Randale in BelgradAbgeordnete werfen Rauchbomben und Pyros im serbischen Parlament – mehrere Verletzte
Eine Sitzung über die Aufstockung der Mittel für die Hochschulbildung wird zum Tumult. Die Opposition fordert den Vollzug des Rücktritts von Ministerpräsident Vucevic.

Eine Auseinandersetzung zwischen Politikern rivalisierender Lager ist am Dienstag im serbischen Parlament dramatisch eskaliert. Nach Handgemengen flogen Rauchbomben und Bengalos durch den Sitzungssaal, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Mindestens drei Abgeordnete seien verletzt worden, einer davon schwer, sagte Parlamentspräsidentin Ana Brnabic. Sie machte die Opposition verantwortlich und beschimpfte deren Abgeordnete als Terroristen.
Die Abgeordneten waren zu einer Abstimmung über ein Gesetz zusammengekommen, mit dem die Mittel für die Hochschulbildung aufgestockt werden sollten. Die Oppositionsparteien bestanden jedoch darauf, dass die Sitzung illegal sei und zunächst der Rücktritt von Ministerpräsident Milos Vucevic und seiner Regierung bestätigt werden müsse.
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Etwa eine Stunde nach Beginn der Sitzung begannen Abgeordnete der Opposition in Trillerpfeifen zu blasen. Ein Transparent mit der Aufschrift «Serbien hat sich erhoben, damit das Regime fällt» wurde hochgehalten. Serbische Medien berichteten, dass in der Folge neben Rauchbomben und Bengalos auch Eier und Wasserflaschen geworfen worden seien.
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In Serbien war es in den vergangenen Monaten zu massiven Protesten gegen die Regierung gekommen. Auslöser war der Einsturz eines Bahnhofsvordaches, bei dem im November 15 Menschen ums Leben gekommen waren. Regierungsgegner machten die grassierende Korruption im Land dafür verantwortlich, dass das Vordach nicht ordentlich gebaut worden war.
Ministerpräsident Vucevic kündigte in einer Reaktion auf die Proteste Ende Januar seinen Rücktritt an. Damit dieser auch vollzogen wird, bedarf es aber einer Bestätigung durch das Parlament, die bisher noch aussteht.
DPA/osc
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