Geldblog: Volt, Frankly, Rio und Co.Was bei digitalen Anlagelösungen zählt
Wer regelmässig auch in Trendthemen investieren will, kann dies einfach über App-Lösungen tun. Worauf Anleger achten sollten.
Ich möchte gerne nachhaltig in die Megatrends der Zukunft investieren und suche eine passende Lösung, um monatlich ein paar Hundert Franken einzuzahlen. Bei meiner Suche bin ich auf Volt der Vontobel-Bank gestossen. Die Produkte finde ich interessant, jedoch relativ teuer. Die vergleichbaren Fonds von iShare finde ich nicht wirklich überzeugend, da die Strategie doch eher konventionell scheint. Wie ist Ihre Einschätzung und welche Produkte oder Plattformen würden Sie empfehlen? Leserfrage von M.K.
Volt ist die digitale Vermögensverwaltungslösung der Bank Vontobel. Über die App kann man digital auf der Basis seines persönlichen Risikoprofils in unterschiedliche Strategien anlegen, und zwar sowohl für die Vorsorge im Rahmen der Säule 3a oder auch für das freie Sparen, wie Sie es planen. Möglich ist hier, wie Sie es in Ihrer Frage ansprechen, auch individuell in 14 Megatrends zu investieren.
Selbst mit kleineren Beträgen erreicht man weltweit eine breite Diversifikation nach Branchen, Währungen, Ländern und Anlageklassen und profitiert von einer professionellen Vermögensverwaltung – allerdings rein digital, denn faktisch handelt es sich dabei um eine Robo-Digitale-Advisor-Lösung wie sie andere Anbieter ebenfalls betreiben.
Anders als die meisten Konkurrenten legt Volt Wert darauf, dass man keine passiven Instrumente einsetzt, sondern auf aktiv verwaltete Finanzanlagen wie Fonds und strukturierte Produkte setzt. Dies hat den Nachteil, dass Volt im Vergleich zu anderen digitalen Lösungen tatsächlich recht teuer ist. Verrechnet werden nämlich pauschale Gebühren von 0,08 Prozent auf das Anlagevermögen pro Monat. «Diese umfassen neben der Verwaltung Ihres Portfolios entlang Ihrer persönlichen Anlagestrategie auch die Gebühren für Wertschriftentransaktionen, Konto- und Depotführung, das Echtzeit-Risikomanagement sowie weitere Serviceleistungen wie den Zugriff auf ein digitales Postfach», werden die Dienstleistungen von Volt zusammengefasst.
Bei der Vermögensverwaltungsapp Rio von Raiffeisen gibt es Megatrend-Fonds mit Fokus auf Themen wie Robotik, E-Sport, Unternehmertum, Digitalisierung oder Green Energy.
Rechnet man dies auf ein Jahr hoch ergibt sich eine stattliche Jahresgebühr von immerhin 0,96 Prozent – also fast ein Prozent. Dazu kommen noch eine monatliche Servicegebühr und Produktkosten in den aktiv verwalteten Anlageprodukten, wobei Volt betont, dass die «Finanzinstrumentkosten maximal 0,60 Prozent auf das Anlagevermögen pro Jahr» beschränkt sind. Diese Kosten werden direkt den Fonds belastet. Dennoch gehen sie von der Rendite weg. Faktisch ist Volt mit den Gesamtgebühren nicht mehr weit von jenen entfernt wie sie einige Banken für eine klassische Vermögensverwaltung – also nicht nur eine digitale Robo-Adviser-Lösung – belasten.
Andere Robo-Adviser-Lösungen wie True Wealth haben eine Pauschalgebühr von nur 0,5 Prozent, arbeiten allerdings mit passiven Produkten. Dass tiefe Pauschalgebühren auch mit aktiv verwalteten Produkten möglich sind, zeigen Volt selbst bei der eigenen günstigeren Variante für die Säule 3a oder auch die Zürcher Kantonalbank mit ihrer Säule 3a-App-Frankly, wo ebenfalls aktiv verwaltete Nachhaltigkeitsfonds genutzt werden können und nur Pauschalgebühren von 0,45 Prozent in Rechnung gestellt werden.
Unabhängig von der Säule 3a können Sie ein ähnliches Modell fürs freie Sparen und Investieren wie bei Volt auch bei Raiffeisen über die Vermögensverwaltungsapp Rio nutzen. Auch hier gibt es verschiedene Megatrend-Fonds mit Fokus auf Themen wie Robotik, E-Sport, Unternehmertum, Digitalisierung oder Green Energy. Die Einstiegsschwelle liegt hier im Vergleich zu Volt tiefer bei 5000 Franken und die Pauschalgebühren liegen bei 0,65 Prozent. Dazu kommen aber auch hier Produktkosten, die bei rund 0,3 Prozent jährlich und für Fokusthemen wie bei Volt bei 0,6 Prozent jährlich liegen. Eine weitere Alternative ist Selma. Hier liegen die Gebühren bei kleineren Beträgen bei 0,68 Prozent Jahr und es kommen Produktkosten von rund 0,2 Prozent jährlich dazu.
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