Nach Kritik von Zurbriggen und RussiLindsey Vonn stänkert gegen die Schweizer Skihelden
Die Amerikanerin gibt am Wochenende in St. Moritz mit künstlichem Kniegelenk ihr Comeback. Weil das einige äusserst kritisch sehen, schlägt sie öffentlich zurück.
- Lindsey Vonn plant ein Comeback mit einem künstlichen Kniegelenk.
- Viele ehemalige Skigrössen kritisieren ihre Entscheidung aus gesundheitlichen Gründen.
- Vonn fühlt sich besser als seit über einem Jahrzehnt und ist schmerzfrei.
- Auf Kritik reagiert Vonn genervt und setzt zum Konter an.
Noch ist sie keinen Meter gefahren im Weltcup, aber längst hat fast jeder eine Meinung über das Comeback von Lindsey Vonn. Vorab ehemalige Skigrössen sehen die Rückkehr der Amerikanerin, die zwischen 2004 und 2019 nicht weniger als 82 Rennen gewann, äusserst kritisch.
Österreichs Abfahrtsikone Franz Klammer sagte wenig galant, Vonn habe «einen Vollschuss», weil sie mit künstlichem Kniegelenk zurückkehre. Michaela Dorfmeister, 2002 Gewinnerin des Gesamtweltcups, fragte: «Will sie sich umbringen? Spitzensport ist keine Spassveranstaltung. Lindsey sollte einen Psychologen aufsuchen.»
Nun, Vonn hatte vor bald sechs Jahren ihren Rücktritt gegeben, weil ihr Körper laut eigenen Angaben gebrochen und nicht mehr zu reparieren sei. Nun habe sie keine Schmerzen mehr, heisst es, mit 40 fühle sie sich so gut wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Am Wochenende gibt sie in den beiden Super-G in St. Moritz ihr Comeback, sie weilt bereits in der Schweiz – und an den Aussagen einiger Schweizer Skihelden stört sie sich gerade mächtig.
Russi sagt: «Es ist brandgefährlich»
Sonja Nef sagte unlängst im «Blick», als sie das erste Mal mit den Rückkehr-Gerüchten um Vonn konfrontiert worden sei, habe sie ihren Ohren nicht getraut. «Ich dachte: So bescheuert kann sie nicht sein. Aber sie ist es offensichtlich – leider. Für mich macht Lindsey damit viel von ihrem Image kaputt.» Die Riesenslalom-Weltmeisterin von 2001 hielt auch fest, dass ihr die einstige Seriensiegerin leidtue. «Ich glaube, dass Lindsey im normalen Leben, in dem sie nicht immer im Mittelpunkt steht und sich nicht alles um sie dreht, nicht klarkommt.» Auch Bruno Kernen äusserte sich im Artikel kritisch, worauf Vonn auf X konterte: «Nette Worte, Sonja und Bruno. Ich werde sie nicht vergessen.»
Auch Bernhard Russi und Pirmin Zurbriggen halten offenbar nicht viel vom Comeback der einstigen Speed-Queen, sie können nicht nachvollziehen, warum Vonn ihre Gesundheit aufs Spiel setzt. Russi sprach zuletzt von einem «absoluten No-go» und «brandgefährlichen Vorhaben», weil Vonn schon im Vollbesitz ihrer Kräfte brandgefährlich Ski gefahren sei. Zurbriggen seinerseits, der schon mit 27 und als Weltbester aufhörte, versteht Vonns Pläne nicht. Im «Blick» erklärt er: «Irgendwann musst du doch sagen: Es sind andere, Jüngere da – meine Zeit ist vorbei.» Der Walliser sieht es ähnlich wie Nef und glaubt, dass Vonn darunter leide, kein gefeierter Champion mehr zu sein.
Diese zeigt sich von den negativen Äusserungen ziemlich genervt. Auf X schreibt sie: «Jetzt reicht es. Bernhard, Sonja und jetzt Pirmin … Gibt es einen Grund, warum alle ehemaligen Schweizer Skifahrer so denken? Sind sie alle Ärzte geworden, und ich habe das verpasst? Denn sie reden, als wüssten sie mehr als die besten Ärzte der Welt.»
Vonn ihrerseits sagt, sie komme nicht aus Spass zurück, wolle noch vieles erreichen. Und sieht es offenbar ziemlich fatalistisch: «Es kann sein, dass ich stürze. Aber so ist das Leben.»
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