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Gestohlene Figuren in Oberrieden
Sie sucht ihr drittes Schaf im ganzen Dorf

Anna Leuthold vermisst nicht nur eines ihrer blauen Schafe. Auch eine weitere Skulptur wurde geklaut. 
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Seit Mittwoch gelten in Oberrieden ein blaues Schaf und ein oranger Mann als vermisst. Gestohlen wurden die beiden Skulpturen aus Kunststoff aus dem Garten von Anna Leuthold an der Kirchstrasse. Die Oberriednerin ist sehr betrübt: «Ich hoffe, die Figuren wurden nicht im See versenkt oder sind im Gebüsch gelandet.»

Sie habe im Dorf bereits nach den Plastiken Ausschau gehalten. Auch das Gebiet rund um den Bahnhof Oberrieden Dorf hat Leuthold schon erfolglos abgesucht.

Garten als Passion

Seit fünf Jahren würden die blauen Schafe  – insgesamt waren es drei – in ihrem Garten «grasen».

Eigentlich würden drei Schafe im Garten von Leuthold stehen. Die Kunstobjekte stehen unter anderem für Solidarität im öffentlichen Raum.

Die Landschaftsarchitektin und ihr Mann, ein Inhaber eines Gartengeschäfts, hätten ihren Garten in Oberrieden ab und an als Schaugarten genutzt. «Die Kunstwerke und die Gestaltung des Gartens sind meine Passion», sagt Leuthold.

Erworben habe sie die Schafe in Bad Ragaz, an der schweizerischen Triennale der Skulptur. Die grosse Kunstausstellung unter freiem Himmel findet alle drei Jahre statt. «2018 hatte ich die Schafe aus dem Bündnerland mit dem Auto nach Oberrieden transportiert. Alle drei korrekt angegurtet.»

«Zeichen setzen»

Die künstlichen Tiere sind ein Kunstprojekt von Rainer Bonk und Bertamaria Reetz. «Die Blaue Friedensherde» war zuerst in Venedig ausgestellt und dann in verschiedenen europäischen Städten unterwegs. Die Idee hinter dem Projekt: die Förderung des freundlichen Miteinanders und der Solidarität im öffentlichen Raum. «Es ist ziemlich absurd, dass die Diebe dieses Schaf nun geklaut haben.» Das orange Männchen mit dem Fernglas hat Leuthold ebenfalls in Bad Ragaz erworben. Das sogenannte Weltanschauungsmodell stammt von Künstler Ottmar Hörl.

So blickte der Mann an der Alten Landstrasse in die Ferne.

An die Polizei gewandt hat sich Leuthold nicht nur wegen des finanziellen Verlusts. Gekostet hätten die Figuren jeweils rund 400 Franken. In erster Linie gehe es ihr darum, ein Zeichen zu setzen: «So ein Diebstahl geht doch einfach nicht», sagt sie. Um an die Figuren zu gelangen, hätten die Diebe in ihren Garten einsteigen müssen. Zudem seien die Figuren mit einem Drahtseil befestigt gewesen. Diese wurde durchgeschnitten. 

Noch keine Hinweise

Bemerkt habe sie den Diebstahl diese Woche. Gemäss Hinweisen aus dem Dorf seien der orangene Mann und das Schaf aber schon seit letzter Woche verschwunden. «Wir hatten dies nicht bemerkt, da wir das Männchen von unserer Wohnung aus nicht sehen können.» Bei drei Schafen sei es ihr zudem nicht sofort aufgefallen, dass eines fehlt.

Einen Verdacht hat Leuthold nicht. «Es gibt immer Neider oder Leute mit bösen Absichten.» Der Garten befindet sich in der Nähe des Bahnhofes. Möglicherweise hätten auch Besucher vom Open Air Oberrieden die Figuren mitgenommen oder Jugendliche, die in Oberrieden ihr Unwesen treiben.

Wegen der entwendeten Figuren hat die Kantonspolizei Zürich einen Zeugenaufruf gestartet. Bis anhin hat Leuthold noch keine Hinweise aus dem Dorf über den möglichen Verbleib der Skulpturen erhalten. Dass es in Oberrieden zu einem kuriosen Diebstahl kommt, ist nicht das erste Mal: Erst am Dienstag tauchte ein an der Chilbi geklauter Boxautomat wieder auf.

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