Geldberater: Riskante IntegrationSoll ich meine UBS-Aktien verkaufen?
Martin Spieler nennt im Hinblick auf die CS-Übernahme die Risiken und Chancen für die UBS und deren Aktionäre.
![Übernimmt die Herkulesarbeit der CS-Integration: Der neu ernannte UBS-Chef Sergio Ermotti am 29. März 2023 in Zürich.](https://cdn.unitycms.io/images/Be1E9VBZaW68gE7jUwPorI.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=0ptybh4BPC0)
Soll ich meine UBS-Aktien verkaufen, weil das CS-Risiko totgefährlich ist? Leserfrage von A.B.
Sie wissen, dass ich gegenüber Aktien von Grossbanken schon seit Jahren sehr kritisch bin. Daran hat sich nichts geändert. Persönlich ziehe ich diesen schon seit langem völlig langweilige Kantonalbanken-Aktien mit ansprechenden Dividendenrenditen vor – etwa die Papiere der Luzerner Kantonalbank und der Waadtländer Kantonalbank.
Wenn Sie die UBS-Papiere schon haben, würde ich sie jedoch nicht abstossen. Ich teile zwar Ihre Einschätzung, dass die Risiken für die UBS mit der Not-Übernahme der über Jahre durch Missmanagement in den Ruin getriebenen CS deutlich gestiegen sind. Die Integration der in einigen Teilen kranken CS ist eine Herkulesarbeit, die viele Ressourcen bindet und einige Unbekannte beinhaltet.
Ich traue Sergio Ermotti zu, dass er auch mit der CS-Integration erfolgreich sein wird.
Der neue UBS-Chef Sergio Ermotti hat aber bewiesen, dass er dies kann, indem er nach der Finanzkrise die damals ebenfalls angeschlagene UBS erfolgreich restrukturierte und deren Investmentbanking zurückstutzte. Ich traue ihm zu, dass er auch mit der CS-Integration erfolgreich sein wird. Allerdings ist auch er kein Supermann.
Der Zusammenschluss bedeutet für die Mitarbeitenden harte Arbeit und wird die Aktionäre viel kosten. Trotz allem bietet die Übernahme für die UBS auch gewaltige Chancen – nicht zuletzt, weil sie die CS zu einem Schnäppchenpreis erhalten hat und noch von Garantien von Bund und SNB profitiert.
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