an ein Stück Lokalgeschichte, genau genommen an die Zeit, als in der Gemeinde Stäfa ein Licht aufging und die erste elektrische Strassenbeleuchtung in Betrieb genommen wurde.

Man schrieb damals das Jahr 1903. Und inzwischen werden die Gemeindewerke die Strassenbeleuchtung wohl schon mehrmals ausgewechselt haben. Nur besagte Laterne trotzte hartnäckig der Zeit.

Bedauern in den sozialen Medien

Allerdings hing sie nicht von Anfang an vor dem Ortsmuseum. Ihr angestammter Platz war neben dem alten Schulhaus Kirchbühl. Als dort vor einigen Jahrzehnten neue Kandelaber installiert wurden, montierte der damalige Hauswart Rolf Liechti den historischen Lampenschirm ab. Er brachte ihn zum Haus zur Farb, wo sein Vater Werner Liechti als Museumskurator amtete.

Fortan hing die Lampe also dort. Sie trotzte Wind und Wetter sowie dem Efeu, das langsam den Holzmast hinaufwucherte. Nur brennen wollte die Laterne irgendwann nicht mehr. Und weil der überwucherte Kandelaber mit der Zeit befürchten liess, dass der Holzmast morsch sein könnte, inspizierten die Gemeindewerke im Frühling den Pfahl genau. Dabei stellten sie fest, dass die Lampe komplett durchgerostet war und wegmusste, damit sie nicht plötzlich zu Boden fallen und womöglich noch jemanden erschlagen würde.

Das sah gar nicht mehr gut aus: Der alte Lampenschirm war komplett durchgerostet.

«Das Ende der Lampe sorgte in den sozialen Medien für ein breites wehmütiges Echo», weiss Christian Dietz-Saluz, Präsident der Museumskommission der Lesegesellschaft Stäfa. Nun komme es aber zu einem «strahlenden Comeback». Denn: «Es ist uns gelungen, ein identisches gleich altes Exemplar in Biel aufzutreiben.»

Dieses stamme aus der Zeit zwischen 1910 und 1920, erzählt der ehemalige Redaktor der «Zürichsee-Zeitung». Eine aufwendige, fast schon detektivische Internetrecherche sowie einige Rückschläge waren nötig, bis die Verantwortlichen auf das besagte Exemplar stiessen und es über die Onlineplattform Ebay kaufen konnten.

Ohne Fest kein Licht

Die Hartnäckigkeit hat sich aber gelohnt. Die Ersatzlampe ist in gutem Zustand, da sie bislang wohl an einem wettergeschützten Platz verwendet worden ist.

Die Gemeindewerke hätten die Lampe nach Restauration und elektrischer Instandsetzung samt dem Jugendstilgestell am Mast vor dem Museum zur Farb montiert, erzählt Dietz-Saluz. Der Holzmast wurde übrigens mittlerweile vom Efeu befreit – und befand sich entgegen den Befürchtungen in makellosem Zustand.

War das noch eine Strassenlaterne oder schon ein Baum? Das dichte Efeu liess keinen Schluss mehr auf den tatsächlichen Zustand der Installation zu.

Künftig wird die Lampe per Zeitschaltung aus dem Museum ein- und abgeschaltet. Im Moment brennt sie allerdings noch nicht. Schliesslich braucht es vor der Inbetriebnahme einen feierlichen Akt, den die Verantwortlichen am 4. November im kleinen Rahmen begehen wollen.

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