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Krieg in der Ukraine
Schweizer Elitesoldaten sollten die Botschaft in Kiew schützen – doch die wurde geschlossen

Armeechef Thomas Süssli posiert mit der Spezialeinheit AAD 10. (Tweet vom 31. August 2021)
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Sie gehören zu den am besten ausgebildeten und ausgerüsteten Soldaten der Schweizer Armee: die Angehörigen der Eliteeinheit Armee-Aufklärungsdetachement AAD 10. Angesichts der Kämpfe sollten zehn dieser Berufssoldaten die Schweizer Botschaft in Kiew schützen, wie Verteidigungsministerin Viola Amherd am Montagnachmittag bekannt gab: «Der Bundesrat entschied, ein Kontingent von bis zu zehn Angehörigen des Kommandos Spezialkräfte für die Unterstützung der Krisenvorsorge der Botschaft zur Verfügung zu stellen.»

Weitere Informationen dazu waren offiziell nicht erhältlich. Man wolle niemanden gefährden, lautete die Erklärung des Verteidigungsdepartements. Dann überstürzten sich allerdings die Ereignisse: Die Botschaft, die schon seit Freitag reduziert gearbeitet hatte und nur noch für Notfälle verfügbar blieb, sei am Montag «aufgrund der bedrohlichen Sicherheitslage vorübergehend geschlossen» worden, teilte das EDA am Abend mit.   

Um die Truppe ranken sich Legenden

Gemäss EDA-Sprecher Andreas Heller ist das verbleibende Schweizer Personal – fünf Personen, darunter der Schweizer Botschafter – aus Kiew abgereist. Ob ihnen dabei die zehn Mitglieder des AAD 10 behilflich waren, blieb offen. 

Sicher ist, dass der letzte bestätigte Einsatz der Elitetruppe vom vergangenen Sommer datiert, als ein halbes Dutzend AAD-Angehörige in einer dramatischen Aktion Schweizer aus Afghanistan rettete.

Ansonsten rankt sich um die AAD 10 eine ganze Reihe von Legenden. An die Öffentlichkeit ist die geheimnisumwitterte Elitetruppe bisher genau einmal getreten: Vor 15 Jahren demonstrierte sie, wie sie bei erhöhter Bedrohung Personen und Einrichtungen im Ausland schützt. Damals stellte sie auch ihr Material vor – unter anderem ein eigens entwickeltes Aufklärungsfahrzeug, bewaffnet mit einem leichten und einem schweren Maschinengewehr und ausgerüstet mit einer ganzen Reihe von Werkzeugen einschliesslich Flaschenzug.

Seitdem gab es keine Angaben mehr zu Taktik, Technik und Ausrüstung. Nicht einmal der Bestand – dem Vernehmen nach umfasst das Detachement 90 Mann – wird offiziell bestätigt.