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Randale in Lausanne
Schwappen die Unruhen aus Frankreich nun in die Schweiz über?

Ein Ziel der Randalierer war das Schuhgeschäft Pomp It Up im Ausgehquartier Flon.
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Die Proteste und Ausschreitungen in Frankreich nach dem Tod des 17-jährigen Nahel haben die Schweiz erreicht. Am Samstagabend haben sich gemäss einem Communiqué der Lausanner Stadtpolizei über 100 Jugendliche im Stadtzentrum zu einem Krawall versammelt.

Die Jugendlichen waren vermummt und beschädigten in der Folge im Ausgehviertel Flon Einkaufsgeschäfte, zertrümmerten Schaufensterscheiben und bewarfen Polizisten mit Steinen und in einem Fall auch mit einem Molotowcocktail. Videos auf Social-Media-Kanälen dokumentierten die Ausschreitungen.

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Rund 50 Polizisten waren im Einsatz. Neben Beamten der Stadtpolizei auch solche der Gemeindepolizeien rund um Lausanne und der Kantonspolizei. Polizisten wurden beim Einsatz nicht verletzt.

Die Beamten nahmen sieben Randalierer in Gewahrsam: drei weibliche und vier männliche mit Schweizer und ausländischen Nationalitäten. Nur ein Randalierer war volljährig. Einer Jugendlichen gelang es offenbar, in ein Einkaufsgeschäft zu gelangen; sie wurde dort auch verhaftet. Die minderjährigen Beteiligten wurden der Jugendanwaltschaft zugeführt.

Organisierte Plünderungen

Pierre-Antoine Hildbrand (FDP), Sicherheitschef im Lausanner Stadtrat, schreibt auf Anfrage, er verurteile diese Gewalttaten auf das Schärfste. «Es handelt sich um organisierte Versuche, Geschäfte zu plündern. Dies ist durch nichts zu entschuldigen.» Die Beteiligten müssten sich «der Schwere ihrer Taten bewusst sein und entsprechend bestraft werden».

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Die Behörden würden nun die Eltern kontaktieren, um «deren Situation besser einschätzen zu können». Die Jugendanwaltschaft kümmere sich um die Fälle, darum könne er sich derzeit zu den Vorkommnissen nicht weiter äussern, sagte Hildbrand. 

Gemäss dem Communiqué der Lausanner Stadtpolizei hatten sich die Jugendliche mittels Aufrufen in den sozialen Netzwerken organisiert. Die Ereignisse in Lausanne stehen gemäss Polizeiangaben in Zusammenhang mit den Ausschreitungen im Pariser Stadtteil Nanterre und dem Tod des 17-jährigen Nahel. 

Ein Zusammenhang mit Frankreich?

Mit den Verhältnissen in den Pariser Vorortsvierteln, wo es viel Armut und Arbeitslosigkeit gibt, ist die Situation in und um Lausanne allerdings nicht vergleichbar. In Frankreich haben die Jugendlichen primär Sport- und Elektronikgeschäfte zu plündern versucht. In Lausanne versuchten sie ins Schuhgeschäft Pomp It Up einzudringen.

Der Zugang zum Schuhgeschäft Pump It Up wurde nach den Ausschreitungen notdürftig abgesperrt.

Dessen Besitzer Toto Morand hatte in den vergangenen Jahren als Parteiloser für den Regierungsrat kandidiert. Morand war für uns nicht erreichbar. Der Zeitung «24 Heures» sagte er, es sei das erste Mal, dass eines seiner Geschäfte Ziel von Plünderungen sei, und er sei darüber auch darum erstaunt, weil das Ausgehviertel Flon in diesem Moment voller Leute gewesen sei.

Eine Verkäuferin des Schuhgeschäfts sagt, sie habe vor Ort eine «chaotische Situation angetroffen» und die jugendlichen Plünderer seien «komplett betrunken» gewesen. Gemäss Toto Morand zeigt das Durchschnittsalter der Jugendlichen, «dass sie sich der Schwere ihrer Handlungen nicht bewusst sind oder einfach einen Adrenalinschub gesucht haben».