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Geldblog: Negativschlagzeilen
Sollen wir unsere Hypothek bei der Credit Suisse lassen?

Risiken reduzieren: Auch bei den Bankbeziehungen lohnt es sich, zu diversifizieren. 
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Unsere Hausbank ist die Credit Suisse, die ja leider nicht aus den negativen Schlagzeilen herauskommt und bei uns als Kunde Sicherheitsbedenken erzeugt. Aus Sicherheitsgründen haben wir sowieso seit jeher auch noch zwei weitere Banken, wo wir Vermögenswerte deponiert haben. Nun wollen wir unsere Hypothek neu organisieren. Bis anhin war die Hypothek auch bei der Credit Suisse, welche uns schon ein Angebot abgegeben hat. Da wir von einem anderen Finanzdienstleister (AXA) auch bereits eine Offerte besitzen, fragen wir uns, was die beste Lösung bezüglich Risikostreuung ist. Ist es sinnvoll, wenn wir weiterhin die Finanzierung bei der Credit Suisse platzieren? Leserfrage von C.A.

Ich verstehe sehr gut, dass Sie die vielen Negativberichte über die Credit Suisse (CS) aufgrund der Archegos-Capital-Verluste und den Problemen bei den Greensill-Fonds verunsichern. Als Kunde will man nicht, dass die Hausbank regelmässig in den Schlagzeilen ist – schon gar nicht, wenn es sich dabei um Milliardenverluste handelt. Da ist es auch naheliegend, dass man sich Sorgen um die Sicherheit der Bank macht. Dennoch stufe ich die CS weiter als solide Bank ein: Sie hat ihre Kapitalbasis als Folge der hohen Abschreiber wieder verstärkt und steht unter genauer Beobachtung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma). Ich hoffe und gehe auch davon aus, dass die Bankführung unter ihrem neuen Verwaltungsratspräsidenten die Lehren aus den Fehlern zieht, ihre Strategie verändert und die Risikopositionen im Ausland weiter reduziert. Ein Restrisiko bleibt dennoch immer – allerdings nicht nur bei der CS, sondern auch bei anderen Banken.

Daher haben wir in der Schweiz die gesetzliche Einlagensicherung, welche Einlagen bis maximal 100’000 Franken je Kunde und Bank schützt (hier gehts zum Geldblog-Beitrag «Wie liquide Mittel im Konkursfall geschützt sind»). Sie haben es aus meiner Sicht richtig gemacht, dass Sie unabhängig von den aktuellen Negativschlagzeilen bei der CS nicht nur auf eine einzige Bank setzen, sondern bereits vorher auch bei den Bankbeziehungen diversifiziert haben. Genau das empfehle ich, um die eigenen Risiken zu reduzieren, insbesondere, wenn man auch grössere liquide Mittel hält. Die Frage der Sicherheit einer Bank stellt sich vor allem bezüglich solchen liquiden Mitteln auf den Konten. Wertschriften wie Aktien, Obligationen oder Fonds würden in einem Konkursfall ohnehin ausgesondert und bleiben im Besitz der Kunden.

Ein Wechsel macht dann Sinn, wenn Sie bei einem Konkurrenzinstitut attraktivere Konditionen erhalten.

Ein geringeres Problem sehe ich bei der Hypothek. Hier ist es ja so, dass Ihnen die Bank Kapital zur Verfügung stellt und nicht umgekehrt. Allerdings ist eine Verrechnung einer Hypothek mit Guthaben auf den Konten im Krisenfall nicht zwingend gegeben, da die meisten Banken dies in Ihren Verträgen ausdrücklich ausschliessen.

Punkto Sicherheit sehe ich keinen Anlass, dass Sie Ihre Hypothek bei der CS auflösen und zu einer anderen Bank oder zu einer Versicherung wechseln müssten. Dennoch kann ein Wechsel Sinn machen – nämlich dann, wenn Sie bei einem Konkurrenzinstitut attraktivere Konditionen erhalten. Ihren Angaben entnehme ich, dass die Konditionen der AXA, bei der Sie ebenfalls eine Offerte eingeholt haben, gleich sind wie jene bei der CS. Da bringt ein Wechsel, der meist aufwändig ist, nicht wirklich viel. Ich empfehle Ihnen aber noch weitere Offerten von anderen Banken und Versicherungen einzuholen. Es besteht eine realistische Chance, dass Sie bei einem Anbieter noch günstigere Konditionen bekommen. Aus Sicherheitsgründen müssen Sie aus meiner Sicht nicht wechseln – sehr wohl aber, wenn Sie für Ihre Immobilienfinanzierung künftig weniger bezahlen müssen.