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Schwimm-EM in Belgrad
Desplanches verpasst die Olympialimite – darf aber hoffen

epa11429791 Jeremy Desplanches of Switzerland competes during the Men's 200m Individual Medley heats at the European Aquatics Championships Belgrade 2024, in Belgrade, Serbia, 22 June 2024.  EPA/ANDREJ CUKIC
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Sein grosser Traum hat sich am Sonntagabend in Belgrad in seinem letzten EM-Rennen zerschlagen: Jérémy Desplanches verpasste im Final über 200 m Lagen die Olympialimite deutlich. In 1:59,04 Minuten steigerte sich der 29-jährige Genfer im Vergleich zum Halbfinal minim, wurde Vierter, doch die geforderten 1:57,94 lagen ausser Reichweite.

Was für eine Enttäuschung für ihn, der vor drei Jahren in Tokio an den Olympischen Spielen in 1:56,17 die Bronzemedaille gewonnen hatte, 2018 auch Europameister gewesen und 2019 zu WM-Silber geschwommen war.

Desplanches, der relativ spät mit dem Wettkampfschwimmen begonnen hat, liess nach Tokio nichts unversucht, um noch besser zu werden. So wechselte er nach sechs Jahren unter Trainer Fabrice Pellerin in Nizza nach Martigues zu Trainer Philippe Lucas, der mit seinen extrem harten Trainings schon viele an die Weltspitze gebracht hat. Desplanches wusste, dass dies eine Herausforderung wird – der er sich aber stellen wollte.

Doch sein Körper hatte Mühe, sich an die grossen Trainingsumfänge zu adaptieren. Er sagte einmal, es sei kein Leben mehr, nur noch Schwimmen. Er schien dauermüde, Krankheiten und Verletzungen häuften sich. Bis er über die Jahreswende die Reissleine zog und zu seinem Stammclub Genève Natation zurückkehrte.

Die fünf Monate seither haben ihm nicht gereicht, um zum einstigen Niveau zurückzufinden. Doch noch hat auch er eine Chance, in Paris antreten zu können. Während Swiss Aquatics bekannt gab, dass der Verband Lisa Mamié, WM-Finalistin und EM-Medaillengewinnerin, bei Swiss Olympic für einen «universality place» (bei Untervertretung in einer Sportart) zur Selektion vorschlagen wird, könnte Desplanches’ Weg über eine der beiden qualifizierten Staffeln führen (4 × 200 m Crawl und 4 × 100 m Lagen).

Swiss Aquatics hat die Möglichkeit, vier Schwimmer zur Selektion vorzuschlagen, die nur in einer Staffel eingesetzt werden. Chancen hat Desplanches als starker Brust- und Crawlschwimmer für beide. Er sagte nach dem Rennen: «Ja, ich hätte mich gern im Einzel qualifiziert, aber das ist jetzt der Plan B, und das ist genial, mit jenen zu schwimmen, die seit Tokio zu Männern geworden sind.»

Wenn der Bruder der Schwester hilft

Zu diesen gehört auch Antonio Djakovic, der erst 21-Jährige, der über 400 m Crawl in 3:47,62 seine zweite Bronzemedaille gewann und äusserst zufrieden mit seinen Leistungen war.

Seine Aufgabe hatte sich an dieser EM allerdings nicht auf seine Einsätze beschränkt, denn erstmals war auch seine Schwester Vanna an internationalen Titelkämpfen bei der Elite dabei. Und qualifizierte sich – ebenfalls über 400 m Crawl – gleich für den Final (6., 4:15,32). «Ich habe ihre Nervosität gespürt, aber es hat ihr geholfen, dass ich dabei war und sie unterstützen konnte», sagte er.