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Geldblog: Tipps zum Gebührencheck
So rentabel sind Onlinebroker-Angebote

Bank oder Onlinebroker? Neben individuellen Betreuungsbedürfnissen sollten die Gebühren verglichen werden.
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Da ich mein Geld stärker diversifizieren möchte, war ich bei der Raiffeisenbank. Dabei habe ich nach deren jeweiligen Gebühren und Konditionen gefragt, da mir die hohen Gebühren und die jeweilige Courtage bei der Berner Kantonalbank beim Kauf und Wiederverkauf von Aktien sehr hoch erscheinen. Meine Güte! Da besteht ja ein Riesenunterschied der Preise. Kann das sein? Wo ist der Haken? Leserfrage von B.K.

Nicht nur bei den Gebühren der beiden von Ihnen erwähnten Banken gibt es Unterschiede. Wenn Sie die Gebühren von einer Vielzahl von Instituten in der Schweiz vergleichen, stellen Sie rasch fest, dass es riesige Unterschiede gibt. Solche gibt es allerdings nicht nur bei den Preisen für einzelne Dienstleistungen, sondern auch bei der Art der Dienstleistung.

Dies ist wichtig, wenn man Gebührenvergleiche anstellt: Man sollte immer Gleiches mit Gleichem vergleichen. Konkret macht es einen Unterschied, ob Sie Ihre Wertschriften rein digital kaufen oder verkaufen und auf null Beratung angewiesen sind oder ob Sie sich vor einem Kauf gerne mit einem Berater austauschen oder den Kaufauftrag wie früher üblich noch telefonisch erteilen möchten. Je nach Ihren Bedürfnissen und digitalen Fähigkeiten können Sie andere Kanäle nutzen – entsprechend unterschiedlich sind die verrechneten Gebühren, so zum Beispiel bei den von Ihnen erwähnten Courtagen für den Kauf und Verkauf von Wertschriften, aber auch bei den Depotgebühren, die über die Jahre ebenfalls ins Geld gehen.

Nun müssen Sie die Gebühren nicht von Bank zu Bank selbst vergleichen, sondern können dafür professionelle Vergleichsdienste nutzen. Einen hilfreichen Tradingvergleich bietet etwa der Finanzdienstleister Moneyland auf seiner Internetseite an. Hier können Sie mit wenigen Klicks abschätzen, mit wie viel Gebühren Sie anhand von einem Basisprofil pro Jahr zu rechnen haben. Ins Auge sticht dabei, dass die Gebühren für das Profilbeispiel Gelegenheitstrader extrem stark auseinandergehen, von jährlich rund 350 bis 700 Franken bei reinen Onlinebrokern wie Flow Bank, CornerTrader, Swissquote oder CashBankZweiplus und den jährlich knapp 1000 bis 1800 Franken bei den E-Banking-Lösungen von klassischen Banken wie Raiffeisen, Credit Suisse, Kantonalbanken und der UBS. Bei den klassischen Banken sind auch Telefonaufträge oder über den Berater gegen einen zusätzlichen Aufpreis noch möglich.

Wenn Sie digitalaffin sind und alle Käufe und Verkäufe locker via Smartphone abwickeln möchten und können, sind Sie in der Lage, bei Onlinebrokern von tiefen Gebühren zu profitieren.

Erschwerend kommt dazu, dass die Gebührenmodelle der einzelnen Banken sehr unterschiedlich sind. Bei der UBS weist Moneyland Courtagen für an der Schweizer Börse SIX gehandelten Aktien im Umfang von 1,2 Prozent bis 25'000 Franken, 1,1 Prozent bis 50'000 Franken und 1 Prozent bis 100'000 Franken aus. Aufträge an ausländischen Börsen sind teurer. Bei Raiffeisen werden für Schweizer Aktien Courtagen von 0,44 Prozent bis 25'000 Franken, 0,4 Prozent bis 50'000 Franken und 0,32 Prozent bis 100'000 Franken ausgewiesen. Bei einem hohen Auftrag sinken die Gebühren prozentual.

Online-Broker wie Swissquote verrechnen teilweise Mindestgebühren oder Pauschalen, so Swissquote mit 9 Franken pro Transaktion bei Betragen bis 500 Franken, 20 Franken bei Beträgen von 500 bis 2000 Franken oder 30 Franken pro Transaktion bei Beträgen zwischen 2000 bis 10'000 Franken. Die Flow Bank verrechnet Courtagen für Schweizer Aktien von 0,1 Prozent, aber mindestens CHF 6,50 pro Transaktion.

Das gibt Ihnen einen Eindruck von der enormen Preisspanne bei den Courtagen – ebenso gross ist sie bei weiteren Kosten wie den Depotgebühren. In erster Linie müssen Sie sich fragen, welche Art von Dienstleistung Sie von Ihrer Bank erwarten. Wenn Sie Beratung und persönliche Betreuung wünschen, sind Sie bei einem reinen Onlinebroker an der falschen Adresse. Wenn Sie indes digitalaffin sind und alle Käufe und Verkäufe locker via Smartphone abwickeln möchten und können, sind Sie in der Lage bei Onlinebrokern von tiefen Gebühren zu profitieren.

Sie können einen Vergleich zum Lebensmittel-Detailhandel machen: Wenn Sie nur am Preis interessiert sind, ziehen Sie wahrscheinlich Discounter wie Denner, Aldi oder Lidl teureren Anbietern wie Migros oder Coop oder erst recht exklusiven Delikatessen-Abteilungen von Jelmoli oder Globus vor. Nicht nur im Detailhandel auch als Anleger hat man die Wahl: Man kann Exklusivität oder den Discounter wählen – welche Variante einem mehr liegt, ist nicht zuletzt Geschmacksache und eine Frage des Portemonnaies.