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Von Kopf bis Fuss: Maskne, Pickel, Rötungen
So beruhigen Sie empfindliche Haut

Weniger ist mehr: Gut gemeinte Intensivpflegen können zu Unreinheiten und Rötungen führen.
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Ist es der vermehrte psychische Druck, dem wir durch die Corona-Pandemie ausgesetzt sind? Ist es der Wechsel der Jahreszeiten vom Winter zum Frühling und damit von kalten zu wärmeren Temperaturen? Das häufige Tragen einer Maske? Oder haben wir in den letzten Monaten unsere Haut einfach überpflegt, weil wir ihr etwas Gutes tun wollten?

Fakt ist, noch selten habe ich in meinem Umfeld mehr Klagen über gereizte und empfindliche Gesichtshaut gehört als in den letzten Wochen: Die Haut jucke, brenne, sei schnell gerötet, bilde schuppige Stellen und weise mehr Unreinheiten auf als sonst. Das Gemeine: Selbst Frauen, die diesbezüglich seit Jahrzehnten Ruhe hatten, entdecken plötzlich Pickel. Und diese verschwinden nicht über Nacht, sondern erinnern in ihrer Form und ihrem Inhalt an die hormongeprägten Zeiten der Pubertät.

Selbst Männer bemerken, dass ihre Haut ‹irgendwie spinnt›

So stehen viele plötzlich wieder vor dem Problem, von dem man glaubte, es nie wieder haben zu müssen: Wie drücke ich diese fetten Teile aus? Und vor dem geistigen Auge erscheinen Bilder wie jene der amerikanischen Dermatologin Sandra Lee alias Dr. Pimple Popper, die auf Youtube Hautproblemen mit oft brachialer Gewalt zu Leibe rückt.

Selbst Männer, die durch ihre Hautdicke stärker vor sensiblen Reaktionen geschützt sind, bemerken, vor allem nach der Rasur, dass ihre Haut «irgendwie spinnt». (O-Ton meines Mannes, der seinen dunklen Bartschatten gerade gegen eine gerötete Oberlippen-Mund-Partie «ausgetauscht» hat.

Leiden Sie unter Maskne?

Die schlechte Nachricht zuerst: Es gibt keine allgemeingültige Antwort, wie sich Hautprobleme dieser Art lösen lassen. Denn so verschieden sich die Hautreaktionen zeigen, so unterschiedlich können auch deren Ursachen sein. Und meistens ist es nicht eine Ursache, sondern es sind gleich mehrere.

Tendiert man schon von Natur aus zu empfindlicher Haut, braucht es manchmal nicht viel, um einen Schub auszulösen. Einmal eine falsche Creme oder eine zu reichhaltige Pflege benutzt, mit zu warmem Wasser gereinigt, ein paar Sonnenstrahlen zu viel genossen oder das Falsche gegessen – und schon reagiert die empfindliche Haut. Auch das häufige Tragen einer Maske kann Pickel rund um den Mund und am Kinn auslösen. Dafür wurde schon kurz nach Beginn der Pandemie das Wort Maskne kreiert, eine Kombination aus Maske und Akne. Das feuchtwarme Klima unter dem Stoff ist perfekt für Keime, die dann zu Unreinheiten führen können.

Wenn es um die Behandlung einer sensiblen Haut geht, ist vor allem eines wichtig: Ihre Beruhigung und eine Reduzierung der Fremdeinflüsse, die die Hautbalance aus dem Gleichgewicht bringen könnten.

5 Tipps zur Beruhigung empfindlicher Haut

Weniger ist mehr

Der optimale pH-Wert der Haut liegt zwischen 4,5 und 5,75. Dann ist der Säureschutzmantel im Gleichgewicht. Wenn es um die Reinigung geht, ist Zurückhaltung angebracht. Eine gründliche, aber sanfte Reinigung am Abend reicht aus. Nur bei fetter und unreiner Haut ist es sinnvoll, zweimal täglich zu reinigen. Auf Produkte mit Alkohol oder ätherischen Ölen sollte verzichtet werden. Wie auch auf Duft- und Farbstoffe, Alkohol, Silikone, Mineralöle, grobkörnige Peelings und elektrische Reinigungsbürsten.

Eine Möglichkeit wäre auch, die Haut einige Tage lang auf Pflegediät zu setzen. Es kann sein, dass sich nach einer ersten Verschlechterung, Hautprobleme schnell verbessern. Und wer seit dem Tragen der Maske unter vermehrten Hautunreinheiten leidet, sollte diese öfters wechseln.

Kein Überpflegen

Man würde eigentlich seine sensible Haut gerne mit reichhaltigen Produkten verwöhnen, doch das kann sich kontraproduktiv auswirken, denn die Haut kann nicht unbegrenzt Pflegestoffe aufnehmen. Im Gegenteil: Durch einen Mix verschiedener Ingredienzien kann die natürliche Barrierefunktion der Haut gestört werden, und dies kann zu Unreinheiten oder Rötungen führen. Das Krankheitsbild der sogenannten «Perioralen Dermatitis» (früher auch: «Stewardessenkrankheit») ist ein Hautausschlag, der sich um Mund und Nase bildet und dessen Ursache in einem Überpflegen und damit einer Überreizung liegt.

Warum vor allem Flugbegleiterinnen an dieser Art der Hautreizungen leiden, darüber kann spekuliert werden. Benutzen sie zu viele verschiedene Beautyprodukte, die sie im Duty-Free-Shop kaufen? Wohl kaum. Der Grund dafür könnte eher sein, dass sie bedingt durch die verschiedenen Zeitzonen oder auch durch die trockene Luft in den Flugzeugen dazu neigen, ihre Haut zu überpflegen.

Natur ist nicht unproblematisch

Auch Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen können für Hautreaktionen verantwortlich sein. So hat zum Beispiel Lavendel ein hohes Potenzial, allergische Hautreaktionen auszulösen. Wer sich nicht sicher ist, sollte eine entsprechende Creme in der Armbeuge testen und 24 Stunden warten, ob sich eine Reaktion zeigt. Wer gerne Öle in der Pflege benutzt, kann auch auf ein reines Pflanzenöl mit Jojoba oder Mandelöl zurückgreifen. Auch Aloe Vera gilt als gut hautverträglich und pflegend. Das Gel, das aus dem Wasserspeichergewebe der Blätter entnommen wird, verfügt über Amino- und Fettsäuren, Mineralstoffe und Enzyme. Es wirkt kühlend, entzündungshemmend, antiseptisch und wird auch bei allergischen Reaktionen eingesetzt.

Vor Umweltbelastungen schützen

Empfindliche Haut reagiert oft empfindlich auf schädliche Einwirkungen von aussen, sei es durch Abgase, Smog, Feinstaub, Pollen oder die Sonne. Aber auch eine ungesunde Lebensweise mit Stress, Rauchen, zu wenig Schlaf, Alkohol oder viel Zucker kann sich auf die Empfindlichkeit der Haut auswirken. Produkte, die Antioxidantien enthalten, können uns vor den schädlichen Einwirkungen freier Radikale schützen. Denn die Haut ist hinsichtlich der Entstehung freier Radikale durch exogene und endogene Stoffe gleich doppelt belastet. Schadstoffe können über das Blut oder auch direkt das grösste Organ des Körpers schädigen.

Gute Fette für die schöne Haut

Eine ausgewogene Ernährung mit vielen gesunden Fetten kann sich positiv auf unser Hautbild auswirken. Eine besonders gute Wirkung haben Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, optimal in einem Verhältnis 5:1. Man findet sie im Sonnenblumen-, Weizenkeim- und Distelöl, fettem Fisch (aus fachgerechtem Fang), Baum- und Macadamia-Nüssen und Leinöl. Diese Fettsäuren können nicht nur Entzündungen reduzieren, sie enthalten auch Vitamin E, das freie Radikale neutralisiert und die Hautzellen schützt. Wenn sich das Hautbild trotz verschiedener Beruhigungsmassnahmen nicht bessert, sollte man die Haut dermatologisch untersuchen lassen.