EM 2021Spanien erwartet einen «Fels als Gegner»
Spanien trifft im Viertelfinal nicht auf Weltmeister Frankreich, sondern auf das Schweizer Nationalteam. Freude? Bleibt aus. Es überwiegt die Ehrfurcht.
Einig sind sie sich in Spanien eigentlich selten. Insbesondere dann, wenn es um Fussball geht. Aber heute, da sind die Spanier einer Meinung, wenn sie das Schweizer Spiel gegen Frankreich bewerten. «Ein Monument an den Fussball», sei es gewesen, schreiben gleich mehrere Medien. «Don Fútbol», schreibt beispielsweise «Mundo Deportivo» und adelt damit die Sportart, die Real Madrids Präsident Florentino Pérez verkürzen wollte, um sie für die Jungen attraktiver zu machen.
Die spanische Begeisterungsfähigkeit ist umso erstaunlicher, weil sie noch in Schnappatmung waren, von ihrem spektakulären 5:3-Sieg gegen Kroatien. Natürlich hatte sich nach der eigenen Achterbahnfahrt ganz Fussball-Spanien auf Frankreich als Viertelfinalgegner eingestellt. «Die Schweiz also», stellt «Marca» ein paar faszinierende Stunden später fest. Und scheint das nicht despektierlich zu meinen, weil sie gleich nachschiebt: «Unerwartet, aber es steht ausser Frage, dass dieser Gegner ein Fels ist.»
Das Team von Vladimir Petkovic sei in der ersten Halbzeit besser gewesen und habe zurückkommen können, als bei 1:3 alles verloren schien. Dazu sei es auch in der Verlängerung standhaft geblieben und habe alle fünf Penaltys verwertet. In Spanien heisst das kurz: «Partidazo» – ein «grosses Spiel».
«Bemerkenswerte Entwicklung»
Das Sportblatt aus Madrid schrieb weiter fast schon ehrfürchtig, wie gut die drei Innenverteidiger die Räume dicht gemacht hätten, eng begleitet von Remo Freuler und einem «ewigen Xhaka». Es sei ein verdienter Sieg gewesen, bilanziert die «Marca». Die Tageszeitung «La Vanguardia» stellt fest, wie «kämpferisch und stur» das Schweizer Nationalteam sei.
«El Mundo» hingegen streicht heraus, wie oft die Schweiz unterschätzt werde, weil sie keine echten Stars im Team habe: «Trotz ihrer bemerkenswerten Entwicklung als Kollektiv.» Im Land der Taktikfanatiker ist das ein grosses Lob für Trainer Petkovic. Die Schweiz sei nicht nur defensiv solid, sondern habe auch die Fähigkeit, die Schwächen des Gegners aufzudecken. Deshalb mag das Geschehene in Bukarest für viele eine Überraschung sein, für eine der grössten Tageszeitungen in Spanien war es aber vor allem eines: «Logisch.»
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