Trockenheit in ZürichSo bewässern Sie Ihre Pflanzen richtig
Seit Wochen gab es in Zürich kein Nass von oben, und Regen ist auch in naher Zukunft nicht in Sicht. Mit diesen Tipps lassen sich Pflanzen durch die Dürre retten.
Sonne, Sonne und nochmals Sonne: Die Prognosen für die kommenden Tage im Raum Zürich bedeuten für all jene, die Pflanzen hegen und pflegen, Extraschichten in den Beeten oder an den Blumenkisten. Die Gärten und Balkonpflanzen lassen sich allerdings mit einigen Kniffen effektiv und sparsam bewässern.
Boden auflockern
Ist das Erdreich erst ausgetrocknet, versickert das Wasser kaum noch und fliesst beim Giessen schnell ab. Deshalb ist das regelmässige Auflockern des Bodens mit einer Hacke gerade im Sommer wichtig. Auch verdunstet die Feuchtigkeit in gelockerter Erde wesentlich langsamer.
Den Boden zu bedecken, ist ebenfalls eine mögliche Massnahme, um ihn vor dem Austrocknen zu bewahren, denn kahle Böden können bei Hitze kein Wasser speichern. Dazu kann man eine Schicht aus Mulch, geschnittenem Gras, Laub oder Stroh über die Erde verteilen.
Am frühen Morgen giessen
Die beste Zeit, um die Pflanzen mit Wasser zu versorgen, ist der frühe Morgen. Je früher, desto besser. Dann haben die Pflanzen noch genügend Zeit, um die Feuchtigkeit aufzunehmen, und das Wasser kann während des Tages auf den Blättern verdunsten.
Sollte es am Morgen mit dem Wässern nicht klappen, ist es besser, bis zum Abend zu warten. Dann aber zügig vor dem Eindunkeln giessen: Ist man zu spät dran, bleibt der Boden zu lange feucht, was zu Pilzerkrankungen führen kann – und die Schnecken anlockt.
Um die Mittagszeit ist Giessen hingegen keine gute Idee. Das Wasser verdampft, bevor die Pflanzen die Feuchtigkeit aufnehmen, und die Tropfen wirken im Sonnenlicht wie Lupen, was Verbrennungen an Blättern und Blüten verursachen kann.
Kontrollieren, ob der Boden wirklich nass ist
Beim Giessen ist Gemächlichkeit angesagt, sonst kann das Wasser im ausgetrockneten Boden nicht versickern. Damit das Nass an die Wurzeln gelangt, ist es sinnvoll, dicht am Stiel zu giessen. Weil einige Pflanzen wie beispielsweise Tomaten, Zucchini oder Gurken kein Wasser auf den Blättern mögen, ist bodennahes Wässern mit Giesskannen ratsam. Auch sollte man darauf achten, dass der Gartenschlauch eine Brause hat und der Wasserdruck nicht zu hoch ist.
Anschliessend sollte man unbedingt kontrollieren, ob die Erde auch wirklich nass ist und nötigenfalls nachgiessen – schön langsam.
Auch Pflanzen mögen Schatten
An heissen Tagen haben auch Pflanzen mit der direkten Sonneneinstrahlung zu kämpfen. Kübelpflanzen halten länger durch, wenn man sie in den Schatten stellt. Beete können mit einem Schirm, Sonnensegel oder hellen Tüchern beschattet werden. Wichtig ist, dass die Luft unter den Schattenspendern noch zirkulieren kann und sich nicht staut.
Junge Bäume und Hecken bewässern
Bäume und Hecken, die bereits gut eingewachsen sind, muss man nicht zwingend bewässern, weil sie die Feuchtigkeit aus den tieferen Bodenschichten aufnehmen können. Neu eingepflanzte Gewächse sollten aber unbedingt gegossen werden, weil sie allein durch den neuen Standort «gestresst» sein können.
Grundsätzlich gilt übrigens die Faustregel: Je grösser die Blätter einer Pflanze sind, desto mehr Wasser benötigt sie.
Kein kaltes Wasser benutzen
Idealerweise nutzt man zum Giessen Wasser aus einer Regentonne oder Zisterne. Direkt aus der Leitung ist es für die aufgeheizten Pflanzen zu kalt. Am besten füllt man eine Tonne am Morgen mit Wasser und lässt sie abgedeckt an der Sonne stehen. Bis zum Abend hat das Wasser dann die perfekte Temperatur.
Kübelpflanzen brauchen mehr Wasser
Bei anhaltend heissen Temperaturen leiden Pflanzen in Töpfen am meisten, weil sie nur wenig Platz haben, um die Feuchtigkeit zu speichern. Je kleiner der Kübel also, desto mehr Wasser ist nötig. Allerdings müssen die Töpfe ein Ablaufloch haben, damit überschüssiges Wasser abfliessen kann.
Sieht eine Topfpflanzen verdorrt aus, muss das nicht gleich das Ende bedeuten: In einem solchen Fall kann man sie in einen mit Wasser gefüllten Eimer stellen, bis die Erde wieder durchnässt ist.
Rasensprengen – richtig oder gar nicht
Wer einen grünen Rasen möchte, muss ihn ein- bis zweimal pro Woche tüchtig wässern. Man kann es aber auch bleiben lassen. Der Rasen wird zwar bei anhaltender Trockenheit braun, grünt aber schnell wieder, wenn der Regen einsetzt.
Für das Bewässern von Beeten eignen sich Rasensprenger übrigens nicht: Die Blätter der Pflanzen bleiben dann länger feucht, und die Gefahr eines Pilzbefalls oder von Fäulnis steigt.
Ein wenig Trockenstress schadet nicht
Pflanzen mit zu viel Wasser zu «verwöhnen», ist nicht ratsam. Die Wurzeln suchen dann nicht in der Tiefe nach Feuchtigkeit. Das Resultat: Das Wurzelwachstum bleibt an der Oberfläche, und man muss mehr giessen. Pflanzen sind anspruchsloser, wenn sie sich etwas an die Trockenheit gewöhnen. Deshalb: erst giessen, wenn die Blätter etwas hängen.
tif
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