Geldblog: Kurseinbruch bei Roche
Soll ich weitere Roche-Aktien kaufen?
Geldexperte Martin Spieler zeigt auf, weshalb die Kursschwäche des Pharmakonzerns langfristig Chancen bietet.
Im Juni hatte ich Roche-Aktien gekauft zum Kurs von 325 Franken; sie sind inzwischen abgetaucht. Ist es ratsam, noch vor der Dividendenzahlung weitere Aktien zu kaufen? Leserfrage von H.S.
Zukaufen sollten Sie nur, wenn Sie einen langen Anlagehorizont haben. Denn kurzfristig rechne ich mit einer länger andauernden Kursschwäche beim Roche-Genussschein. 2023 wird für den Pharmakonzern ein Übergangsjahr. Da sollte man sich nicht viel erhoffen.
Neben grossen personellen Rochaden an der Spitze muss das Unternehmen Rückschläge bei einem Alzheimermedikament-Kandidaten, ein Einbruch bei den Coronatestumsätzen in der Diagnosesparte und Konkurrenz durch Nachahmerprodukte bei wichtigen Umsatzträgern – den Krebsmedikamenten Avastin, Herceptin und Mabthera – verkraften.
Roche hatte in seiner langen Erfolgsgeschichte immer wieder solche Übergangsphasen. Da der Konzern riesige Summen in die Forschung investiert, traue ich es ihm zu, neue innovative und einträgliche Wirkstoffe lancieren zu können – wie etwa das Augenheilmittel Vabysmo.
Als Sie im letzten Jahr die Roche-Papiere für 325 Franken kauften, waren Sie überzeugt, dass dies für Sie eine sehr gute Anlage ist. Jetzt, wo der Kurs tiefer ist, zögern Sie, obwohl sich die Perspektiven der Firma nicht merklich verschlechtert haben. Die Dividendenrendite ist sogar noch besser. Für Leute, die einen langen Schnauf haben, sind Roche-Papiere aus meiner Sicht schon fast ein Schnäppchen.
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