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Spannung um Atomprogramm
Iran will Tausende Zentrifugen aktivieren

A view of the nuclear plant in the Persian Gulf port of Bushehr, south Iran, on Wednesday, 22 June 2005. The United States and Europe accuse Iran of following a secret atomic programme in their nuclear plants. Iran's run-off election on Friday 24 June stands between hardline Teheran Mayor Mahmud Ahmadi-Nejad and favourite Akbar Hashemi-Rafsanjani. Ahmadi-Nejad is expected to be less flexible than Rafsanjani on foreign relations matters such as nuclear negotiations with the European Union. (KEYSTONE/EPA/ABEDIN TAHERKENAREH)
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Teheran (dpa) – Nach einer förmlichen Kritik der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA am iranischen Nuklearprogramm hat Teheran angekündigt, Tausende neue Zentrifugen zur Urananreicherung in Betrieb nehmen zu wollen. Die Installation solle in den nächsten vier bis sechs Monaten erfolgen, sagte der Vizedirektor der iranischen Atombehörde, Behrus Kamalwandi, laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna.

«Auf diese Weise werden die westlichen Parteien, die versucht haben, das iranische Atomprogramm zurückzudrängen, mit einer anderen Realität konfrontiert: einem Programm, das sowohl quantitativ als auch qualitativ weitaus umfassender und fortschrittlicher ist», sagte Kamalwandi dem Bericht zufolge. «Dies wird sie sicherlich nicht erfreuen.»

Am Donnerstag hatte der Gouverneursrat der IAEA Behördenchef Rafael Grossi per Resolution damit beauftragt, bis zum Frühjahr einen Bericht über offene Fragen zum iranischen Atomprogramm vorzulegen. IAEA-Inspektoren verlangen seit Jahren von Teheran schlüssige Erklärungen zu Spuren, die auf geheime Atomanlagen und frühere nukleare Aktivitäten hinweisen. Sollte Teheran weiterhin keine Antworten liefern, könnte Grossis Bericht laut westlichen Diplomaten als Grundlage dienen, den UN-Sicherheitsrat einzuschalten.

epa11720054 International Atomic Energy Agency (IAEA) Director General Rafael Mariano Grossi speaks during a joint press conference with Head of Iranian Atomic Organisation in Tehran, Iran, 14 November 2024. According to the IAEA, Grossi is visiting Tehran for high-level meetings and discussions related to the Joint Statement agreed with Iran in March 2023.  EPA/ABEDIN TAHERKENAREH

In einer gemeinsamen Erklärung forderten die USA, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien den Iran zur Kooperation und zur Klärung offener Fragen auf. «Wir hoffen, dass der Iran die Zeit bis zu diesem Bericht nutzt, um endlich die nötigen Informationen bereitzustellen und die Zusammenarbeit anbietet, die zur Lösung dieser Probleme erforderlich ist», hiess es in der Stellungnahme. 

Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an, für Atomwaffen werden Experten zufolge mehr als 90 Prozent benötigt. Irans Regierung zufolge wird das Atomprogramm nur für zivile Zwecke genutzt. Den Wiener Atompakt, der Irans Programm einschränken und im Gegenzug Sanktionen lockern sollte, hatte der damalige US-Präsident Donald Trump im Jahr 2018 einseitig aufgekündigt. Seitdem hält sich auch die Islamische Republik nicht mehr strikt an die Auflagen.

DPA/nag