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Lockdown, Abschottung, Wellenbrecher
So reagieren die europäischen Länder auf Omikron

Nichts geht mehr: Die niederländische Regierung hat kurz vor Weihnachten alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte temporär schliessen lassen. Im Bild: Shoppingmeile in Rotterdam. 
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Die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich in Europa atemberaubend schnell aus und droht mancherorts die Gesundheitsversorgung zu überlasten. Um die Infektionswelle zu bremsen, verhängten Dänemark und die Niederlande kurz vor Weihnachten nun eilends einen strengen Lockdown. Wie sieht es bei anderen Ländern und Nachbarstaaten aus. Die Übersicht:

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Dänemark: Öffentliches Leben ruht

Dänemark fährt grosse Teile des öffentlichen Lebens wieder herunter: Theater, Kinos, Zoos, Vergnügungsparks und Sportstätten müssen nun wieder geschlossen bleiben. Restaurants dürfen nur noch bis 23 Uhr öffnen. In dem Land mit knapp sechs Millionen Einwohnern steigen die Corona-Zahlen seit einigen Wochen wieder stark an. Vergangenen Freitag erreichte die Zahl der täglichen Neuinfektionen einen Rekordwert von rund 12’000. In mehr als einem Fünftel der Fälle handele es sich um die Omikron-Variante. Die strengeren Regeln gelten zunächst bis Mitte Januar.

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Niederlande: Harter Lockdown

Die Regierung in Den Haag hat wenige Tage vor Weihnachten einen neuen strengen Lockdown verhängt. Seit Sonntag müssen fast alle Geschäfte, Gaststätten, Kultur- und Sporteinrichtungen, Schulen und Coiffeurs schliessen. Ausgenommen sind nur Läden wie Supermärkte und Apotheken, die für die Versorgung wichtig sind. Die extrem schnelle Verbreitung der Omikron-Variante erzwinge die harten Massnahmen, sagte Ministerpräsident Mark Rutte.

Jeder Haushalt darf nun in der Regel nur noch zwei Gäste empfangen, nur über Weihnachten und zum Jahreswechsel sind bis zu vier Besucher erlaubt. Der Lockdown soll zunächst bis zum 14. Januar gelten. Eine Ausgangssperre soll es vorerst nicht geben.

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Israel: Abschottung gegen aussen

Israel wird wieder zur Insel und kappt aus Angst vor der Omikron-Variante viele Verbindungen zur Aussenwelt. Die Rote Liste jener Länder, in die Israelis nicht mehr reisen dürfen, umfasst mittlerweile fast 70 Staaten, darunter auch die Schweiz und die USA.

Ausländer dürfen bereits seit Ende November grundsätzlich nicht mehr nach Israel einreisen. Ziel ist es, Zeit zu gewinnen vor der Ausbreitung der neuen Virusvariante. Premierminister Naftali Bennett stimmt seine Landsleute schon auf weitere Beschränkungen ein. «Die fünfte Welle», so erklärte er in einer live im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz, «ist bereits da.» Diese Woche ist erstmals seit zwei Monaten die Zahl der täglichen Neuinfektionen wieder über 1000 gestiegen. Am Dienstag wurden 1306 neue Fälle gemeldet. Von der Omikron-Variante sind insgesamt 175 Fälle bestätigt.

Ausserdem sollen in Israel über 60-Jährige eine vierte Impfdosis erhalten. Ein Expertengremium der israelischen Regierung empfahl am Dienstagabend ausserdem, Mitarbeiter des Gesundheitssystems sollten ebenfalls zum vierten Mal geimpft werden. «Die israelischen Bürger haben als Erste auf der Welt die dritte Impfdosis erhalten und wir führen weiter mit der vierten Impfung», so Bennett.

Zudem beschloss das sogenannte Corona-Kabinett in Israel angesichts der Omikron-Ausbreitung am Dienstagabend neue Beschränkungen. In Schulklassen in Orten mit hoher Inzidenz, in denen weniger als 70 Prozent der Schüler eine Erstimpfung erhalten haben, soll es etwa wieder Fernunterricht geben. Von Januar an müssen Eltern zudem Kosten für Antigen-Tests für Schüler selbst übernehmen.

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Deutschland: Vorbereitung auf Impfpflicht

Auch in Deutschland kommen neue Einschränkungen auf die Menschen zu. So haben die Bundesländer die Regierung gebeten, die Vorbereitungen für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht voranzutreiben und kurzfristig einen Zeitplan vorzulegen. Bis Ende Januar sollen weitere 30 Millionen Corona-Impfungen durchgeführt werden. Impfangebote für Kinder sollen ausgebaut werden. Zudem sollen Geimpfte ihre Kontakte einschränken, wenn auch weniger stark als Ungeimpfte.

Wenn an privaten Treffen nicht geimpfte oder nicht genesene Menschen teilnehmen, dürfen sich drinnen und draussen nur Angehörige eines Haushalts sowie zwei Personen eines weiteren Haushalts treffen. Kinder bis zum 14. Geburtstag sind ausgenommen. Für Geimpfte und Genesene gilt spätestens ab dem 28. Dezember: Es dürfen höchstens zehn Menschen zusammenkommen, Kinder nicht mitgerechnet.

Ebenfalls spätestens ab dem 28. Dezember sollen überall Clubs und Diskotheken in Innenräumen schliessen und Tanzveranstaltungen verboten werden. Auch Versammlungen zu Silvester und Neujahr sind verboten. Es herrscht ein Feuerwerks- und Böllerverbot.

Für Kultur- und Freizeiteinrichtungen und weite Teile des Einzelhandels gilt die 2-G-Regel, man muss also eine Impfung oder die Genesung von einer Covid-19-Erkrankung nachweisen. Auch ein zusätzlicher Test kann vorgeschrieben werden. Grossveranstaltungen finden spätestens ab dem 28. Dezember ohne Zuschauer statt. Am 7. Januar wollen sich Bundeskanzler Olaf Scholz und Regierungschefs und -chefinnen über das weitere Vorgehen beraten.

Zudem gelten Dänemark und Frankreich wegen steigender Fallzahlen und Omikron in Deutschland seit Mitternacht nun als Hochrisikogebiete. Dies hatte das RKI bereits am Freitag bekannt gegeben. Mit Ausnahme von Luxemburg sind nun alle deutschen Nachbarländer Hochrisikogebiete. Wer aus einem solchen Gebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss zehn Tage in Quarantäne. Frühestens fünf Tage nach der Einreise kann man sich mit einem Test davon befreien.

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Italien: Erschwerte Einreise

Italien schottet sich für die Festtage bis zum 31. Januar 2022 ein bisschen von der Welt ab. Neu müssen nun Ungeimpfte, die in den kommenden Wochen nach Italien reisen wollen, nicht nur einen frischen Antigen- oder negativen PCR-Test vorweisen können, sondern müssen dann zunächst fünf Tage in Quarantäne. Und zwar alle, inklusive Europäer. Auch für Geimpfte und Genesene gilt jetzt bei Einreise eine Testpflicht.

Die kurzfristig beschlossene Massnahme sorgte bei der EU in Brüssel für Verwunderung. Man verstehe nicht, warum Italien einen eigenen Kurs fahre, wo man sich doch in der Union auf das 3-G-Zertifikat geeinigt habe.

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Österreich: Hohe Hürden für Einreise

Zur Eindämmung von Omikron gelten in Österreich strenge Einreisebestimmungen. Einreisende müssen den Nachweis einer Impfung oder Genesung erbringen. Eine Impfung mit zwei Dosen reicht zudem nicht länger aus: Verlangt wird nun eine Booster-Impfung oder ein negativer PCR-Test. Staatsbürger, Personen mit Wohnsitz in Österreich sowie EU-Bürger dürfen auch ohne Nachweis von Impfung oder Genesung einreisen, müssen aber für zehn Tage in Quarantäne.

Jedoch ist die Zahl der Neuinfektionen in Österreich bereits wieder auf den niedrigsten Stand seit Oktober gefallen. Binnen 24 Stunden wurden am Montag 1792 neue Fälle gemeldet – noch Ende November waren es rund 13’000 pro Tag. Um eine massive vierte Infektionswelle in den Griff zu bekommen, war in Österreich am 22. November ein Lockdown für alle in Kraft getreten. Die Beschränkungen wurden am 12. Dezember für die Geimpften gelockert, für Ungeimpfte jedoch beibehalten.

Ab dem 27. Dezember werde die Gastronomie-Sperrstunde auf 22.00 Uhr vorverlegt, teilte am Mittwoch die Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, mit. Dies gelte ausdrücklich auch für Silvester. Zudem sind nicht nur Restaurants betroffen, sondern auch Hotels. Ein Umgehen der Sperrstunde beispielsweise in Hotelbars soll damit verhindert werden.

Der Trend zu rückläufigen Fallzahlen in der Alpenrepublik steht in Kontrast zur Lage in weiten Teilen Europas, wo die Zahl der neuen Fälle auch durch die neue Virusvariante Omikron stark gestiegen ist. Die 7-Tage-Inzidenz in Österreich liegt bei etwas über 200 Fällen pro 100’000 Einwohner.

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Frankreich: Impfregeln verschärft

Die Regierung in Paris greift im Kampf gegen die fünfte Welle auf strengere Impfregeln zurück. Im Januar kann eine Auffrischungsimpfung nach bereits vier statt fünf Monaten erfolgen. Gesundheitsminister Olivier Véran kündigte an, dass eine dritte Injektion für Pflegekräfte und Feuerwehrleute Pflicht wird. Vor wenigen Tagen begannen die Schutzimpfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahre. Das zu Silvester geplante Feuerwerk und das Konzert auf der Champs-Élysées fallen wegen der vielen Neuinfektionen aus.

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Portugal: Homeoffice-Pflicht und Club-Lockdown

Angesichts der auch in Portugal stark steigenden Corona-Zahlen hat die Regierung für Silvester geplante Einschränkungen des öffentlichen Lebens vorgezogen. Ab dem 25. Dezember werde die Arbeit von zu Hause überall dort, wo möglich, Pflicht. Diskotheken und Bars müssten schliessen, kündigte Regierungschef António Costa am Dienstag an.

Zudem werde die Testpflicht beim Betreten öffentlicher Innenräume unter anderem auch auf Hotels und Pensionen ausgeweitet. Zu Silvester dürften sich auch im Freien höchsten zehn Personen versammeln und dabei keinen Alkohol konsumieren. Auch der Schulunterricht werde nach Neujahr später als sonst erst am 10. Januar wieder beginnen.

Trotz einer hohen Impfquote von rund 90 Prozent der Bevölkerung ist die 7-Tage-Inzidenz in dem beliebten Urlaubsland auf über 300 gestiegen.

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Spanien: Impfung und mehr Personal

In Spanien schnellte die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder in die Höhe. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Dienstag bei 424. Allerdings weisen viele Erkrankte wegen der hohen Impfquote von mehr als 80 Prozent keine oder nur milde Symptome auf. Die Lage auf den Intensivstationen ist im Vergleich mit anderen Ländern entspannter.

Spanien will die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus mit verhältnismässig milden Massnahmen wie mehr Impfungen, mehr medizinischem Personal sowie einer Maskenpflicht auch im Freien bekämpfen. Das teilte die Regierung am Mittwoch nach einer Video-Krisensitzung von Ministerpräsident Pedro Sánchez mit den Regional-Regierungschefs mit, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Viele tragen heute schon freiwillig Masken auch im Freien.

Katalonien konnte sich mit der Forderung nach landesweit strengeren Einschränkungen nicht durchsetzen. Die Region mit der Touristenmetropole Barcelona hatte am Dienstag unter anderem die Schliessung von Clubs, Bars und Discos sowie Ausgehbeschränkungen von 1.00 Uhr bis 6.00 Uhr und die Begrenzung der Auslastung von Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen angekündigt. Diese Massnahmen sollen am Freitag für zunächst 15 Tage in Kraft treten.

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Grossbritannien: Gerüchte um Wellenbrecher

Die Omikron-Mutante ist in England schon dominierend: Sie mache nun 60 Prozent aller Fälle aus, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid. Allein am Sonntag waren im Vereinigten Königreich 12’133 neue Omikron-Fälle gemeldet worden – am Freitag waren es noch gut 3200 gewesen. Insgesamt sind in Grossbritannien damit bereits mehr als 37’000 bestätigte Omikron-Fälle bekannt.

Gleichzeitig spitzt sich in Grossbritannien, wo bislang noch weitreichende Freiheiten gelten, die Debatte um schärfere Corona-Massnahmen zu. London hat schon den Katastrophenfall ausgerufen. Medienberichten zufolge laufen Diskussionen über eine Art Wellenbrecher-Lockdown nach den Weihnachtstagen.

Wissenschaftliche Berater fordern eine möglichst schnelle Verschärfung der Beschränkungen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Man sei «fast sicher, dass es zurzeit Hunderttausende neue Omikron-Infektionen pro Tag» in England gebe – also eine hohe Dunkelziffer. Einige Modellierer warnten dem «Guardian» zufolge, ohne schärfere Massnahmen drohten bis zum Jahreswechsel bis zu zwei Millionen Neuinfektionen täglich.

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AFP/AP/SDA/step