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Ski-Final in Saalbach
Unheimliche Serie gerissen: Odermatt scheitert spektakulär – und doch jubeln die Schweizer

Switzerland's Marco Odermatt reacts after his second run of the men's Giant Slalom event of FIS Ski Alpine World Cup in Saalbach, Austria on March 16, 2024. Odermatt did not finish the race, but won the men's Giant Slalom World Cup overall title. (Photo by Joe Klamar / AFP)

Er schlägt die Hände über dem Helm zusammen, verwirft sie anschliessend, legt den Kopf in den Nacken und lächelt ungläubig Richtung Himmel. Für einmal ist das nicht die Zusammenfassung der Reaktionen von Marco Odermatts Gegnern. Nein, an diesem Samstag in Saalbach sind es die Regungen des Nidwaldners selbst. 

Alles war angerichtet für ihn. Doch diesmal nützt der 26-Jährige die Ausgangslage nicht, die sich ihm bietet als Führender des ersten Laufs. Odermatt gewinnt den letzten Riesenslalom des Winters nicht. Schon das ist eine Schlagzeile. Doch nicht nur das: Odermatt scheidet gar aus. Bei einem Rechtsschwung rutscht er auf dem Innenski aus, hängt ein im weichen Frühlingsschnee, verliert das Gleichgewicht und verpasst ein Tor. So oft hat sich der Überfahrer schon aus solchen Situationen gerettet, in Saalbach, dem WM-Ort von 2025, gelingt ihm das nicht. 

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Es reisst damit eine Serie, die so fabelhaft war wie die Fahrten des Schweizers. Der zehnte Sieg im zehnten Riesenslalom lag bereit. Eine perfekte Saison in einer Disziplin gelang erst zwei Fahrern: Jean-Claude Killy, der im allerersten Weltcup-Winter 1967 sämtliche fünf Abfahrten gewann. Und Ingemar Stenmark, der 1978/79 alle zehn Riesenslaloms für sich entschied. Damals stellte der Schwede noch eine andere Bestmarke auf, die für die Ewigkeit gemacht schien. Er gewann in dieser Disziplin 14-mal in Serie. Auch an diesem Rekord arbeitete Odermatt, ein Triumph hätte ihm noch gefehlt, hätte sein Ski-Märchen in Saalbach eine Fortsetzung gefunden. Doch es endete abrupt.

Odermatt kann sich damit trösten, dass ihm im Zielraum die kleine Kristallkugel für den besten Riesenslalomfahrer übergeben wird, die er schon längst auf sicher hatte. 

Der 34-Jährige Tumler fühlt sich wie 20

Trotz des kleinen sportlichen Dramas um Odermatt ist es ein Freudentag für das Schweizer Team. Die Riesenslalom-Mannschaft ist nämlich längst nicht nur Odermatt, in seinem Schatten erleben auch die zwei Athleten einen wunderbaren Winter, die nun gemeinsam auf dem Podest stehen und in die Menge winken.

Loïc Meillard gewinnt nach zuletzt zwei zweiten Plätzen in Aspen zum zweiten Mal in seiner Karriere einen Riesenslalom. Beim Nacht-Spektakel in Schladming schlug der Neuenburger schon zu – in Abwesenheit des verletzten Odermatt. Und nun also triumphiert der 27-Jährige erneut. Meillard sagt: «Schade für Marco, aber er stand bei seinen letzten 26 Riesenslaloms immer auf dem Podest. Es wurde Zeit, dass er auch einmal uns Platz lässt.» 

Joan Verdú steht neben Meillard auf dem Podest. Und er, Thomas Tumler, der Bündner, der mit 34 den Winter seines Lebens erlebt. Zweimal Vierter ist Tumler schon geworden, und nun also hat er es zum dritten Mal nach dem Riesenslalom 2018 in Beaver Creek und dem Parallelrennen von Chamonix 2020 in die Top 3 geschafft. «Es ist mein dritter, aber mein mit Abstand schönster Podestplatz, so ein Gefühl hatte ich noch nie. Ich habe einige Tiefpunkte erlebt, hier in Saalbach ist meine Familie da, meine Verlobte, das macht es unglaublich für mich. Ich hatte immer wieder körperliche Probleme, jetzt fühle ich mich wie ein 20-Jähriger», sagt Tumler gegenüber SRF.

Das Riesenslalomteam also ist gerüstet. Selbst wenn sein Superstar für einmal nicht alle überragt. 

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20 Giovanni Borsotti

Auch Italien ist jetzt vertreten in diesem 2. Lauf. Borsotti hatte 1,80 Sekunden Vorsprung auf Sarchett. Im Ziel sind es 2,03 Sekunden.

21 Raphael Haaser

Schon kommt der erste Österreicher. Er hatte einen riesigen Vorsprung auf Sarchett. Doch das nützt Haaser nichts. Er rutscht aus und an einem Tor vorbei.

22 Ryder Sarchett

Der Amerikaner hatte das Glück, dass bei den Finalrennen nur die Top 25 am Start sind, mit 6,28 Sekunden Rückstand hätte er es sonst kaum in den 2. Lauf geschafft. Der 20-Jährige ist übrigens dabei, weil er Riesenslalom-Weltmeister bei den Junioren geworden ist. Es ist sein erstes Weltcuprennen. Sarchett setzt eine erste Zeit: 2:40,65 Minuten.

2. Lauf

Herzlich willkommen zurück. Gleich beginnt der zweite Lauf, um Punkt 12 Uhr. Und zwar mit dieser Ausgangslage:

Marco Odermatt befindet sich auf bestem Weg, seine unheimliche Serie weiter auszubauen. In Saalbach könnte er auch den zehnten und letzten Riesenslalom des Winters gewinnen. Saisonübergreifend wäre das der 13. Triumph in Folge in dieser Disziplin. 14 Siege in einer Sparte hat einst Ski-Legende Ingemar Stenmark zwischen 1978 und 1980 geschafft – ebenfalls im Riesenslalom. Diese Marke wackelt wohl nach dem heutigen Tag weiter.

Denn Marco Odermatt hat in Saalbach einen weiteren Zauberlauf gezeigt. Mithalten mit ihm kann nur Loïc Meillard, der vier Zehntel verliert. Alexander Steen Olsen auf Zwischenrang 3 büsst schon 1,39 Sekunden ein. Gegner um Gegner schüttelt im Ziel den Kopf, Odermatt lässt sie mit seiner Fahrt einmal mehr ratlos zurück. Die beiden Schweizer haben also bei Frühlingstemperaturen ihre Startnummern 1 und 2 perfekt ausgenutzt.

Auch weitere Teamkollegen haben eine gute Ausgangslage für den 2. Lauf (12.00 Uhr): Gino Caviezel und Thomas Tumler liegen auf den Rängen 7 und 8.

Odermatt beim SRF

Der Leader war beim Fernsehen. Das hat er zu seinem Zauberlauf gesagt: «Es fühlt sich an wie der letzte Riesenslalom der Saison, aber irgendwie auch nicht. Schliesslich hatte ich die letzten zwei Wochen Pause (wegen der Absage von Kranjska Gora) und habe nun mehr Energie als normalerweise bei einem Final. Auch, weil der Riesenslalom sonst die allerletzte Disziplin ist, daher geht es noch ganz gut mit der Energie. Loïc und ich hatten auch Glück mit den Startnummern 1 und 2, auch hatten wir noch Sonnenschein, während es danach bedeckt war. Aber ja, ich bin fit, ich trainiere im Sommer viel, damit ich auch in den letzten Toren noch Kraft habe, auch besichtige ich genau, darum hat es gerade unten wieder gut gepasst.»

15 Alex Vinatzer

Der Slalomspezialist kommt überhaupt nicht zurecht mit diesem Lauf. 4,42 Sekunden verliert der Südtiroler.

14 Gino Caviezel

Der Bündner legt ganz stark los, hält gut mit mit den direkten Konkurrenten, ist Fünfter bei der ersten Zwischenzeit. Und es wird Rang 7 für ihn, das wird eine gute Ausgangslage für den 2. Lauf.

13 Alexander Schmid

Der erste Deutsche auf der Strecke fährt einen soliden Lauf, aber nicht mehr. Mit 2,69 Sekunden Rückstand ist Schmid vorläufig Zwölfter und Vorletzter.

12 Joan Verdú

Der Andorraner, Anfang Saison so hervorragend in Form, ehe er gesundheitliche Probleme hatte, verblüfft mit seiner Startnummer 12. Oben ist er gar der Schnellste von allen, vor Odermatt und Meillard. Unten verliert er allerdings auch etwas Zeit, mit 1,72 Sekunden Rückstand liegt er auf Zwischenrang 5.

11 Manuel Feller

Der Österreicher hat sich bereits zum besten Slalomfahrer des Winters gekürt. Wegen anhaltender Rückenprobleme liegt ihm der Riesenslalom nicht ganz so sehr. In seiner Heimat liegt er mit 2,65 Sekunden Rückstand vorerst auf Rang 10.

Lesen Sie hier das spannende Interview mit dem bunten Hund des Ski-Zirkus.

10 River Radamus

Auch der Amerikaner ist chancenlos. Mit 2,84 Sekunden Rückstand löst er De Aliprandini am Ende des Klassements ab.

9 Luca de Aliprandini

Der Lebenspartner von Michelle Gisin hat auch Mühe mit der weichen Unterlage. Der Italiener büsst 2,64 Sekunden ein und ist vorerst Letzter. Die Schweizer hatten also auch Losglück, zog Meillard doch die Startnummer 1 und Odermatt die 2. Was aber auch gesagt werden muss: Die Piste ist hervorragend präpariert, trotz Frühlingstemperaturen hält sie gut.

8 Atle Lie McGrath

Auch der nächste Norweger verliert über 2 Sekunden, 2,02 Sekunden genau. Das reicht zu Zwischenrang 5.

7 Alexander Steen Olsen

Der 22-jährige Norweger ist in absoluter Topform. Das zeigt er auch in Saalbach, oben kann er gut mithalten mit Odermatt und fährt immerhin auf Zwischenrang 3. Sein Rückstand: 1,39 Sekunden.

6 Thomas Tumler

Und schon der nächste Schweizer: Thomas Tumler hat sich in diesem Winter so weit nach vorne gearbeitet in der Startliste. Er zeigt eine Saison, die den Schweizer Trainer Helmut Krug nur schwärmen lässt. In diesem 1. Lauf verliert er 2,19 Sekunden und ist vorerst Vierter.

5 Henrik Kristoffersen

Der Norweger hat seine gute Form wieder gefunden und offenbar auch die Materialprobleme zumindest teilweise gelöst. In Saalbach kommt aber auch er nicht gut zurecht. 2,24 Sekunden Rückstand hat er im Ziel.

4 Zan Kranjec

Auch der Slowene kommt nicht im Ansatz heran an Odermatt und Meillard. 2,47 Sekunden Rückstand, das ist gewaltig.

3 Filip Zubcic

Der Kroate hat keine Chance gegen die beiden Schweizer. 1,61 Sekunden verliert der Mann, der immerhin in Adelboden und Alta Badia auf dem Podest stand.

Randnotiz

Eine verrückte Randnotiz: Hätte Odermatt nur Riesenslaloms bestritten in diesem Winter, also keine einzige Abfahrt und keinen Super-G, würde er im Gesamtweltcup dennoch führen.

2 Marco Odermatt

Und schon kommt der grosse Favorit. Marco Odermatt kann in Saalbach auch den zehnten Riesenslalom des Winters gewinnen, den 13. in Serie insgesamt. Er jagt weiter die Rekordmarke von Ingemar Stenmark, der 14-mal in Folge gewann.

Oben legt der Nidwaldner ganz schnell los, dann verliert er allerdings Zeit auf seinen Teamkollegen. Doch wie so oft: Unten zündet der 26-Jährige den Turbo und führt dann eben doch wieder mit 4 Zehnteln vor Meillard. Ein Glanzstück am frühen Morgen.