Mamablog: Kinder an BordSechs Tipps für entspannte Flugreisen
Reist man mit Kindern per Flugzeug, kann das ziemlich stressig sein. Diese einfachen Tipps helfen allen Beteiligten.
Ich schreibe diesen Artikel gerade während meiner ersten richtigen Geschäftsreise seit der Schwangerschaft und seit meinem persönlichen Corona-Reisestopp. Ich hatte mich so gefreut, mich in die wunderbar weichen Kissen einer Hotelkette zu werfen und generischen Check-in-Talk sowie Standard-Frühstück zu geniessen. Doch nein, meine Reise führte mich an einen Ort, an dem ich die einzige Person ohne Kind bin: Nach Billund in Dänemark, Hauptstadt von Lego, Heimat von Legoland.
In meinem Hotel: Trampolins und Piraten-Schminkstationen und – nach einem Tag Freizeitpark – komplett erschöpfte Eltern. Auf meinem Flug: Die Hälfte der Passagiere unter 5 Jahre alt. Und von diesen rund 100 Kindern haben bei Start und Landung mindestens 50 ziemlich gelitten. Was wir alle auf einem Flug wohl schon einmal erlebt haben, war vervielfacht, das Geschrei bei Start und Landung brach mir das Herz. Und weil ich nicht einfach fremden Eltern im Flugzeug ungefragt Ratschläge geben will (und weil mich das davon ablenkt, dass ich in dieser Umgebung mein Kind so sehr vermisse, dass es wehtut), mache ich das nun per Blogeintrag und teile ein paar Tipps, von denen ich glaube, dass sie das Reisen mit Babys und Kindern erleichtern.
1. Füttern beim Start
Und es geht direkt los mit dem Geschrei bei Start und Landung. Die Kinder schreien nicht aus Langeweile oder, um einfach zu stressen. Sie haben wirklich Schmerzen, denn: Kleinkinder und Babys sind nicht in der Lage, so wie Erwachsene den Druckausgleich herzustellen. Bei Start und Landung hört man daher das meiste Geschrei. Was hilft: Das Kind während der entsprechenden Flugphase zu stillen oder mit der Flasche zu füttern (ein Quetschie oder Fruchtsaft tun es auch, habe ich inzwischen gelernt). Bei meiner Tochter half bei der Landung sogar auch einfach der Nuggi, weil wohl die Saugbewegung einen ähnlichen Mechanismus auslöste – vielleicht habe ich aber auch einfach Glück. Doch es lohnt sich so oder so, Snacks und Getränke bereitzuhalten.
2. Alle Babynahrung in eine Tüte
Sicherheitskontrollen am Flughafen können stressen, die Regeln nerven. Wie oft habe ich beim Packen wehmütig mein Parfum zurückgelassen, weil ich nur mit Handgepäck reiste und sonst Sonnencreme und Deo – langweilig aber nötig – nicht mehr in die winzige Plastiktüte gepasst hätten. Doch bei Kindernahrung gelten andere Regeln. Alles darf mit, es muss nur kontrolliert werden. Es hilft für einen reibungslosen Ablauf sehr, alle Kindernahrung so zu packen, dass sie im Handgepäck in einer gut erreichbaren Tüte oder einem anderen Behältnis ist – bei der Kontrolle kann man diese dann einfach in eine der Boxen leeren.
3. Nie zuerst einsteigen – auch wenn man darf
Familien mit Kindern dürfen zuerst einsteigen. Das macht für die Airline insofern Sinn, dass die Kinderwagen zeitintensiv verstaut werden müssen. Doch ist man einmal im Flieger, herrschen nur noch sehr eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten. Das mag bei einigen Kindern funktionieren. Doch meine Tochter beschwert sich schon in den ersten fünf Minuten, in denen man angeschnallt sein muss, das Flugzeug aber noch nicht rollt. Beim Einsteigen sollte man also mit gesundem Menschenverstand agieren – und allfällige Tobsuchtsanfälle des gelangweilten Babys und den zusätzlichen Aufwand des Personals gegeneinander abwägen. Als Allererste würde ich jedenfalls nicht mehr einsteigen.
4. Schlafzeiten abstimmen
Gold wert war dieser Tipp, den ein befreundeter Vater zweier Kinder mir gab. Es lohnt sich, die Flugzeiten so abzustimmen, dass der Schlaf oder die Nickerchen der Kinder in derselben Zeit stattfinden. Ist das nicht möglich, kann man versuchen, sie eine Weile länger wachzuhalten. Die Umgebung am Flughafen eignet sich ohnehin dafür, weil so viel los ist, dass Kinder die Müdigkeit schnell vergessen. Ich habe mit meiner Tochter bislang nur Kurz- und Mittelstreckenflüge absolviert, aber auf diesen verbrachte sie die meiste Zeit schlafend – und das erleichtert einiges.
5. Neues Spielzeug
Weil Kinder aber eben nicht immer das machen, was man will, sollte man darauf vorbereitet sein, dass sie vielleicht beschäftigt sein wollen. Ich nehme auf Flugreisen jeweils ein oder zwei neue, kleine Spielzeuge oder Büchlein mit, die meine Tochter dann – weil neu – eine Weile ablenken, und die sie dann stolz allen anderen präsentiert – oder ignoriert, weil sie anderes zu tun hat, was umso besser ist. Es hilft auf jeden Fall, die Option zu haben. Nachhaltiger wäre es vielleicht, spezielle Reisespielzeuge zu haben, die die Kinder nur dann bekommen. Auf die Idee kam ich aber erst jetzt. Werde es aber definitiv probieren.
6. Schämen? Verboten!
Kinder und Babys schreien, wollen essen, wollen spielen, machen ihr Ding. Und das ist auch gut so. Das muss man sich aber selbst manchmal wie ein Mantra vorbeten. Ich hatte bei den ersten Flügen so eine Angst, dass mein Kind die Mitreisenden stört – dabei war es denen total egal. Ich selbst habe mich auch noch nie aufgeregt, wenn ein Kind im Flieger schrie. Und ganz ehrlich: Wenn sich jemand daran stört, ist das auch nicht so schlimm und in erster Linie das Problem der anderen Person. Ich habe noch nie einen Flug erlebt, auf dem sich jemand über schreiende Kinder beschwerte. Und befreundete Airline-Crews bestätigen das. Einer sagte es besonders deutlich: «Kinder sind einfach sie selbst und du weisst, woran du bist. Aber ich habe täglich Stress mit Erwachsenen, die sich komplett danebenbenehmen, obwohl sie ein Leben lang Zeit hatten, es besser zu lernen.»
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