Verkehr im Zürcher Kreis 4Wegen Langstrasse-Sperrung steckt jetzt auch der Bus im Stau
Das neue Regime im Langstrassenquartier hat frühabends und am Wochenende Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr. VBZ-Gäste brauchen Geduld.

Der Fahrgast wollte kürzlich nach Feierabend um 17 Uhr mit dem Bus der Linie 32 vom Helvetiaplatz zur Station Röntgenstrasse ennet den Bahngleisen fahren. Diese 750-Meter-Busfahrt auf der Langstrasse dauert normalerweise drei Minuten.
Doch an diesem Frühabend stand der Mann 20 Minuten im Bus – er wäre besser zu Fuss gegangen. Später am Abend gaben die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) per Lautsprecher durch, dass der Betrieb nach Fahrplan auf der Linie 32 derzeit nicht möglich sei.
Die VBZ bestätigen die Probleme auf dieser Strecke. «In den letzten Wochen verzeichnen wir auf der Linie 32 vermehrt Verspätungen», sagt Sprecher Leo Herrmann. Insbesondere werktags in der abendlichen Hauptverkehrszeit, also von circa 16.30 bis 19 Uhr, sowie in den frühen Morgenstunden am Samstag und am Sonntag träten Schwierigkeiten auf.
Dass es im Feierabendverkehr stockt, ist nicht ungewöhnlich. Die Trolleybusse sind auf den am stärksten frequentierten Strecken der Stadt unterwegs. Doch in diesem Fall dürfte der Grund für die häufigeren Verspätungen «auch eine Ende September geänderte Verkehrsführung sein», wie Herrmann bestätigt.
60-Meter-Abschnitt gesperrt
Gemeint ist die Sperrung eines 60-Meter-Abschnitts der Langstrasse zugunsten des Veloverkehrs. Auch der Bus sollte vom neuen Verkehrsregime profitieren, ist er doch ebenfalls durchgangsberechtigt. Doch die Realität sieht offenbar anders aus. Das neue Regime, das am 27. September eingeführt wurde, erzeugt Stau.
Erstens staut es am frühen Abend, weil die Autos und Lastwagen den gesperrten Abschnitt über Brauerstrasse und Kanonengasse umfahren müssen und stecken bleiben, wie ein Video zeigt, das kurz nach Einführung des neuen Regimes die Runde machte.
Und zweitens kommt es in der Nacht zu Staus, weil die Langstrasse neu ab 22 Uhr in beide Richtungen für die Autos geöffnet wird und insbesondere am Wochenende viel Party- und Poser-Publikum anzieht.
Das Tiefbauamt, die Dienstabteilung Verkehr und die VBZ beobachteten die Situation laufend und stünden bezüglich möglicher Massnahmen im Austausch, versichert VBZ-Sprecher Herrmann.
Vorerst bekämpfen die VBZ die Verspätungen, indem die 32er-Busse zwischen den Haltestellen Helvetiaplatz und Militär-/Langstrasse hin und wieder umgeleitet werden. Dies geschieht laut Herrmann in beiden Richtungen via Stauffacher-, Feld- und Schöneggstrasse.
Bald kommt die Überwachungskamera
Die Situation an der Langstrasse ist fragil. Die Signalisation der Langstrassensperrung ist bereits verbessert worden, als klar wurde, dass die Schilder von vielen Autofahrenden ignoriert werden.
Um diese weiter zu sensibilisieren, hat die Stadtpolizei Anfang November in einer zweistündigen Aktion 62 Bussen à 100 Franken verteilt. In Kürze wird zudem eine Kamera installiert, die die Autonummern von fehlbaren Lenkenden automatisch aufzeichnet.
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