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Olympia-News
Swiss-Ski reicht wegen Fanny Smith Rekurs ein | Regez führt Schweizer Delegation an Schlussfeier an

Alle Entscheidungen sowie der Zeitplan – hier der Überblick.

Bitte mein Zertifikat

Diesen Tag habe ich mir schon lange notiert. Montag, den 21. Februar. Den Tag nach der Schlussfeier der Olympischen Spiele. In Peking beginnen heute die Umbauarbeiten für die Paralympics, welche vom 4. bis 13. März stattfinden werden, derweil verstreuen sich die Olympia-Akkreditierten in alle Himmelsrichtungen.

Das Gedränge am internationalen Flughafen dürfte gigantisch sein. Mein Rückflug hebt am Dienstag in den frühen Morgenstunden ab. Der Bus, der mich zum Terminal bringen wird, kommt 6,5 Stunden vor dem Abflug zum Hotel. Eine grosszügige Vorlaufzeit bei einer 45-minütigen Anfahrt.

Aufregen werde ich mich nicht, auf meinem persönlichen Weg zur Maitrise der Zen-Meditation habe ich seit Jahresanfang substanzielle Fortschritte erzielt. Geholfen hat mir dabei meine Erfahrung in der Tennis-Szene und das Vorbild Rafael Nadal. Punkt für Punkt, ja sogar Schlag für Schlag lautet das Motto, mit dem der Spanier seit bald zwei Jahrzehnten ziemlich gut gefahren ist – das grosse Bild entsteht erst durch das Aneinanderreihen kleinster Sequenzen.

Auf mich umgemünzt hiess das seit Jahresanfang: Dokument für Dokument, Test für Test, medizinische Selbstdeklaration für medizinische Selbstdeklaration – mein Alltag war um externe Eckpfeiler aufgebaut. Immer vorhanden der Respekt davor, einen entscheidenden «unforced error» zu begehen, der mich das Ticket nach China kosten würde.

Einmal angekommen, hatten meine Tage selten ausgeprägte Struktur. Drachenfrüchte durften am Frühstückstisch ebenso wenig fehlen wie weisse Bohnen. Im Bus suchte ich mir stets den Platz hinten rechts, und wenn im Medienzentrum mein Stammplatz einmal belegt war, hoben sich meine Augenbrauen unmerklich. 20 Tage ging das nun so. Ein deutscher Kollege ist beim 51. Tag.

Ab heute kann ich mein persönliches Olympia-Zertifikat erhalten. Es ist virtuell, und die Prozedur kommt mir aus den letzten beiden Jahren – es war die Zeit, als Corona in der Schweiz das bestimmende Thema war – irgendwie vertraut vor. Einloggen im System, einen Code eingeben, das Dokument herunterladen.

Es wird das einzige Zertifikat, das ich einrahmen werde. Erinnern wird es mich an Spiele, wie ich sie mir mit blühendster Fantasie nicht hätte vorstellen können. Schöne Spiele, wie ich im Nachgang sagen kann. Der Platz daneben ist auch schon reserviert, für das Poster von der Wand des Eishockeystadions. Bing Dwen Dwen, Panda und Olympiamaskottchen, hat sich am Rande des Finals spontan entschieden, in die Schweiz mitzukommen. (mke)

Das wars - Olympia 2022 ist vorbei

Soeben ist das Olympische Feuer erloschen, und ein grosses Feuerwerk knallt und flackert über dem Vogelnest. IOC-Präsident Bach hat die Olympischen Spiele 2022 für beendet erklärt.

Finales Feuerwerk – die Olympischen Spiele 2022 sind beendet.

Es waren Spiele, die allein der besonderen Umstände wegen in die Geschichte eingehen werden. Nach zwei Austragungen in Asien kehren die Olympischen Winterspiele in vier Jahren nach Europa zurück, Gastgeber werden dannzumal Mailand und Cortina d'Ampezzo sein.

Liebe Leserinnen und Leser, wir bedanken uns für Ihr Interesse in den letzten 2 Wochen und wünschen Ihnen weiterhin einen schönen Sonntag. (mob)

Fall Fanny Smith – Swiss-Ski reicht Rekurs ein

Ganz am Ende der Medienkonferenz zum Olympia-Abschluss lässt Ralph Stöckli noch eine kleine Bombe platzen. Der Chef de Mission bestätigt auf Anfrage eines Journalisten, dass Swiss-Ski bei der Disziplinarkommission der FIS gegen den zu Ungunsten von Fanny Smith ausgefallenen Jury-Entscheid Rekurs eingelegt hat. Smith hatte im Skicross-Final die Ziellinie als Dritte überquert. Doch sie wurde später wegen eines angeblich absichtlichen Kontakts mit einer Gegnerin auf Platz 4 zurückversetzt – Bronze erbte die Deutsche Daniela Maier.

Fanny Smith of Switzerland after the big final run at the women's ski freestyle cross competition at the 2022 Winter Olympics in Zhangjiakou, China, on Thursday, February 17, 2022. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)..

Es war dies der wohl ärgerlichste Moment für die Schweizer Delegation an diesen Winterspielen. Denn ansonsten hatte Stöckli wenig Anlass zum Klagen. 14 Medaillen gewannen die Schweizer Athletinnen und Athleten und verpassten damit die Vorgabe von Swiss Olympic (15) nur knapp. «Wir dürfen stolz sein, wir haben tolle Leistungen gesehen, dem Schweizer Wintersport geht es gut», sagt Stöckli. Was ihn besonders positiv stimmt: die Anzahl der Rangpunkte (Top-8-Plätze). Zu den 14 Medaillen kommen 34 Diplome hinzu.

Natürlich gab es auch Enttäuschungen: Dazu zählt Stöckli etwa das Abschneiden im Slopestyle der Männer und in der Sparte Aerials sowie bei den alpinen Snowboardern. Und es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass vor allem die alpinen Skifahrer (9 Medaillen) für die positive Schweizer Bilanz gesorgt haben. Wobei Stöckli hervorstreicht, dass dies der Tradition geschuldet sei, und den Vergleich zu Olympia 1988 zieht, wo die Alpinen 11 von 15 Medaillen gewonnen hatten. Und: Es gibt Sparten, die dem Chef de Mission durchaus Kopfzerbrechen bereiten. Dazu zählen gerade jene auf dem Eis, etwa der Bobsport, ein einstiger Schweizer Medaillen-Garant.

Am Schluss windet Stöckli noch den Organisatoren ein Kränzchen: «Die chinesischen Helfer haben alles dafür getan, dass sich die Athletinnen und Athleten wohlfühlen konnten. Aus sportlicher Sicht hatten wir optimale Bedingungen.» (mob)

Swiss Olympic Chef de Mission Ralph Stoeckli poses for the photographer at the National Aquatics Centre at the 2022 Olympic Winter Games in Beijing, China, on Saturday, February 19, 2022. (KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi)

Das Olympia-Ende naht – Regez trägt die Schweizer Fahne ins Vogelnest

Derweil sich die finnischen Eishockeyaner wohl bereits im Delirium befinden, hat im Vogelnest von Peking die Olympia-Schlussfeier begonnen. Farbenfroh und pompös präsentiert sich Gastgeber China zum Ende nochmals. Nation um Nation marschiert zu Ludwig van Beethovens «Ode an die Freude» und unter den Augen von Staatsoberhaupt Xi Jinping und IOC-Präsident Thomas Bach ins Stadion ein.

Olympiasieger Ryan Regez trägt die Schweizer Fahne bei der Schlussfeier ins Vogelnest.

Dazu gehört natürlich auch die kleine Schweizer Delegation. Angeführt wird sie von Ryan Regez. Der Skicross-Olympiasieger kann nun also auch seine Qualitäten als Fahnenschwinger unter Beweis stellen. (mob)

Ein neuer Corona-Fall in der Olympia-Blase

Am letzten Olympia-Tag ist in Peking eine neue Corona-Infektion festgestellt worden. Der Fall trat am Samstag in der abgeschotteten Blase unter Sportlern und Teammitgliedern auf, wie die Organisatoren am Sonntag berichteten. Es seien knapp 67 000 Tests vorgenommen worden. Am Freitag waren keinerlei Infektionen entdeckt worden. Seit Beginn der Anreise zu den Winterspielen am 23. Januar sind insgesamt 437 Fälle festgestellt worden.

Während zu Beginn der Spiele zeitweise über 30 Infektionen pro Tag registriert wurden, sank die Zahl neuer Fälle zuletzt in den einstelligen Bereich und Richtung Null, was die Organisatoren als Zeichen für die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen in der Olympia-Bubble werten. (dpa)

Langlauf: Therese Johaugs Ausrufezeichen

Die Langlauf-Wettbewerbe endeten mit einer Machtdemonstration von Therese Johaug. Die Norwegerin war im Massenstart über 30 Kilometer eine Klasse für sich und distanzierte die Konkurrenz um fast zwei Minuten. Silber holte die Amerikanerin Jessie Diggins, Bronze ging an die Finnin Kerttu Niskanen. Johaug hatte bereits im Skiathlon und über 10 Kilometer triumphiert, dies, nachdem sie vor vier Jahren in Pyeongchang wegen einer Dopingsperre gefehlt hatte.

Switzerland's Lydia Hiernickel competes during the women's 30km mass start free cross-country skiing competition at the 2022 Winter Olympics, Sunday, Feb. 20, 2022, in Zhangjiakou, China. (AP Photo/Alessandra Tarantino)

Bei Eiseskälte in Zhangjiakou war nur eine Schweizerin am Start: Lydia Hiernickel belegte den 27. Platz, mit einem Rückstand von 7:18. Die Glarnerin steigerte sich damit gegenüber dem Skiathlon um fünf Positionen. (mke)

Curling: Grossbritannien rettet seine Spiele

Am Schlusstag gibt es endlich auch die erste Goldmedaille für das Vereinigte Königreich. Die Curling-Equipe von Eve Muirhead lässt nach dem dramatischen Halbfinal-Sieg gegen Schweden im Showdown gegen Japan nichts anbrennen und siegt gleich 10:3. Die Asiatinnen hatten ihr Pulver offensichtlich mit dem Halbfinal-Triumph gegen Silvana Tirinzonis Schweizerinnen verschossen.

Die britische Mission wird damit durch den Curlingsport gerettet. Aus dem Traditionssport kommen beide Medaillen – am Vortag hatten die Männer Silber gewonnen. (mke)

Bob: Platz 12 für das Team Vogt

Die Bob-Konkurrenzen der Männer endeten für die Schweiz ohne den erhofften Exploit. Das Quartett von Michael Vogt klassierte sich mit Platz 12 immerhin in der ersten Ranglistenhälfte. Simon Friedli und seine Crew standen nach drei Läufen auf Platz 24 und konnten sich damit nicht für den Schlussdurchgang der Top 20 qualifizieren.

epa09773307 Switzerland bobsleigh team with pilot Michael Vogt in action during Heat 3 of the Four-Man Bobsleigh race at the Yanqing National Sliding Centre at the Beijing 2022 Olympic Games, Beijing municipality, China, 20 February 2022. EPA/MARTIN DIVISEK

Wie erwartet besetzt Deutschland die beiden Top-Positionen auf dem Podest: Francesco Friedrich siegt vor Johannes Lochner. Den totalen Triumph verhinderte Kanadas Justin Kripps, der Christoph Hafer um sechs Hundertstel auf den vierten Platz verwies. Ein grosser Tag war es für Fredrich: Er ist nun der erste zweifache Doppel-Olympiasieger der Geschichte. (mke)

Eishockey: Slowakei besiegt Schweden und holt Bronze

Die Eishockey-Nationalmannschaft der Slowakei hat sich die Bronzemedaille gesichert. Der ehemalige Weltmeister gewann das Spiel um Platz 3 gegen Schweden 4:0 (0:0, 2:0, 2:0). Damit holten die Slowaken erstmals seit der Trennung von Tschechien eine eigene Medaille. Der erst 17-jährige Juraj Slafkovsky mit seinen Turniertoren sechs und sieben (24./59. Minute), Samuel Takac (33.) und Pavol Regenda (59.) schossen die Treffer zum verdienten Erfolg.

Die Schweden, die am Ende alles riskierten und den Torwart vom Eis nahmen, blieben wie schon vor vier Jahren ohne Edelmetall. Der Olympiasieger von 1994 und 2006 gewann zuletzt vor acht Jahren in Sotschi Silber. Einen Tag nach dem unglücklichen und kräftezehrenden 1:2 nach Penaltyschiessen gegen Russland schien den Skandinaviern den Halbfinal noch in den Knochen zu stecken.

Das Endspiel zwischen der russischen Auswahl und Finnland findet am Sonntag (05.10 Uhr Schweizer Zeit) statt. Die Russen hatten vor vier Jahren in Pyeongchang mit 4:3 über Deutschland im Endspiel Gold geholt. (dpa)

Bob: Hasler/Pasternack gewinnen Diplom

Die Schweizerinnen Melanie Hasler und Nadja Pasternack schlugen sich in der Zweierbob-Konkurrenz beachtlich, fuhren auf Rang 6 und sicherten sich somit das angestrebte Diplom. Das Duo verlor über die vier Läufe gesehen 2,87 Sekunden auf die Deutschen Laura Nolte und Deborah Levi, die triumphierten. Auch Silber ging mit Mariama Jamanka und Alexandra Burghardt an Deutschland, Bronze sicherten sich die US-Amerikanerinnen Elana Meyers Taylor und Sylvia Hoffmann. (tmü)

Melanie Hasler (r.) und Nadja Pasternack konnten die Erwartungen erfüllen und fuhren unter die ersten Acht.

Ski alpin: Schweizer Team ohne Aerni

Die Schweizer Equipe wird beim auf Sonntag verschobenen Team-Event nur mit fünf Athleten am Start sein. Luca Aerni ist frühzeitig aus Peking abgereist, um sich auf die nächsten Weltcuprennen vorzubereiten. Somit werden bei den Männern nur Gino Caviezel und Justin Murisier sowie bei den Frauen Andrea Ellenberger, Wendy Holdener und Camille Rast antreten, um den Erfolg von 2018 in Pyeongchang zu wiederholen. (tmü)

Luca Aerni wird nicht dabei sein, wenn die Schweizer ihren Erfolg von 2018 wiederholen möchten.

Eishockey: Lärmklagen wegen US-Team

Wegen einer nächtlichen Party amerikanischer Eishockeyspieler im olympischen Dorf ist eine Beschwerde beim Olympischen Komitee der USA eingegangen. Dies bestätigte die Organisation am Samstag. Den Angaben zufolge gab es keine Schäden oder Verweise aus dem Team.

Der Führung des US-Eishockeyverbandes sei mitgeteilt worden, welche hohen Standards von den Olympia-Athleten erwartet würden. Alle Sportler würden bis zur geplanten Abreise im Dorf bleiben. Das US-Eishockey-Team war im Viertelfinal gegen die Slowakei ausgeschieden. (dpa)

Eiskunstlauf: Die USA will die Medaille

Nach der Absage der Medaillenzeremonie für den Teamwettbewerb beim Eiskunstlauf wegen Kamila Walijewas Dopingvergehen verlangt die US-Delegation eine Siegerehrung noch vor dem Ende der Spiele. Anwälte des amerikanischen Teams hätten das Internationale Olympische Komitee (IOK) wegen der Dringlichkeit des Falls informiert, berichtete die Nachrichtenagentur AP. In einem Brief an IOK-Präsident Thomas Bach berief sich das US-Team demnach auf das Regelwerk des IOK, nach dem zum Abschluss jedes Wettbewerbs die Medaillen übergeben werden müssten.

Die US-Eiskunstläufer hatten Team-Silber hinter den Russen um Walijewa gewonnen. Kurz danach war Walijewas positiver Dopingtest aus dem Dezember bekannt geworden. Die Medaillenübergabe für die Mannschaften wurde deshalb abgesagt.

Karen Chen zeigt die US-Flagge

Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte der Europameisterin in einem Eilverfahren danach erlaubt, auch am Damen-Einzel teilzunehmen. Das IOK entschied jedoch, dass es in Peking keine Medaillenzeremonien mit Beteiligung der 15-Jährigen geben werde und diese nach Ende des Verfahrens auf würdige Weise nachgeholt werden sollen.

Das US-Team hatte sich darüber verärgert gezeigt. «Eine Medaillenzeremonie bei Olympischen Spielen kann nicht woanders nachgebildet werden. Sie sollten vor den Augen der Welt gefeiert werden, bevor sie Peking verlassen», zitierte AP den Geschäftsführer des US-Eiskunstlaufverbands, Ramsey Baker. (dpa)

Curling: Schweden erstmals Olympiasieger bei den Männern

Schweden hat bei den erstmals Curling-Gold im Männer-Wettbewerb gewonnen. Gegen Grossbritannien setzten sich die Skandinavier am Samstag 5:4 nach dem ersten Extra-End durch. Bronze hatte sich bereits tags zuvor Kanada durch ein 8:5 gegen die USA gesichert. Die Amerikaner waren 2018 in Pyeongchang durch einen Sieg über Schweden Olympiasieger geworden. Bei den Frauen stehen sich am Sonntag Grossbritannien und Japan im Endspiel gegenüber. (dpa)

Langlauf: Schweizer überzeugen, Bolschunow holt Gold

Alexander Bolschunow hat die Goldmedaille im olympischen Abschlussrennen der Langläufer gewonnen. Der 25-jährige Russe setzte sich am Samstag vor seinem Landsmann Iwan Yakimuschkin und dem Norweger Simen Hegstad Krüger durch. Wegen starken Windes und extremer Kälte war das Rennen in Zhangjiakou um eine Stunde nach hinten verschoben und verkürzt worden. Statt 50 Kilometer liefen die Sportler 28,4 Kilometer in der freien Technik.

Die Schweizer Langläufer hatten mit dem Kampf um die Podestplätze erwartungsgemäss nichts zu tun, zeigten aber im Team eine überzeugende Leistung. Als bester Schweizer lief Roman Furger bei seiner Olympia-Premiere über diese Distanz auf den starken 11. Platz, dicht hinter ihm klassierte sich Dario Cologna. Der Bündner wurde im letzten Olympia-Rennen seiner Karriere 14.. Jason Rüesch und Candide Pralong liefen auf die Ränge 17 und 22.

Mit eingefrorenem Schnauz und dem Kollegen im Arm: Dario Cologna nach seinem letzten Olympia-Einsatz.

Zum Schutz vor den den eisigen Temperaturen von um die minus zehn Grad hatten viele Langläufer ihre Gesichter abgeklebt. Mit der Streckenverkürzung waren dennoch nicht alle einverstanden. «Ich sehe nicht, dass es dadurch wärmer oder weniger windig wird», schrieb der britische Athlet Andrew Musgrave bei Twitter. Er wurde Zwölfter. (dpa/mro)

Eisschnelllauf: Wenger verpasst die Medaille

Lange hielt sich Livio Wenger im Final der Eisschnellläufer in der Spitzengruppe, immer im Nacken des Belgiers Bart Swings. Am Ende aber wird es für den Luzerner im Massenstart nichts mit der ersten Schweizer Olympia-Medaille im Eisschnelllauf. Wenger landet nach Rang 4 vor vier Jahren in Pyeongchang auf Rang 7 und verpasst sein erklärtes Ziel.

Auch dieser siebte Rang ist alles andere als selbstverständlich: Wenger war im Dezember beim Weltcup in Salt Lake City positiv auf Corona getestet worden. Dass er anschliessend auf die Rennen in Calgary verzichten musste, was ihn das Peking-Ticket über 1500 m kostete, war letztlich nicht das grösste Übel. Er kämpfte wochenlang mit den Nachwirkungen, benötigte viel mehr Erholung nach den Trainings und kann erst seit Januar wieder richtig trainieren.

Der Geschlagene und der Olympiasieger: Livio Wenger (links) mit dem Belgier Bart Swings.

Zwischen seinen beiden Wettkämpfen in Peking lagen 13 Tage, insgesamt waren er und seine Schwester Nadja, welche im Halbfinal als Zehnte knapp ausschied, damit mehr als drei Wochen im olympischen Dorf sein – so lange wie kaum andere Schweizer. Livio Wenger ist die Zeit in einer Bubble aber gewohnt: Im letzten Jahr waren er und seine Weltcup-Kollegen in Heerenveen fünf Wochen am Stück kaserniert.

Gold im Massenstart geht an Bart Swings, an dessen Fersen sich Wenger lange heften konnte. Der 31-Jährige schreibt damit gleich belgische Sportgeschichte, für das Land ist es die erste Olympia-Goldmedaille seit Micheline Lannoy 1948 in St. Moritz mit ihrem Partner Pierre Baugniet im Paarlauf der Eiskunstläufer triumphierte. (mke/mro)

Bob: Plätze 12 und 24 im Vierer bei Halbzeit

Die Schweizer Bobfahrer kamen im Vierer in den ersten beiden Läufen nicht auf Touren. Das Team von Michael Vogt liegt bei Halbzeit des Wettkampfs immerhin auf Platz 12 mit einem Rückstand von 1,45 Sekunden. Das Defizit auf einen Diplom-Platz beträgt 0,33 Sekunden.

Nur den 24. Zwischenrang unter 28 Startenden belegt die Crew von Simon Friedli. Das Quartett büsste bereits 2,72 Sekunden ein. Wie weit die einst stolze Bob-Nation gesunken ist, wird dadurch belegt, dass die Exoten aus Brasilien bisher mehr als sechs Zehntel schneller waren.

Nichts Neues an der Spitze, wo Deutschland Gold und Silber unter sich ausmachen dürfte: Francesco Friedrich führt mit drei Hundertsteln vor Johannes Lochner. (mke)

Ski alpin: Zu viel Wind – Team-Event auf Sonntag verschoben

Wegen starker Windböen in Yanqing wurde der Team-Event der Alpinen zuerst zweimal verschoben und dann für Samstag abgesagt.

Team members and course workers are blown by the wind in the finish area for the mixed team parallel skiing event after it was delayed due to high winds at the 2022 Winter Olympics, Saturday, Feb. 19, 2022, in the Yanqing district of Beijing. (AP Photo/Luca Bruno)

Der letzte Wettbewerb der Alpinen soll nun am Sonntag um 2 Uhr MEZ nachgeholt werden, wobei die Wetterprognose wenig Besserung verspricht. Der Sonntag ist der letzte Wettkampftag der Olympischen Spiele, am Abend werden sie offiziell mit der Schlussfeier beendet. (mke)

Ski Freestyle: Robin Briguet missglückt der Final

Drei Runs, dreimal gestürzt. Mit dieser Bilanz beschliesst Robin Briguet den Freeski-Final in der Halfpipe. Der 22-Jährige wird damit deutlich 12. und Letzter des erlesenen Teilnehmerfeldes.

Gold gewinnt der Neuseeländer Nico Porteous, der mit den schwierigen Windbedingungen am besten zurechtkam. Silber und Bronze geht an die Amerikaner David Wise, der damit den Gold-Hattrick verpasste und Alex Ferreira. (mke)

Abenteuer China: Mein Close Contact von Platz 47

Ein Dokument hatte ich vor der Abreise nach China nicht ausgefüllt: Eine Liste mit Personen, die man regelmässig treffen würde, hatten die Organisatoren gewünscht – für mich war klar, dass meine leer bleiben würde. Ich stellte mich auf ein persönliches Kurzremake des Klassikers von Gabriel García Márquez ein: drei Wochen Einsamkeit.

Schlimm ist das nicht, der Journalist ist ohnehin vom Prinzip her ein Einzelkämpfer. Und ganz allein fühlt man sich nicht, Olympische Spiele erinnern immer auch ein wenig an ein Ehemaligentreffen. Der kanadische Eishockey-Journalist, den ich seit dem letzten Jahrtausend kenne. Die Französin, mit der ich auf allen grossen Centre Courts gesessen habe. Die beiden Allzweckwaffen der Deutschen Presse-Agentur, sie alle sind auch da. Ein paar Worte hier, ein Schwatz da – je nach persönlichem Programm und Busfahrplänen.

Müsste ich dieses Dokument nachträglich einreichen, es wäre nicht leer. Der Zufall wollte es, dass zwei Schweizer Grossverlage sich für das Guizhou Mansion Hotel entschieden haben. Und so habe ich meinen persönlichen Close Contact. Wir kennen uns seit vielen Jahren flüchtig, sitzen oft nebeneinander in der obersten Reihe der Bossard-Arena in Zug. Meist auf den Plätzen 46 und 47.

Hier in Peking diskutieren wir nicht primär über Bodychecks und Taktik. Wie man den Kollegen zum Schweigen bringt, der im Nachbarzimmer so laut telefoniert, dass man ihn zu Hause in Québec ohne Mikrofon hören müsste, ist ebenso ein Thema wie das korrekte Verhalten auf Stand-WCs oder die möglichen gesundheitlichen Spätfolgen nach dem Verzehr eines abgepackten marinierten, eiähnlichen Nahrungsmittels. Die letzte grosse offene Frage: Welche Taktik ist am effizientesten, um einen der kleineren Holzpandas aus dem Mediencenter zu schmuggeln?

Falls uns das gelingt, sehen wir uns bald wieder auf den Plätzen 46 und 47. Egal, wie gut oder schlecht die Teams spielen werden: Der Diskussionsstoff wird uns nicht ausgehen. (mke)

Marco Keller berichtet vor Ort von den Spielen in Peking und teilt mit uns regelmässig seine Eindrücke.

DPA/Sportredaktion