AboInterview zu sexualisierter GewaltSind Vergewaltigungen inzwischen ein «üblicher» Teil von Terror?
Die Hamas haben sich bei den Angriffen vom 7. Oktober an zahlreichen Frauen vergangen. Hier erklärt Frauenrechtlerin Monika Hauser, warum diese Art von Gewalt als Kriegswaffe so effizient ist.
Frau Hauser, beim Anschlag der Hamas am 7. Oktober kam es zu extremer Gewalt, auch sexueller Gewalt. Ist diese inzwischen ein «üblicher» Teil von Terror?
Erstens: Wir sprechen von sexualisierter Gewalt. Damit betonen wir, aus der Perspektive der Überlebenden, dass es sich hier um Gewalt handelt, die sexualisiert wird. Es geht nicht um Sexualität, sondern um Gewalt mit sexualisierten Mitteln. Zweitens: Sexualisierte Gewalt existiert im Kontinuum. Das bedeutet, sexualisierte Gewalt ist weder alleiniges Kriegsphänomen, noch ist sie an bestimmte Konflikte oder Regionen gebunden. Vielmehr kommt sie überall auf der Welt vor, auch hier bei uns. Denn die Ursache liegt in den patriarchalen Strukturen der Gesellschaften: Sie basieren auf ungleichen Geschlechterverhältnissen.