Geldblog: Tiefkurs bei Credit SuisseSoll ich CS-Aktien zukaufen?
Geldexperte Martin Spieler sagt, warum es bei Problemfällen meist wenig Sinn macht, mit einem Zukauf den Einstandskurs zu verbessern.
In unserem Depot befinden sich 3300 CS-Aktien. Sollen wir beim Tiefkurs CS-Aktien nachkaufen, um den Einstandskurs zu verbessern? Leserfrage von R.G.
Nein. Zu den CS-Aktien erhalte ich regelmässig Leseranfragen. Bei vielen sind die Titel ein Problemfall im Depot. Sie hatten die CS-Aktien vor 12 Jahren aus einer Umwandlung eines strukturierten Produkts zu einem viel höheren Kurs ins Depot bekommen und behalten. Ich bin zwar überzeugt, dass die CS gemessen am Substanzwert, also der Summe aller Vermögenswerte wie Immobilien etc. minus aller Schulden, an der Börse unterbewertet ist.
Ich würde das Geld in andere Papiere investieren – nur schon, um ein Klumpenrisiko zu vermeiden.
Doch dies hat einen Grund: Angesichts der vielen Unsicherheiten an den Finanzmärkten und den hausgemachten Fehlern hat der Markt nach wie vor wenig Vertrauen in die Grossbank. Das würde sich ändern, wenn es der neuen Führung gelingen würde, nachhaltig die Gewinnqualität ohne neue Skandale zu verbessern.
Solange dieser Tatbeweis fehlt, würde ich die Position, mit der Sie dramatisch im Minus sind, sicher nicht noch vergrössern. Klar kann man auf einen Turnaround spekulieren. Die Strategie, bei Problemfällen zu einem noch tieferen Kurs nachzukaufen, um den Durchschnittspreis zu verbessern, geht oft nicht auf. Ich würde das Geld in andere Papiere investieren – nur schon, um ein Klumpenrisiko zu vermeiden. Kaufgelegenheiten bietet der Schweizer Markt auf dem tieferen Niveau etwa bei Givaudan, Sika, Sonova oder Partners Group genug.
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