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Einreisevorschriften über Festtage verschärft
Italien schickt ungeimpfte Besucher in die Quarantäne

Mit Hürden nach Italien: Auf dem Petersplatz in Rom haben sie den Weihnachtsbaum und die Krippe in Betrieb genommen. 
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Italien schottet sich ein bisschen von der Welt ab, für die Festtage und bis 31. Januar 2022. «L’Italia si blinda», schreiben gleich mehrere Zeitungen. Das Verb «blindarsi» kommt von Panzer: sich panzern. Ganz so dramatisch ist es natürlich nicht. Doch neu müssen nun Ungeimpfte, die in den kommenden Wochen nach Italien reisen wollen, nicht nur einen frischen Antigen- oder PCR-Negativtest vorweisen können, sondern müssen dann zunächst fünf Tage in Quarantäne. Und zwar alle, inklusive Europäer. Auch für Geimpfte und Genesene gilt jetzt bei Einreise eine Testpflicht. Aus Brüssel heisst es, man verstehe nicht, warum Italien einen eigenen Kurs fahre, wo man sich doch in der Union auf das 3-G-Zertifikat geeinigt habe. Doch ganz allein ist Italien damit nicht: Auch Portugal entscheidet sich unilateral für mehr Kontrollen an den Grenzen.

Nun werden Kinder ab 5 geimpft, im Norden mehr als im Süden

Ziel der italienischen Regierung scheint es zu sein, die Ausbreitung von Omikron, der neuen Variante des Virus, im eigenen Land eine Weile lang zu bremsen. Im Moment macht Omikron in Italien offenbar erst knapp 1 Prozent der Neuinfektionen aus. Und obschon man weiss, dass auch bessere Kontrollen nicht ausreichen werden, es zu stoppen, so will man wenigstens etwas Zeit gewinnen, um auch rund um Weihnachten, Neujahr und den Dreikönigstag möglichst viele Menschen zu impfen.

Beim derzeitigen Rhythmus kommen jede Woche drei Millionen Impfungen hinzu, bisher vor allem dank der Booster. An diesem Mittwoch begann Italien nun auch mit der Impfung der 5- bis 11-Jährigen. In einigen Regionen lief die Kampagne erfolgreich an, in den Grossstädten Mailand und Rom wurden schon in den ersten Tagen Zehntausende Termine für Kinder gebucht. Im Süden Italiens dagegen waren es zunächst deutlich weniger.

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Ausserdem greift nun auch die Ausweitung der Impfpflicht für zwei weitere Berufskategorien. Nach den Ärzten und Pflegern in Spitälern und Altersheimen, die ihr schon seit Beginn der Impfphase unterliegen, müssen sich nun auch Sicherheitsleute aller Polizeikorps und der Armee sowie Lehrer und Schulpersonal dreimal impfen lassen. Andernfalls werden sie vom Dienst suspendiert und verlieren ihren Lohn. Von den 4 Millionen Lehrerinnern, Ärzten, Pflegern und Polizistinnen sind weniger als 4 Prozent ungeimpft – oder rund 150’000. Noch stellt ihr Fehlen kein Problem dar für die verschiedenen Dienste.

Doch auch in Italien steigt die Belegung der Spitalbetten durch Patienten mit Covid-19, wenn auch auf niedrigerem Niveau als in den meisten Nachbarländern. Auf den Intensivstationen sind knapp 10 Prozent der Plätze von zumeist ungeimpften Patienten besetzt, in den anderen Abteilungen beträgt die Quote der Covid-Patienten an der Gesamtbelegung weniger als 13 Prozent.

Die Sorge bleibt gross: Die Regierung von Premier Mario Draghi verlängert die Sondermachten der Exekutiven erneut – bis Ende März.

Auch die Zahl der Neuinfektionen wuchs in Italien in der jüngsten Vergangenheit etwas weniger sprunghaft und schnell als anderswo. Doch auch hier stecken sich wieder täglich rund 20’000 Menschen mit dem Virus an. Besonders betroffen sind die Regionen im Norden und im Nordosten des Landes, wo schon die erste Welle der Epidemie besonders dramatisch gewesen war. Zuletzt starben in Italien binnen 24 Stunden 120 Menschen an Covid-19, so viele wie zuletzt im Frühling.

Die Sorge vor einem neuen Aufflammen der Pandemie ist trotz recht hoher Impfquote gross. Die Regierung von Premier Mario Draghi hat deshalb den Ausnahmezustand, der seit Ende Januar 2020 herrscht, erneut verlängert, um möglichst schnell eingreifen zu können – bis 31. März. Auch diesmal heisst es, das sei das letzte Mal.