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Neue Stimme der SBB
So werden Sie am Bahnhof künftig empfangen

Wo fährt mein Zug? Künftig wird diese Info anders klingen an den Bahnhöfen. 
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«Einfahrt des Intercity nach Biel»: Diese Information klang in den letzten Jahren immer gleich. Die Stimmen, sei es auf Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch, haben sich ins kollektive Pendlerbewusstsein eingebrannt. Doch die Stimmen werden nun abgelöst – bis auf eine.

Warum ändern die SBB die Stimme?

Die SBB erhoffen sich durch den Einsatz der neuen Stimme eine «noch höhere Qualität der Durchsagen», wie ein Sprecher zum Start des Projekts sagte. Zudem habe man die Software altersbedingt ersetzen müssen, schreiben die SBB in einer Mitteilung. Ebenso ermöglicht das neue System einen flexibleren Einsatz bei Ansagen. Neue Durchsagen müssen nicht mehr eingesprochen werden, sondern können automatisch generiert werden. Bisher mussten jedes Jahr neue Aufnahmen gemacht werden, jeweils vor dem Fahrplanwechsel wurden neue Fragmente aufgenommen. Mit dem Wechsel wird auch die Stimme von Isabelle Augustin nicht mehr zu hören sein. Sie ist seit Jahren die Deutschschweizer Stimme der SBB.

Wie funktioniert das neue System?

Die Funktionsweise hinter der neuen Stimme heisst Text-to-Speech. Das heisst, dass die Durchsagen nicht mehr aus verschiedenen Worten oder Satzteilen zusammengehängt, sondern automatisch generiert werden. Bisher wurden die Durchsagen aus 10’000 einzelnen Tonfragmenten zusammengefügt. Entsprechend sind die Grenzen zwischen den einzelnen Fragmenten manchmal mehr, manchmal weniger hörbar. Neu sind 6000 Sätze in den vier Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch aufgenommen worden. Aus diesen Sätzen können die SBB praktisch beliebig viele Durchsagen automatisch generieren.

Wie klingt die neue Stimme?

Was auffällt: Die deutsche Stimme ist deutlich flüssiger als beim alten System. Ebenso wirkt die Sprechmelodie natürlicher. Neu ist auch, dass sie einen deutlichen schweizerdeutschen Einschlag hat.

Bei den ersten grösseren Tests fiel die zürcherische Aussprache der neuen deutschen Stimme gewissen Passagieren negativ auf. Dass der «individuell wahrgenommene Dialekt in der Schweiz ein emotionales Thema sein kann, ist uns bewusst», hiess es an einer Medienkonferenz. Künftig wird die Stimme täglich bei 30’000 bis 60’000 Ansagen zu hören sein.

Wann wird sie definitiv eingeführt?

Die neuen Stimmen werden ab September bis Oktober an allen Bahnhöfen in Betrieb genommen. Und dies nicht nur bei den SBB, sondern auch bei der BLS. Dann sind die Durchsagen in Deutsch, Italienisch und Englisch in einer neuen Stimme zu hören. Französisch bleibt die gleiche Stimme, jedoch wurde auch sie neu eingesprochen und wirkt deutlich flüssiger. Wann die neuen Stimmen in den Zügen der SBB und anderen Bahnen zu hören sind, ist noch offen. Bei der BLS bleibt die bekannte Stimme in den Zügen bestehen.

Warum eigentlich eine Frau?

Die SBB selbst schrieben einst in einem Blogeintrag, dass eine Frauenstimme besser ankomme. Und dies bei beiden Geschlechtern. Entsprechend wagten die SBB kein Experiment. Die Firma, die hinter dem neuen Text-to-Speech-Modell steht, setzt denn auch in Österreich auf eine Frauenstimme. Dort allerdings seit Jahrzehnten auf die gleiche. Und weil sie nun automatisch generiert werden kann, wird sie auch in Zukunft im Einsatz sein können.