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Sicherheitshalber abmontiert
Die wohl älteste Laterne von Stäfa hat ausgedient

Eine der speziellsten Laternen der Gemeinde hat das Zeitliche gesegnet.
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Ausgefallene Lampen gibt es in Designerläden und Möbelhäusern für teures Geld zu kaufen. Vor dem Stäfner Ortsmuseum zur Farb wucherte ein besonders ulkiges Exemplar aber seit Jahrzehnten gratis und für alle sichtbar gegen den Himmel zu.

Über den Mast eines mehr als 100 Jahre alten Kandelabers hat sich das Efeu nämlich derart emporgearbeitet, dass die Lampe zuletzt eher an einen Baum erinnerte. Doch nun wurde der antike Lampenschirm, der als Einziges noch aus den Blättern ragte, aus Sicherheitsgründen abmontiert.

Die erste Beleuchtung von Stäfa

Mit dem Ende dieser Lampe dürfe eines der letzten – wenn nicht sogar das letzte Exemplar der ersten elektrischen Strassenbeleuchtungen Stäfas verschwunden sein. Ihren Ursprung hat diese nämlich vor über 120 Jahren, als der Gemeinderat 1903 mit der Einführung elektrischer Beleuchtung im gesamten Gemeindegebiet beauftragt wurde, wie in der Historie der Gemeindewerke Stäfa nachzulesen ist.

So galt das gute Stück während Jahren zumindest tagsüber als ein wahrer Blickfang. Geleuchtet hat die alte Laterne jedoch schon lange nicht mehr. Ob der hölzerne Mast unter all dem Grün morsch oder beschädigt war, konnte man unter dem Gewächs zudem nicht mehr erkennen.

Das sich immer weiter windende Efeu legte über die Jahre stetig an Gewicht zu. So sehr, dass die Befürchtung bestand, der Kandelaber könnte jederzeit umfallen. Das wurde der wahrscheinlich ältesten Strassenlaterne der Gemeinde nun zum Verhängnis.

Der Letzte seiner Art

Der Einsatz sei nötig gewesen, um vor der Saisoneröffnung noch alle Gefahren beseitigen zu können, bestätigt das Museum zur Farb auf Anfrage. Mit Unterstützung der Gemeindewerke befreite man den Kandelaber von seiner Last.

Unter all dem Efeu kam schliesslich ein makelloser Pfosten zum Vorschein, der wohl noch einige Jahre auf dem Museumsvorplatz ausgehalten hätte. Der blecherne Lampenschirm hingegen ist bis auf den letzten Zentimeter durchgerostet. Er wäre wohl demnächst abgefallen.

Vom einstigen Lampenschirm ist nach über 100 Jahren nicht mehr viel übrig.

«Das war schon die richtige Entscheidung», sagt auch der ehemalige Museumskurator Werner Liechti. Den antiken Kandelaber habe er als Kurator bereits vor mindestens 20, wenn nicht 30 Jahren, bei dessen Umzug vor das Museum begleitet, erzählt er dazu. Denn ursprünglich stand die Leuchte neben dem alten Schulhaus Kirchbühl, in dem heute der Mittagstisch der Primarschule untergebracht ist.

Liechtis Sohn war damals Hausabwart der Primarschule. «Als dort modernere Laternen installiert wurden, wollte man den damals schon sehr alten Kandelaber loswerden», erzählt der Senior. Sein Sohn habe aber interveniert, worauf der Kandelaber vor das Museum umgesiedelt worden sei. Dort weilte der Kandelaber schliesslich bis letzte Woche – in nächster Nachbarschaft mit den LED-Laternen der neusten Generation.

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