Eurovision Song Contest im TickerDie Schweiz steht im Final – Remo Forrer überzeugt in Liverpool
Zum 67. Mal findet der Eurovision Song Contest statt. Die Schweiz hat sich im ersten Halbfinal für den Final am Samstag qualifiziert. Wir berichteten live.
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Serbien: Luke Black
Es wird gemunkelt, dass dieser defätistische, einer Pandemie-Depression geschuldete Electronic-Body-Music-Track in Fan-Foren und insbesondere in Asien gerade ziemlich gefeiert wird. Er beginnt wie ein Frühwerk von Nine Inch Nails und klingt dann doch, als habe man die Endbearbeitung einem nicht ganz geschmackssicheren Trance-DJ überlassen. Aber immerhin gibt es hier - neben einem hübschen Zierbrunnen - Darbringungen aus dem selten bewirtschafteten Kreativfeld des Cyberpunk-Balletts zu bewundern. Ich fürchte, dieser Abend wird uns noch weit unsympathischere Beiträge bescheren. Ein Geheimfavorit.
Malta: The Busker.
Anders als beim Fussball bedeutet Malteser-sein beim ESC nicht zwingend Debakel und Untergang. Es gab schon einige Top-10-Platzierungen und zwei zweite Plätze. Das dürfte dieses Mal eher nicht gelingen. Der Busker kommt uns mit einem funky Saxofonisten, der mit seinem etwas ungelenken Arbeitsgerät versucht, eine ekstatische Choreo zu tanzen. Dabei wäre die discoeske Nummer gar nicht mal so unsympathisch. Aber tanzende Saxofonisten dümpeln in der Hipness-Ranggierung irgendwo im Dunstkreis von A-cappella-Sängern mit roten Hosenträgern. Trotzdem: Ich mag den Mann.
Norwegen: Alessandra
Es geht los. Und hach. War das nun schon der Schnelldurchlauf? In das Lied von Alessandra ist so ziemlich alles gestopft worden, was für einen mittelmässigen Platz am ESC reichen dürfte. Ein bisschen historischer Folklore-Firlefanz, Tribal-Trommeln, Gefühligkeit, Fantasiekostüm, Grossraumdiskotheken-Bass-Drums und Formationstanz mit beweglichen Leuchtkörpern. Die Frage ist: In welcher Lebensphase oder in welchem Gemütszustand soll man sich diesen Song je wieder zu Gemüte führen? Mir kommt nichts in den Sinn. Vielleicht als Aufputsch-Song für eine Schlacht am Mittelalterspektakel im Amphitheater Hüntwangen. Ja, das könnte passen.
Ein schlechtes Omen?
In einem akustisch sehr schlecht ausgesteuerten Vorabfilm hat SRF gerade den bisher eher kurzen musikalischen Werdegang des Schweizer Teilnehmers Remo Forrer nachgezeichnet. In der Anfangs-Einstellung hat man den Toggenburger in einem Eisenbahnwagen das Lied «Let It Be» singen lassen. Warum auch immer. Wenn das nur kein schlechtes Omen ist.
Der erste Showblock
Das Ganze startet mit einem Showblock - und mit Kinderarbeit. Zwei Kinderchen mimen pantomimisch das Motto «United by Music. Danach gibts ukrainischen Überwältigungs-Pop, und die Pyrotechniker dürfen erstmals ihre Kunststücke vollführen.
Warum eigentlich Liverpool?
Eigentlich hätte die Ukraine als letzjähriges Siegerland den Wettbewerb beheimaten sollen. Da dies aus nachvollziehbaren Gründen nicht möglich war, ist Liverpool eingesprungen. Und ich werde mich tunlichst zusammenreissen, Liverpool nicht jedesmal als Heimatstadt der Beatles zu bezeichnen. Versprochen.
Liverpool knipst die Show-Lampen an
Die Eurovision-Hymne erklingt. Das Fernseh-Europa ist versammelt und guckt nach Liverpool, wo der erste Halbfinal des Eurovision Contest über die Bühne geht. Eine Bühne übrigens, die architektonisch einer Umarmung nachempfunden sein soll. Sie beinhaltet 220 Quadratmeter Bildschirmmaterial, 700 Videokacheln im Boden und 1500 Meter and LED-Leuchen. Es wird gemunkelt, dass die Strassenlaternen Liverpools während der Show nur mit halber Kraft leuchten.
Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool startet mit erstem Halbfinale
Mit dem ersten Halbfinale beginnt am Dienstag (21.00 Uhr) in Liverpool der diesjährige Eurovision Song Contest (ESC). Bands sowie Sängerinnen und Sänger aus 15 Ländern treten dort gegeneinander an, die zehn besten von ihnen dürfen im ESC-Finale am Samstag antreten. Im ersten Halbfinale sind mit der schwedischen Sängerin Loreen und dem finnischen Sänger Käärijä auch die beiden Favoriten der Wettbüros dabei. Die Schweiz vertritt der 21-jährige Remo Forrer (Lesen Sie hier unser Interview mit dem ESC-Kandidaten).
Der ESC ist der weltweit am meisten beachtete Musikwettbewerb, er findet in diesem Jahr zum 67. Mal statt. Im vergangenen Jahr gewann die ukrainische Gruppe Kalush Orchestra. Wegen des anhaltenden Kriegs kann das Finale nicht im Siegerland stattfinden. Die Ukraine ist aber als Vorjahressieger genau wie das zu den grossen Geldgebern zählende Deutschland für das Finale gesetzt.
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