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Stadtratswahlen Zürich
Stadtrat Baumer lanciert den Wahlkampf

Interview mit Stadtrat Michael Baumer zur Energie-Krise & Zukunft der Stadt Zuerich.
Portrait Michael Baumer


24.08.2022
(SILAS ZINDEL)
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Der Stadtrat mit dem schlechtesten Wahlresultat will vielleicht ganz nach oben.

Michael Baumer lanciert den Wahlkampf in der Stadt Zürich. Am Mittwoch hat der Vorsteher der Industriellen Betriebe, Michael Baumer (FDP), Medienschaffende eingeladen. Vordergründig, um aufzuzeigen, was er in den vergangenen zwei Jahren Amtszeit alles geleistet hat und in den kommenden zwei Jahren noch leisten will.

Laut Baumer steht eine der grössten städtischen Verwaltungsreformen der letzten Jahre, die Vereinheitlichung der städtischen Wärmeversorgung, kurz vor dem Abschluss. Das Tram Affoltern und der Solarausbau kämen voran, die notwendige Sanierung des Seewasserwerks Moos werde neu aufgegleist.

Michael Baumer geht damit in die Kommunikationsoffensive. Er will mehr darüber sprechen, was er tut, was seine Leute tun. Damit denkt er wohl auch an die nächsten Wahlen. Vor zweieinhalb Jahren retteten ihn nur rund 1200 Stimmen vor der Abwahl. Ein Grund dafür: FDP-Stadtrat Baumer war in den ersten vier Jahren in den Medien wenig präsent.

Und die nächsten Wahlen versprechen Spannung. Der Stadtrat steht möglicherweise vor einer grossen Erneuerung, da langjährige Stadtratsmitglieder abtreten dürften.

Verschiedene Abgänge möglich

Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) wird 2026 bereits 17 Jahre die Stadt regiert haben, Hochbauvorsteher André Odermatt (SP) wird 16 Jahre im Amt sein. Beide sind Jahrgang 1960, bis dahin also im Rentenalter. Dass Mauch und Odermatt gemeinsam wieder antreten, gilt als unwahrscheinlich.

Ebenfalls abtreten dürfte wohl Schulvorsteher Filippo Leutenegger (FDP). Er ist zwar erst in seiner dritten Amtszeit, wird aber im Wahljahr 74-jährig.

Lange im Stadtrat sitzt auch schon Daniel Leupi (Grüne), der Finanzvorsteher wurde 2010 erstmals in die Stadtregierung gewählt. Ob er nach 16 Jahren genug hat, ist fraglich. Seine Lust an der Politik wirkt ungebrochen. Das Gerücht, dass er gern die Nachfolge von Corine Mauch als Stapi übernehmen möchte, kursiert seit Jahren.

Baumer will bleiben

Und Michael Baumer? Er hat Lust, weiterzumachen. In seinem Departement gefalle es ihm. Doch sollte Corine Mauch tatsächlich abtreten, «würde ich mir es ernsthaft überlegen, fürs Präsidium zu kandidieren», sagt er.

Diese Ankündigung zeigt zwei Dinge.

Erstens: Michael Baumer will keine zweite Zitterpartie wie bei den letzten Wahlen. Er würde lieber ganz nach oben.

Zweitens: Auch wenn die Wahlen für die meisten noch weit weg scheinen, ist der Wahlkampf bereits lanciert. Szenarien werden durchgespielt, das Taktieren beginnt. Im Hintergrund suchen die Parteien nach geeigneten Kandidierenden, um bereit zu sein, wenn die erwarteten Rücktritte bekannt werden. Die FDP vielleicht mit einem Präsidiumskandidaten Michael Baumer.