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Geldblog: Novartis und Swiss Re
Soll ich weitere Aktien zukaufen?

Gefährliches Klumpenrisiko: Anleger sollten im Hinblick auf Anlageklassen und Einzeltitel auf Diversifikation achten.

Ich bekomme aus einem Kredit von 100'000 Franken, den ich meiner ehemaligen Firma gab, jetzt pro Quartal 10'000 Franken zurück und will die sofort anlegen. Soll ich die 10'000 Franken in eine einzelne Aktie sofort investieren oder 5000 hier und 5000 dort anlegen? Ich könnte ja nachkaufen bei Novartis und Swiss Re, wo ich schon investiert bin. Was meinen Sie? Leserfrage von A.B.

Die Aktien der Swiss Re und von Novartis sind beide nicht hoch bewertet. Dies hat allerdings einen Grund: Im Falle der Swiss Re befürchten die Investoren weitere negative Folgen der Covid-19-Pandemie aufs Geschäft des weltweit tätigen Rückversicherers. Grundsätzlich können Rückversicherer wie die Swiss Re gut mit Katastrophen umgehen, denn die Versicherung von solchen gehört zu ihrem Kerngeschäft und sie sind dafür finanziell auch robust ausgestattet.

Die Covid-19-Pandemie stellt allerdings selbst weltweit tätige Rückversicherer vor grosse Herausforderungen, da die Folgen der Katastrophe weltweit anfallen. Üblicherweise sind Katastrophen lokal angesiedelt – mal ist es ein schweres Erdbeben wie damals in Japan oder es sind Wirbelstürme in den USA oder Hochwasserereignisse in Europa. In der Regel geschehen solche Katastrophen nicht alle gleichzeitig und eben nur in einzelnen Weltgegenden. Die Diversifizierung der Risiken verhindert, dass die finanzielle Belastung zu hoch wird. Bei Covid 19 ist aber eine Vielzahl von Schadenfällen praktisch gleichzeitig auf die Branche zugekommen und hat weltweit enorme Kosten ausgelöst. Entsprechend ist die Swiss Re im letzten Jahr in die roten Zahlen gefallen. Auch im laufenden Jahr sind die Anleger angesichts der nach wie vor bestehenden Risiken wegen Covid 19 bei der Swiss Re noch vorsichtig. Immerhin wurde die Dividende beibehalten. Wenn Sie jetzt noch zukaufen, würden Sie noch von der hohen Dividendenrendite profitieren.

Wenn Sie bereits bei diesen Aktien investiert sind, erhöhen Sie durch einen Zukauf Ihr allfälliges Klumpenrisiko.

Bereits ausbezahlt ist die Dividende indes bei Novartis. Der Pharmakonzern ist solide aufgestellt. Aus Sicht vieler Investoren fehlt derzeit allerdings etwas die Wachstumsfantasie, was die Zurückhaltung gegenüber der Aktie erklärt. Wenn Sie bereits bei diesen Aktien investiert sind, erhöhen Sie durch einen Zukauf Ihr allfälliges Klumpenrisiko. Ich empfehle Ihnen zu prüfen, ob ein solches in Ihrem Depot besteht. Falls ja, wäre es wohl sinnvoller, wenn Sie die 10'000 Franken nicht in eine Einzelaktie anlegen, sondern einen Aktienfonds oder einen Exchange Traded Fund nutzen, der zum Beispiel weltweit breit diversifiziert in Aktien investiert. So würden Sie mit geringen Gebühren Ihre Diversifikation im Depot erhöhen. Gleichzeitig sollten Sie allerdings schauen, dass Sie auch genügend in andere Anlageklassen wie Obligationen, Immobilien oder Rohstoffen diversifiziert sind, um ein Klumpenrisiko auch bei den Anlageklassen zu vermeiden.

Die Aktienmärkte sind meines Erachtens stattlich bewertet und sie nehmen die Erholung aus der Coronakrise bereits vorweg. Falls sich diese verzögert oder es beim Virus weitere Mutationen gibt, die allenfalls erneute Lockdowns nötig machen, braucht es wenig, dass es an den Börsen zu einer Korrektur kommt. Darum sollten Sie sich genau überlegen, wie viel Risiken Sie bezogen auf Ihren persönlichen Anlagehorizont eingehen können und wollen.