Fitnessprogramm für das AutoSo fahren Sie stressfrei in die Ferien
Mit dem eigenen Auto zu verreisen, ist einfach und bequem, will aber gut vorbereitet sein. Wir haben einige Tipps dazu.
Keine fixen Reisezeiten, kein mühsames Warten vor der Sicherheitskontrolle, keine Bestimmungen fürs Handgepäck und auch keine nervigen oder hüstelndem Sitznachbarn – Für viele Ferienreisende bleibt das Auto das liebste Verkehrsmittel. Also nichts wie das Gepäck in den PW gestopft, das Navi programmiert und losgefahren? Moment. Wir hätten da noch ein paar Antworten auf Fragen, die Sie sich vorab stellen könnten.
Ich habe früher oft Tetris gespielt. Kann ich mit derselben Methode mein Auto beladen?
Im Auto ist nicht nur der Platz entscheidend, sondern das Gewicht der jeweiligen Gegenstände. Schwere gehören nach unten, leichte nach oben. Dadurch wird der Fahrzeugschwerpunkt niedrig gehalten, was die Karosserie in Kurven weniger ins Wanken bringt. Lose Gegenstände sollten nicht auf den Ablagen platziert werden, weil sie bei starken Bremsmanövern und Unfällen zu gefährlichen Geschossen werden. Und beim Hochstapeln im Kombi-Kofferraum muss unbedingt ein Gepäcknetz oberhalb der Rücksitzlehnen die Ladung sichern.
Wie schwer darf das Gepäck insgesamt sein?
Dies lässt sich aus der Differenz von Leergewicht (im Fahrzeugausweis unter Ziffer 30) und zulässigem Gesamtgewicht (Ziffer 33) berechnen. Stehen hier etwa die Zahlen 1500 und 2000, dürfen Reisegepäck und Fahrgäste höchstens 500 Kilo auf die Waage bringen. Die Person am Steuer und das Benzin müssen nicht miteinberechnet werden – das Leergewicht entspricht einem fahrbereiten Personenwagen mit rund 90-prozentiger Tankfüllung und einem 75 Kilo schweren Fahrer. Zu bedenken ist bei voller Zuladung das veränderte Fahrverhalten: Bremswege werden länger, und Überholmanöver brauchen mehr Zeit.
Wie bereite ich das Fahrzeug technisch auf die Reise vor?
Neben Ölstand, Kühlwasser und Scheibenwischwasser ist insbesondere der Reifendruck zu checken. Die korrekten Druckwerte finden sich im Handbuch oder an der Innenseite von Tür oder Tankdeckel. Bei voller Zuladung empfiehlt es sich, 0,3 Bar mehr zu pumpen. Falls das Fahrzeugheck unter der schweren Last in die Knie gehen sollte, gehört auch die Scheinwerfereinstellung angepasst.
Ein Pannendreieck ist an Bord. Bin ich damit für den Fall der Fälle gerüstet?
Ist dieses Pannendreieck denn gut erreichbar? Darauf gilt es beim Beladen des Fahrzeugs unbedingt zu achten – nicht, dass man im Pannenfall erst das halbe Auto ausräumen muss. Dasselbe gilt für den Verbandkasten und am besten auch für den Abschlepphaken, der sich etwa in der Fahrertür unterbringen lässt. Nicht zu vergessen ist das Europäische Unfallprotokoll – wobei ein Formular bei zwei beteiligten Fahrzeugen reicht, bei drei Fahrzeugen aber ein zweites erforderlich ist
Welche Bestimmungen gelten im Ausland?
In den meisten EU-Ländern müssen nebst einem Pannendreieck Warnwesten mitgeführt werden, in Serbien zusätzlich ein Schlepptau, in Griechenland ein Feuerlöscher und in Kroatien Reservebirnen. Hinzu kommen unterschiedliche Bestimmungen bezüglich Tempolimit, Promillegrenze und Lichtpflicht – besser, man informiert sich vorab über das Reiseland, etwa beim Touring-Club Schweiz unter tcs.ch. In manchen städtischen Zonen sind ausserdem nur schadstoffarme Autos zugelassen. Vorausgesetzt, das eigene Fahrzeug erfüllt die Bedingungen, können die erforderlichen Umweltplaketten übers Internet oder bei einer TCS-Kontaktstelle besorgt werden. Nicht obligatorisch, aber hilfreich ist eine ebenfalls via TCS erhältliche Telepass-Mautbox, damit man keine Ferienzeit an den Mautstellen in Frankreich, Italien, Spanien oder Portugal vergeudet.
Welche Dokumente muss ich mitführen?
Fahrzeugausweis: check. Grüner Versicherungsausweis: check. Führerschein im Kreditkartenformat: check. Letzterer gilt übrigens in der gesamten EU – einzig bei Reisen ausserhalb der EU oder mit einem alten, blauen Ausweis empfiehlt sich ein internationaler Führerschein.
Den CH-Aufkleber kann ich mir aber sparen, oder?
Innerhalb der Schweiz schon, doch im Ausland muss der Aufkleber gut sichtbar am Heck angebracht werden, auch bei Anhängern. Wer seinen schönen Lack damit nicht versehren möchte, kauft sich eine magnetische Version, die sich nach den Ferien wieder entfernen lässt. Vorausgesetzt, am Heck des Autos ist noch Blech vorhanden.
Könnte ich sonst etwas vergessen haben?
Eine Strassenkarte kann auch im Zeitalter von Navi und Smartphone nicht schaden, weil sie oft einen besseren Überblick bietet, falls man einen Stau umfahren will oder eine Panoramaroute wünscht. Zudem funktioniert sie immer. Und Wasser gehört sowieso an Bord – nicht nur, weil die fahrende Person viel trinken sollte, um konzentriert zu bleiben, sondern auch, um notfalls den Kühler oder die Scheibenwischanlage damit befüllen zu können.
Mir wird nur schon von diesen Tipps schlecht – wie soll es mir erst im Auto gehen?
Tipptopp, sofern Sie sich vor und während der Reise auf leichte Kost beschränken, viel trinken, auf Kaffee verzichten und auch ausgeschlafen sind, zumal ein ausgeruhter Körper weniger anfällig auf Reiseübelkeit ist. Unterwegs helfen neben dem bekannten Blick auf die Strasse, Hilfsmitteln wie Kaugummi, Akkupressurband, Pflaster und Co. auch Musik und Hörspiele, da akustische Signale die Übelkeit auslösenden Reize überlagern können.
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