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Schlag der Ukraine in Cherson
Kadyrows Soldaten verraten Standort in Video – jetzt droht der Anführer

Gut gelaunt vor der Kamera: Ein Standbild aus dem Video, das die tschetschenischen Kämpfer verraten haben soll.
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Sie werden auch «Tiktok-Armee» genannt: Die Soldaten des Tschetschenenführers sind dafür bekannt, in den sozialen Medien kräftig Propaganda zu betreiben. Nun ist ihnen laut übereinstimmenden Medienberichten jedoch ein Video aus einer Schule im Gebiet Cherson zum Verhängnis geworden. Mit der Veröffentlichung hätten sie ihren Standort verraten, die ukrainische Armee hätte nur noch Mass nehmen müssen, heisst es. Unabhängig konnten die Angaben nicht überprüft werden.

Nach ukrainischen Angaben seien dabei mehr als 100 Soldaten aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien von der Artillerie getroffen worden. «Durch präzise Artillerieschläge der Verteidigungskräfte sind in der Ortschaft Kajiry im Gebiet Cherson 30 Okkupanten vernichtet worden und mehr als 100 feindliche Soldaten unter den Trümmern geblieben», teilte der ukrainische Generalstab in seinem abendlichen Lagebericht am Dienstag mit.

Laut dem ukrainischen Militärgouverneur der Region Cherson, Serhij Chlan, soll die tschetschenische Einheit nach ihrem Abzug aus der Stadt Cherson über den Fluss Dnipro in der Schule einer Ortschaft am anderen Flussufer stationiert worden sein. Die Männer hätten ihren Aufenthaltsort durch Fotos in sozialen Netzwerken selbst verraten. «Unsere Streitkräfte mussten nur noch draufhalten», sagte Chlan. Er berichtete von mehr als 40 Toten und 60 Verschütteten.

«Teufel» und «Jihad»: Kadyrow nach Angriff in Rage

Der berüchtigte tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow äusserte sich nicht zu dem Vorfall selbst, allerdings machte er am Dienstag in den sozialen Netzwerken seinem Unmut über das angeblich zu weiche Vorgehen Russlands in der Ukraine Luft. Für den Beschuss russischen Territoriums – zu dem Kadyrow nach der Annexion auch Cherson zählt – müssten ukrainische Städte dem Erdboden gleichgemacht werden, forderte er. Kadyrow gilt als Freund Putins und wird auch als dessen «Bluthund» bezeichnet. 

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Für Christoph Wanner, Russland-Korrespondent des Medienportals «Welt», steht dieser Wutausbruch «ganz klar» im Zusammenhang mit dem Beschuss seiner Truppen. Kadyrow fordere zudem den Heiligen Krieg gegen die Ukraine und bezeichne die Ukrainerinnen und Ukrainer als «Teufel», die vernichtet werden müssten. 

Zudem bekundete er erneut seinen Unmut über den Kriegsverlauf. «Früher haben wir immer gesagt, dass wir eine militärische Spezialoperation auf dem Territorium der Ukraine führen, aber der Krieg findet bereits auf unserem Territorium statt», sagte Kadyrow am Dienstag in seinem Telegram-Kanal. Er sei damit sehr unzufrieden. Zugleich drohte er den westlichen Unterstützerländern der Ukraine mit Vernichtung. Es sei bereits das Kriegsrecht in Grenzregionen zur Ukraine verhängt worden, sagte Kadyrow. «Aber sie schiessen weiter auf friedliche Bürger und zivile Objekte.» Russlands Antwort darauf sei «schwach». Kadyrow forderte als Vergeltung die Auslöschung von ukrainischen Städten, «damit wir den fernen Horizont sehen können».

SDA/step