Riesenslalom SöldenBassino siegt zum Saisonauftakt, Gisin verpasst Podest knapp
Michelle Gisin landet beim Saisonauftakt in Sölden auf Rang 4. Die Italienerinnen dürfen einen Doppelsieg bejubeln.
Die Siegesfahrt der Italienerin Marta Bassino (Video: SRF)
Für einen kurzen Moment wird es laut im Zielraum von Sölden. Erst reisst Marta Bassino die Arme hoch, jubelt Richtung Tribüne - keiner jubelt zurück. Also muss die Italienerin selber für Stimmung sorgen. Das tut sie mit einem gellenden Schrei.
Italienischer Doppelsieg zum Saisonauftakt
Die 24-Jährige aus dem Piemont gewinnt den Riesenslalom zum Auftakt einer speziellen Saison, die weitgehend ohne Zuschauer stattfinden wird. Es ist der zweite Triumph ihrer Karriere nach dem Sieg im Vorjahr im amerikanischen Killington. Bassino bittet die neben ihr stehende Federica Brignone, Gesamtweltcupsiegerin des Vorjahres und beste Riesenslalomfahrerin, um eine Umarmung. Sie bekommt sie. Für gewöhnlich sind die beiden Zimmerkolleginnen, doch in diesem Jahr ist eben auch im Skizirkus nichts gewöhnlich und belegen die Athletinnen Einzelzimmer. Auch feiern werden sie den italienischen Doppelsieg kaum. Ein Traumstart ist es für das kleine Technikerteam dennoch.
Vlhova's Aufholjagd, Gisin beste Schweizerin
Dritte wird die Slowakin Petra Vlhova, die mit einem überragenden 2. Lauf einen verpatzten ersten Durchgang ausbessert. Dahinter: Michel Gisin. Eigentlich hat der Riesenslalom im grossen Repertoir der Allesfahrerin nicht den grössten Stellenwert. Dass sie nun zum zweiten Mal Vierte wird, könnte ihren Fokus verschieben. Lara Gut-Behrami wird nach zwei soliden Läufen Achte. Derweil Wendy Holdener sechs Wochen nach der erlittenen Fraktur des rechten Wadenbeinkopfs im zweiten Lauf kurz nach dem Start mit dem rechten Ski im Schnee einhängt, sich mit Schlittschuhschritten zurückkämpft auf den Kurs und als 26. immerhin noch Punkte mitnimmt aus dem Ötztal. (rha)
Das Schlussklassement:
21. Nina O Brien
20 Hundertstel nimmt die Amerikanerin aus dem 1. Lauf mit. Sie fährt mit vollem Risiko und lässt Zeit liegen. Im Ziel beträgt der Rückstand 0.29 Sekunden und reiht sich auf Zwischenrang 3 ein.
22. Romane Miradoli
Die Französin hat sich mit einer hohen Startnummer für den 2. Lauf qualifiziert. Sie verliert 18 Hundertstel auf Ellenberger, was aktuell für Rang 2 reicht.
23. Katharina Liensberger
Die Österreicherin hängt an und scheidet als erste Fahrerin im 2. Lauf aus. Da hatte sie etwas zu viel Druck auf dem Innenski.
24. Ekaterina Tkachenko
Die Russin reiht sich auf Rang 2 ein mit 1.24 Sekunden Rückstand.
25. Andrea Ellenberger
Die erste Schweizerin im 2. Lauf startet mit 12 Hundertsteln Vorsprung. Ellenberger verliert im Steilhang kurz die Linie, fährt aber trotzdem stark und verdrängt Ledecka mit 1.5 Sekunden Vorsprung von der Spitze.
26. Ana Bucik
Die Slowenin Bucik verliert im 2. Lauf 0.33 Sekunden auf Ledecka und ist im Ziel auf Rang 2.
27. Ester Ledecka
Die Tschechin bringt den Ski gut auf Zug und lässt es gut laufen. Ins Ziel kommt sie mit 65 Hundertsteln Vorsprung.
28. Alex Tilley
0.11 Sekunden nimmt die Britin an Vorsprung mit. Die Sichtverhältnisse sind deutlich besser als noch im 1. Lauf. Tilley rutscht im Steilhang weg und verliert an Tempo. Im Ziel fehlen 2.4 Sekunden.
29. Valerie Grenier
Die Kanadierin nimmt gerade mal eine Hunderstelsekunde Vorsprung mit in den Lauf, dreht zweimal aus und kommt danach nicht sauber zurück auf die Linie. Im Ziel verliert sie 41 Hunderstel auf Norbye.
30. Kaja Norbye
Die Norwegerin setzt die erste Zeit im 2. Lauf und kommt mit 2:25.38 ins Ziel. Der Nebel vom 1. Lauf hat sich mittlerweile verzogen.
Zwischenfazit
Zum Auftakt der neuen Saison zeigen die Schweizerinnen auf dem Rettenbach-Gletscher in Sölden einen ansprechenden 1. Lauf. Michelle Gisin als beste Schweizerin hat auf dem 4. Rang nur 26 Hunderstel Rückstand auf das Podest. Direkt hinter ihr folgen Lara Gut-Behrami auf Rang 6 und Wendy Holdener auf Rang 7.
Holdener durfte das neblige Rennen bei schwierigen Sichtverhältnissen eröffnen. Und schon nach der zweiten Fahrerin, Marta Bassino, konnte die Zeit der Schweizerin besser eingeordnet werden.
Die Italienerin knöpfte der wieder genesenen Holdener 1,72 Sekunden ab und setzte sich an die Spitze des Rennens. Anschliessend konnte keine Fahrerin mit der 24-Jährigen mithalten. Den starken Eindruck der Italienerinnen zum Saisonstart bestätigte Federica Brignone, die hinter ihrer Landsfrau auf dem 2. Rang klassiert ist.
Im 2. Lauf dabei, den Sie um 13 Uhr hier erneut live im Ticker verfolgen können, ist auch Andrea Ellenberger. Die 27-jährige Schweizerin liegt auf dem 23. Rang mit 3,64 Sekunden Rückstand auf die Führende. Um den Start im 2. Lauf zittern musste bis zuletzt noch Camille Rast mit 4,26 Sekunden Rückstand auf dem 30. Zwischenrang. Doch ausgerechnet eine Landsfrau machte ihr diesen streitig. Die als 64. gestartete Priska Nufer fuhr dank einer beherzten Fahrt auf den 20. Rang. Den 2. Lauf knapp verpasst hat derweil Corinne Suter.
33. Corinne Suter
Die Schweizerin muss kämpfen und fährt mit über viereinhalb Sekunden auf den 26. Rang. Ob das für den 2. Lauf reichen wird?
32. Ester Ledecka
Die Tschechin muss nach dem Start durch dichten Nebel fahren. Sie wird 22. und wird wohl im 2. Durchgang dabei sein.
31. Lena Dürr
Die erste Deutsche im Rennen hat keine Chance auf einen Spitzenplatz, sie wird 27.
30. Kaja Norbye
Die 30. Fahrerin ist eine 21-jährige Norwegerin. Der Auftakt in die neue Saison gelingt Norbye ganz passabel. Nach einer soliden Fahrt wird sie im Ziel 23.
29. Bernadette Schild
Erneut eine Fahrerin aus dem österreichischen Lager auf der Strecke. 3,62 Sekunden Rückstand sind es allerdings bereits bei der zweiten Zwischenzeit.
28. Ramona Siebenhofer
Der Start ganz ok, im Steilhang fährt die Österreicherin ruhig, hängt mit der Hand an einem Tor ein, fährt aber weiter. Rang 18 ist es am Ende.
27. Alexandra Tilley
Bei der Schottin sind keine grossen Fehler zu erkennen, sie wird mit 3,8 Sekunden Rückstand 21.
26. Kristina Riis-Johannessen
Die Norwegerin hat über 6 Sekunden Rückstand. Die Piste wird wohl auch immer gezeichneter.
25. Eva-Maria Brem
Bei der dritten Zwischenzeit sind es für die Österreicherin schon knapp 5 Sekunden Rückstand, sie fährt auf den letzten Rang.
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