Ski alpinSki-Vermarktungsdeal kommt – Österreich nicht dabei
Jetzt also doch: Die internationalen Medienrechte an den Ski-Weltcups werden künftig zentral vermarktet. Österreich ist allerdings nicht dabei.
![Johan Eliasch, FIS president, pictured during a press conference at the FIS Alpine Ski World Cup season in Soelden, Austria, on Friday, October 22, 2021. The Alpine Skiing World Cup season 2021/22 will be opened this weekend in Soelden, the traditional start of the FIS Ski World Cup. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)](https://cdn.unitycms.io/images/EAWrtBJv4R49RSfM69ZrOg.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=owpyEy18b4c)
Ein vom Ski-Weltverband FIS forcierter und umstrittener Deal zur Zentralvermarktung tritt nach langen Verhandlungen in Kraft.
Um die Zentralvermarktung war zuletzt heftig zwischen der FIS, die dies unter dem Präsidenten Johan Eliasch schon lange fordert, und den Nationalverbänden gestritten worden. Der Weltverband verspricht sich höhere Einnahmen, die Nationen fürchteten um ihr Mitspracherecht. Der Deutsche Skiverband (DSV) war mit einer Klage vor einem Münchner Gericht erfolgreich. Auch die Österreicher klagten – ein Urteil gibt es dort noch nicht.
Die FIS machte den einzelnen Nationalverbänden Zugeständnisse, um sie ins Boot zu holen. Nach Deutschland willigten in dieser Woche dann Swiss-Ski, die USA und Kanada in den Deal ein. Nur Österreich lehnt die Zentralvermarktung weiterhin ab. Der umstrittene FIS-Chef Eliasch sprach in einer Mitteilung trotzdem von einem «historischen Tag». Der Rat genehmigte ausserdem einen langfristigen Kalenderrahmen bis ins Jahr 2034, um Planungssicherheit zu gewährleisten.
Auch Swiss-Ski zeigt sich zufrieden mit dem Deal: «Nun liegt eine Vereinbarung vor, die unseren Vorstellungen von einer Zentralvermarktung entspricht. Die Verhandlungen haben sich sehr lange hingezogen, weil die Vorstellungen zwischen der FIS und uns nationalen Verbänden zu Beginn doch recht weit auseinanderlagen. Dass wir nun eine Vereinbarung getroffen haben, von der alle profitieren, beweist, was wir als nationale Verbände erreichen können, wenn wir geeint auftreten», sagt Diego Züger, Co-CEO von Swiss-Ski, in einem Communiqué am Freitagmorgen.
Bruno Marty vom Vermarkter Infront stellte fest: «Diese neue Struktur hebt die etablierte, zwei Jahrzehnte lange Partnerschaft von Infront mit der FIS und ihren Mitgliedsverbänden auf die nächste Stufe.» Das Infront-Geschäft ist nicht zu verwechseln mit dem möglichen Einstieg eines Investors, der zuletzt in der Ski-Welt für Aufsehen gesorgt hatte. Das Finanzunternehmen CVC war auf die FIS zugegangen mit dem Vorschlag, künftig zusammenzuarbeiten – Eliasch aber lehnte ab.
Athleten kritisieren FIS-Boss wegen eines anderen Deals
Weil dabei eine Investition von 400 Millionen Euro im Raum stand, beschwerten sich etliche Sportlerinnen und Sportlerinnen, dass sie nicht in den Prozess eingebunden wurden. In zwei Brandbriefen übten die Athleten – darunter Stars wie Mikaela Shiffrin Marco Odermatt – heftige Kritik an der FIS und Eliasch. Der Präsident behauptete daraufhin, dass die Schreiben nicht ernstzunehmen seien und viele Sportler den Brief unterschrieben, ohne inhaltlich dahinterzustehen.
dpa/luf
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