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Vor der Ski-WM in Saalbach
Trotz Überlegenheit: Die Schweizer könnten nicht einmal alle Startplätze besetzen

Michelle Gisin aus der Schweiz zeigt eine emotionale Reaktion nach ihrem Lauf im Damen-Super-G-Rennen während des FIS Alpinen Skiweltcups in St. Anton am Arlberg, Österreich, am 12. Januar 2025. Trägt einen Helm mit buntem Muster.
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45 Rennen, 14 Siege, 42 Podestplätze – die Schweizerinnen und Schweizer geben im Ski-Weltcup den Ton an. Alles wunderbar also? Nicht unbedingt.

Swiss-Ski mag zwar die klare Nummer 1 sein und wird den Nationencup überlegen gewinnen, in gewissen Disziplinen aber ist die Leistungsdichte nicht extrem hoch. Und so kommt es, dass die Trainer bei der Selektion für die am Dienstag beginnende WM im österreichischen Saalbach das eine oder andere Auge zudrücken müssen, um die vier Startplätze pro Bewerb zu besetzen.

Um sich für die Titelkämpfe zu qualifizieren, ist ein Rang in den besten 7 erforderlich – oder mindestens zwei Ergebnisse in den Top 15. Bei den Frauen haben das im Slalom vier Schweizerinnen geschafft, in den übrigen Disziplinen jedoch nur deren drei.

Alpinchef Hans Flatscher spricht von einer sehr starken Saison, «aber wir lassen uns vom Erfolg nicht blenden. Wir haben nicht überall die Breite, die wir uns wünschen.» Im Frauen-Riesenslalom gebe es schon länger gewisse Schwierigkeiten, im Speed-Bereich sei der Ausfall von Abfahrtsweltmeisterin Jasmine Flury nicht zu kompensieren.

Joana Hählen wiederum hat seit ihrem Comeback Mühe, und Flatscher sagt, Michelle Gisin würde nicht wie gewünscht performen. Bleibt Talent Delia Durrer, das stagniert. «Sie schlägt sich weit unter Wert und bringt ihre PS noch nicht auf den Boden.»

Das Kontingent dürfte ausgeschöpft werden

Flatscher sagt, man dürfe trotz der vielen Erfolge durchaus mit einem kritischen Auge aufs Schweizer Team schauen. Die Startplätze in Saalbach aber werden sicher voll besetzt, womöglich wird gar jeweils eine fünfte Speed- und Slalomfahrerin nominiert. Das gäbe etwas Spielraum, auch hinsichtlich der erstmals ausgetragenen Team-Kombination, die aus zwei Athleten oder Athletinnen beziehungsweise einem Abfahrts- und einem Slalomlauf besteht. Auch da kann jede Nation vier Equipen stellen.

Nicht auszuschliessen ist überdies, dass Swiss-Ski eine Spezialistin oder einen Spezialisten primär für den Team-Parallelbewerb nominieren wird, der am Dienstag als Erstes ausgetragen wird. «Wir wollen dafür sorgen, dass wir in jedem Rennen bestmöglich aufgestellt und Medaillenchancen haben», sagt Alpinchef Flatscher.

Maximal 24 Athletinnen und Athleten (höchstens 14 pro Geschlecht) dürfen selektioniert werden; es ist denkbar, dass die Schweizer das Kontingent ausschöpfen werden. Auch wenn nur 20 die Vorgaben gänzlich erfüllt haben. Eine Luxussituation gibt es bei den Speedfahrern: Im Super-G haben fünf, in der Abfahrt gleich sieben Athleten das Ticket gelöst. In der Königsdisziplin stehen der Schweiz dank Titelverteidiger Marco Odermatt immerhin fünf Plätze zur Verfügung.

Auch im Riesenslalom ist Odermatt als Goldmedaillengewinner der WM 2023 gesetzt, wer der fünfte Starter sein wird, ist jedoch ungewiss, aufgedrängt hat sich keiner. Im Slalom haben derweil nur drei Schweizer zwei Top-15-Ränge vorzuweisen, obwohl schon neun Rennen absolviert sind.

Ein konkretes Medaillenziel formuliert Flatscher nicht, aber in die Richtung von 2023 in Courchevel und Méribel soll es sicher gehen, damals resultierten sieben Medaillen. Vor vier Jahren in Cortina hatten die Schweizer gar neun Medaillen geholt.