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Meinung

Kommentar zu Threema für die Armee
Sinnvoll, aber gewöhnungsbedürftig

Für dienstliche Belange müssen Soldaten seit Anfang Jahr den Schweizer Messengerdienst Threema nutzen.
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Seit Jahresbeginn setzt die Armee für die dienstliche Kommunikation übers private Handy auf einen verschlüsselten Kanal, den Messengerdienst Threema. Das macht Sinn, schliesslich ist die Armee der Sicherheit verpflichtet. Da ist Threema keine schlechte Wahl.

Schon nur, weil es eine Schweizer Firma ist, bei der die Daten vergleichsweise sicher sind. Anders als der US-Dienst Whatsapp besitzt Threema gar keine personenbezogenen Angaben wie Telefonnummern oder Namen. Und bei einer Schweizer Lösung entfällt das Risiko, einer fremden Regierung dienen zu müssen.

Die Sicherheit hat aber ihre Grenzen. Solange die Milizangehörigen ihr ziviles Handy verwenden, was sie aus praktischen Gründen weiterhin tun werden, bietet auch ein verschlüsselter Messengerdienst keinen absoluten Schutz gegen Spionageangriffe. Solche können durch Spysoftware oder Govware erfolgen, die sich unbemerkt auf dem Handy eingenistet hat, von wo sie Informationen an Unbefugte übermittelt.

Bis sich der neue Messenger im Dienstalltag durchgesetzt hat, wird es wohl noch dauern.

Wenn der Feind nicht mithören soll, wird die Armee auch in Zukunft auf ihre eigenen Kommunikationsmittel zurückgreifen müssen, mögen diese noch so umständlich sein. Threema ist kein Ersatz für Funk, Richtstrahl oder geschützte Datenleitungen, sondern eine sinnvolle Ergänzung. Es macht keinen Sinn, über Funk zu melden: «Soldat Häberli, bring noch zwei Pack Munition mit!» Über Whatsapp – oder eben über Threema – hingegen sehr wohl.

Bis sich der neue Messenger im Dienstalltag durchgesetzt hat, wird es wohl noch dauern. Zwar hat ein regelrechter Exodus von Whatsapp eingesetzt, nachdem das US-Unternehmen vor Jahresfrist angekündigt hatte, seine Nutzungsbedingungen zu ändern. Dennoch setzt die Mehrzahl der Dienstleistenden im zivilen Leben weiterhin darauf.

Das kann die Armee nicht auf Knopfdruck umstellen. Denn zum Wesen der Milizarmee gehört nicht nur, ziviles Wissen zu nutzen. Sondern auch, sich nach zivilen Gewohnheiten zu richten.