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Nach Paulo Fonsecas Ausraster
Pöbeleien, Schubser, Wutanfälle: Wenn sich Trainer mit dem Schiedsrichter anlegen

Dario Lezcano vom FC Luzern erhält eine rote Karte von Schiedsrichter San Fedayi während eines Super League Spiels gegen Grasshopper Club Zürich in Luzern.

Der Fall von Paulo Fonseca sorgt für Aufregung. Der portugiesische Trainer von Olympique Lyon wurde für seinen Wutausbruch gegen Schiedsrichter Benoit Millot im Meisterschaftsspiel gegen Stade Brest (2:1) am Sonntag von der Disziplinarkommission der französischen Fussball-Liga hart bestraft.

Das Urteil lautet: Bis zum 30. November 2025 darf der 52-Jährige kein Spiel mehr leiten. Zudem wurde ihm bis zum 15. September der Zutritt zur Kabine seines Teams an Spieltagen untersagt. Ob Lyon an seinem Trainer festhalten wird, bleibt abzuwarten.

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Es ist das jüngste Kapitel eines wiederholt auftauchenden Konflikts zwischen Spielern oder Trainern und Schiedsrichtern. Immer wieder geraten die beiden Parteien auf und neben dem Feld aneinander. Oft haben diese Streitigkeiten schwerwiegende Folgen. Aber so drastisch wie bei Fonseca war die Bestrafung in vergleichbaren Fällen bisher noch nie.

José Mourinho

José Mourinho gehört zu den polarisierenden Figuren im Fussball. Neben seinen zahlreichen Titeln und Erfolgen sorgte er auch immer wieder mit Kritik an Schiedsrichtern für Schlagzeilen. So wurde er von der Uefa für vier Spiele gesperrt, als er nach dem Europa-League-Final im Mai 2023 als Trainer der AS Roma gegenüber Anthony Taylor ausrastete.

Bereits im April 2011 büsste er eine 5-Spiel-Sperre ab, als er im Halbfinal-Hinspiel der Champions League an der Seitenlinie von Real Madrid gegen den FC Barcelona nach Streitigkeiten mit dem deutschen Unparteiischen Wolfgang Stark auf die Tribüne verbannt wurde.

Schiedsrichter Anthony Taylor und AS Roma Trainer Jose Mourinho diskutieren während des UEFA Europa League Finales Sevilla gegen AS Roma in der Puskas Arena, Budapest, 31. Mai 2023.

Roger Schmidt

Am Ende eines hektischen Bundesligaspiels zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund im Februar 2016 legte sich Bayer-Trainer Roger Schmidt mehrfach mit dem vierten Offiziellen Niklas Bornhorst an. Schiedsrichter Felix Zwayer schickte den Deutschen auf die Tribüne, aber Schmidt weigerte sich, und so brach Zwayer vorübergehend das Spiel ab. Erst nach einem kurzen Kabinenaufenthalt ging es neun Minuten später weiter. Für seine Trotzreaktion wurde der Leverkusener Coach mit einer Sperre von fünf Spielen belegt.

Dario Lezcano

Noch herbere Fälle gibt es zwischen Spielern und Schiedsrichtern – auch in der Super League. Am 13. September 2015 sorgte Dario Lezcano für einmal nicht mit Toren für Schlagzeilen: Der Paraguayer des FC Luzern handelte sich gegen die Grasshoppers in der 88. Minute wegen Reklamierens und einer Unsportlichkeit zwei Gelbe Karten und somit den Platzverweis ein. Lezcano war mit dem Verdikt von Schiedsrichter Fedayi San alles andere als einverstanden und liess es ihn mit einem leichten Kopfstoss und einem Schubser gegen die Brust wissen. Lezcano wurde für acht Spiele gesperrt.

Diego Costa

Diego Costa legte sich in seiner Laufbahn mit so manchem Teamkollegen, Trainer oder Gegenspieler an. Aber auch Schiedsrichter blieben von dem Spanier nicht immer verschont. So erging es dem Unparteiischen Gil Manzano im April 2019. Beim Spiel zwischen Barcelona und Costas Atlético Madrid pfiff Manzano nach einem Zweikampf, bei dem Costa betroffen war, kein Foul. Der spanische Torjäger war ausser sich und pöbelte wutentbrannt in Richtung des Schiedsrichters.

Diego Costa von Atletico Madrid streitet mit Schiedsrichter Gil Manzano während des LaLiga-Spiels gegen FC Barcelona im Camp Nou Stadion.

Dieser zückte die Rote Karte, worauf sich Costa kaum mehr beruhigen konnte. Mehrere Mitspieler hielten ihn zurück und verhinderten wohl Schlimmeres. Für den heute 36-Jährigen setzte es wegen Beleidigung des Schiedsrichters eine 8-Spiel-Sperre ab. Weil die Saison nur noch sieben Partien dauerte, stand Costa erst im August wieder auf dem Platz.

Gelson Martins

Die Partie zwischen der AS Monaco und Olympique Nimes im Februar 2020 entglitt den Monegassen komplett. Nachdem Nimes der zwischenzeitliche Ausgleich gelungen war, flog Tiemoue Bakayoko nach einem Tritt gegen den Knöchel seines Gegenspielers vom Platz. Teamkollege Gelson Martins war so aufgebracht, dass er Schiedsrichter Mikael Lesage schubste, die Rote Karte sah und den Unparteiischen anschliessend nochmals wegstiess. Monaco verlor die Partie 1:3, und Martins erhielt von der Disziplinarkommission der französischen Profiligen eine sechsmonatige Sperre aufgebrummt.

Lewan Kobiaschwili

Nach einem 2:2 im Rückspiel der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf im Mai 2012 musste Hertha BSC den Abstieg in die 2. Bundesliga hinnehmen. Der Frust war gross, insbesondere bei Lewan Kobiaschwili. Dem Berliner Verteidiger brannten im Kabinengang die Sicherungen durch, als er Schiedsrichter Wolfgang Stark mit der Faust schlug. Das Sportgericht des deutschen Fussballverbands griff durch und sperrte Kobiaschwili für siebeneinhalb Monate. Hertha hielt dennoch am Georgier fest, und er kehrte im Februar 2013 wieder auf den Platz zurück.

Tony Chapron

Aber auch Schiedsrichter sind nicht immer die Unschuldslämmer. Dies zeigte der Fall Tony Chapron. In der Ligue-1-Partie zwischen Nantes und Paris Saint-Germain im Januar 2018 sorgte der Franzose für einen Eklat, als er Nantes-Verteidiger Diego Carlos im Fallen einen Tritt versetzte und anschliessend diesen mit Gelb-Rot vom Platz stellte. Für diese Aktion wurde er sechs Monate gesperrt. Chapron hing daraufhin die Pfeife an den Nagel.

Schiedsrichter Tony Chapron zeigt während des Spiels Nantes gegen Paris SG in der Ligue 1 am 14.01.2018 einem Spieler die Rote Karte. Spieler in Nantes und Paris SG Trikots sind zu sehen, darunter Diego Carlos, beteiligt an der Situation.