Silvesterzauber 2024Dann ging das Feuerwerk in Zürich los – doch zu sehen war nichts
Zehntausende Menschen feiern rund um den See den Rutsch ins neue Jahr. Unser Bericht von der grössten Jahresendparty in Zürich.
Das Jahr 2024 ist vorbei. Und um das alte Jahr gebührend zu verabschieden, schmeisst Zürich eine grosse Silvestersause. 13 Stunden Party, rund 150’000 Gäste, Foodstände und Drinks und ein grosses Silvesterfeuerwerk nach Mitternacht – und wir sind mittendrin.
Das Feuerwerk geht los – aber zu sehen ist nichts
Ziiiiisch. Die erste Rakete fliegt. Das Feuerwerk, für das Tausende ans Seebecken gekommen sind, kracht und knallt gehörig, nur leider spielt das Wetter nicht mit und vom Feuerwerk ist durch den dichten Nebel nichts zu sehen.
Am Tag nach dem Feuerwerk sahen sich die Veranstalter mit der Frage konfrontiert, weshalb das Feuerwerk überhaupt abgeschossen wurde. Schliesslich sei bereits am Mittag klar gewesen, dass sich der Nebel wohl nicht mehr verziehen werde.
Mattias Larsson, Präsident des Vereins Silvesterzauber, räumte gegenüber TeleZüri ein: «Es ist schwierig einzuschätzen, wie viel man tatsächlich sieht.» Für nächstes Jahr verspricht er: Sollte der Nebel wieder so dicht sein, werde man es nicht mehr abbrennen.
00:00 Uhr – Ein frohes neues Jahr!
Die Korken knallen, das neue Jahr ist da! Wir wünschen allen «a guets neus!» Lassen Sie es sich gut gehen im neuen Jahr!
Die Glocken läuten das alte Jahr aus
In der ganzen Zürcher Innenstadt läuten seit 23:40 Uhr die Glocken bis kurz vor Mitternacht das alte Jahr aus. Zeit, um etwas besinnlicher zu werden. Geht ein gutes Jahr hier zu Ende?
Vorsätze? Nein danke
Mehr Sport, weniger Zucker, weniger Zeit am Natel – viele nehmen sich für das neue Jahr etwas vor. Diese Gruppe von jungen Menschen hat keine Vorsätze: «Wir leben drauflos», sagen sie und tanzen unbeschwert auf dem Bürkliplatz. Am Zürcher Silvesterzauber mögen sie, dass «Jung und Alt, alle miteinander feiern und Spass haben können», sagt die junge Frau.
Feuerwerk – oder doch nicht?
Arzu aus Frankreich ist LKW-Fahrerin und oft in der Schweiz. Sie hat eine Tasche mit Feuerwerk dabei. Dass es am Silvesterzauber verboten ist, wusste sie nicht. Sie will es diese Nacht noch ausserhalb der Festzone zünden, «hier wäre es viel zu gefährlich», sagt sie. Trotz Verbot knallt es überall – auch mitten in der Menschenmenge. Die Polizei patrouilliert und versucht schnell vor Ort zu sein, wenn es böllert.
Der Verkehr ist gesperrt, jetzt füllen sich die Strassen
Trams und Autos fahren nun nicht mehr durch das Festgelände und die Menschenmenge wird immer grösser. Rund 150’000 Festbesucherinnen und -besucher erwartete das Organisationskomitee des Silvesterzaubers im Vorfeld. Das Feuerwerk im Seebecken wollen sich auch in diesem Jahr viele nicht entgehen lassen – trotz dichtem Nebel.
Wie wärs mit einem Bomba?
Unter den vielen Glühwein-, Prosecco- und Bier-Ständen fällt der Stand der Familie Pugliese mit dem Namen Vino & Olio auf. Hier werden auch Cocktails und Spritz gemixt. Und: warme Kaffees mit den verschiedensten Likören – Pistacchio, Nocciola, Cioccolata. Der Hit sei der Caffé Bomba sagt Sara Pugliese. Er ist dreifarbig wie ein Latte macchiato und enthält Kaffee, Eierlikör, Grappa, Kakao und Rahm.
Die Liköre und der Kaffee stammen – wie die Famiglia Pugliese – aus Salerno. Am Silvesterzauber sind sie bereits zum fünften Mal.
Tanzen gegen die Kälte
Auf dem Bürkliplatz legt ein DJ auf, Anna und Henrieta aus Solothurn tanzen zu seinen Beats. Kalt ist ihnen nicht, sie tragen Thermounterwäsche unter der Kleidung. Und geniessen den noch jungen Silvesterabend. «Ich darf heute das erste Mal seit 11 Jahren ohne meinen Sohn feiern, deshalb machen wir heute etwas Party», sagt Henrieta. «Und wo geht das besser als in Zürich?» ergänzt Anna. Zürich sei eine tolle Stadt, um zu feiern. «Leben möchte ich hier nicht, aber Spass haben kann man hier sehr gut», sagt sie.
Das kulinarische Angebot
Das Angebot an Foodständen auf dem Festgelände ist vielfältig und reicht von klassischer Bratwurst über Burger, Shawarma, Flammkuchen, bis zu Momos und Churros. Anstehen muss zurzeit noch niemand.
Die ersten Gäste trudeln ein
Immer mehr Menschen kommen in dicke Mäntel gepackt auf das Festgelände. Bee Lockhead braucht keinen Mantel, er ist aus England tiefe Temperaturen gewohnt. Ausserdem hat er sich für Silvester herausgeputzt und möchte das zeigen. Auf seiner Reise durch Europa hat er für den Neujahrscountdown extra in Zürich haltgemacht.
Privates Feuerwerk ist verboten
Private Raketli dürfen auf dem ganzen Festgelände nicht abgefeuert werden. Gerade werden noch die letzten Warnschilder montiert.
Die Stadtpolizei und Sicherheitspersonal kontrolliert, dass das Verbot eingehalten wird und kann Feuerwerkssünder büssen oder verzeigen. Im Moment ist es aber noch still. Es sind noch nicht viele Leute am Silvesterzauber unterwegs.
Im Fondue-Zelt ist alles bereit
Brot auf die Gabel und ab in den Käse. Ab 19:30 können Gäste im beheizten Zelt auf dem General-Guisan-Quai Fondue essen, wenn sie ein Ticket haben. Gastgeber ist das Team von Beat Steinmann von der Panoramastube Albisgütli. 84 Kilogramm Käse hat er bestellt. Es gibt Moitié-moitié, halb Gruyère halb Vacherin. Besondere Zutaten fügt Salzmann dem Fondue nicht bei, «Die meisten Gäste heute sind Touristen und die wollen ein klassisches Fondue geniessen», sagt der Chef. Für den Durst ist auch gesorgt. 100 Liter Prosecco und 100 Liter Weisswein sind kaltgestellt.
Feuerwerksboote im Nebel
Die Boote mit dem Feuerwerk sind bereit! Tausende Raketen werden pünktlich um 00:20 Uhr während 15 Minuten in den Himmel schiessen. Wie schön die Funken zu sehen sein werden, hängt aber vom Nebel ab.
Bei den Kids auf dem General-Guisan-Quai
Für die Erwachsenen bedeutet Silvester oft: Ein Fest im Kreise der Liebsten, auf das neue Jahr anstossen, und sich einen guten Vorsatz zumindest vornehmen. Kinder sind da oft anders. Sven (4) zumindest hat keine Vorsätze und Wünsche fürs neue Jahr. Er würde einzig gerne das grosse Feuerwerk mal sehen, aber bis Mitternacht schlafe er halt schon. In der Kids-Zone vom Silvesterzauber kann er sich noch etwas müde toben. Hier gibt es Basteltische, Bobbycars, Kinderschminken, Pommes und Eiskönigin Elsa, die mit den Kindern tanzt. Svens Lieblingsspielzeug hier: die leuchtenden Hula-Hoop-Reifen.
Wann wird das grosse Feuerwerk gezündet?
Das Feuerwerk beginnt 20 Minuten nach Mitternacht und dauert rund 15 Minuten. Genau eine Minute vor Abschuss der ersten Raketen werden rund um das Seebecken die Lichter gelöscht. Das Feuerwerk wird von der Firma Hirt & Co. aus Wollerau inszeniert und von Booten aus gezündet.
Wo sehe ich das Feuerwerk am besten?
Am allerbesten vom Schiff aus. Aber alle drei Silvesterschiffe der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft sind bereits ausgebucht, und für private Boote gelten strenge Verkehrsvorschriften. Eine Sicherheitszone zu den Kursschiffen und den Feuerwerksschiffen muss eingehalten werden. Deshalb sind Besucherinnen und Besucher wohl auf der Quaibrücke, am Bürkliplatz und am General-Guisan-Quai dem Feuerwerk am nächsten.
Für Besucherinnen und Besucher, die kein Gedränge mögen, eignen sich auch die Parkanlagen beim Utoquai oder beim Arboretum, um das Feuerwerk zu sehen. Zudem sind erhöhte Lagen in der Stadt wie der Uetliberg ebenfalls beliebt.
Wie komme ich zum Festgelände und wieder zurück?
Am besten mit dem öffentlichen Verkehr. Denn die Innenstadt wird am Silvesterabend für Autos grossräumig abgesperrt.
Die S-Bahnen, Trams und Busse der VBZ fahren in der Silvesternacht mit einem Spezialfahrplan bis 4 Uhr morgens. Auf den meisten Linien fahren sie im Halbstunden-, in der Stadt im Viertelstundentakt. Wobei einige der Haltestellen am Seebecken, am Limmatquai und an der oberen Bahnhofstrasse während des Festes nicht bedient werden können.
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