Schuldenberg wächstTrump schuldet der Schweiz über 300 Milliarden Dollar
Als eine der wichtigsten Geldgeberinnen hilft die Schweiz mit, das Haushaltsdefizit der USA zu finanzieren. Trump braucht so viel Geld wie noch nie, um die massiven Ausgaben des Staats zu finanzieren.

Das Verhältnis zwischen den USA und der Schweiz ist angespannt, seit Donald Trump hohe Zölle für ausländische Produkte angekündigt hat. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin sind nun in Washington, um mit Trump einen Deal abzuschliessen und mit ihm über die Handelspolitik zu sprechen.
Die Schweiz hat den USA einiges zu bieten, denn sie gehört zu den wichtigsten ausländischen Geldgebern. Laut einer neuen Studie der Denkfabrik Flossbach von Storch Research Institute halten die Investoren hierzulande Schuldpapiere im Wert von 300 Milliarden Dollar. Damit landet die Schweiz im Länderranking auf Platz zehn der wichtigsten Gläubiger von US-Staatsanleihen, wie SRF berichtet. Die wichtigsten Länder sind demnach Japan (1079 Mrd. Dollar), China (761 Mrd.) und Grossbritannien (740 Mrd.).
Die USA haben mittlerweile Schulden von über 36’000 Milliarden Dollar angehäuft, und die Schweiz hilft als Investorin mit, das Defizit zu finanzieren. Gewissermassen helfen alle Schweizerinnen und Schweizer mit, denn Pensionskassen, AHV-Kassen, Banken, Versicherungen und die Nationalbank investieren Geld in amerikanische Staatsanleihen.
Vertrauen in die USA als Schuldner im Härtetest
Die USA gelten zwar nach wie vor als sicherer Schuldner, doch das Vertrauen bröckelt. Donald Trump machte mit seinen Zolleskapaden die Investoren nervös, und der Dollar wird immer schwächer. Gleichzeitig braucht Donald Trump so viel Geld wie noch nie, um die massiven Ausgaben des Staats zu finanzieren: 10’000 Milliarden Dollar im laufenden Jahr, und 2026 sollen es sogar 11’000 Milliarden Dollar sein.
Immer höhere Schulden bei hohen Haushaltsdefiziten – geht dieser Trend weiter, spitzt sich die Lage für die USA zu, so der Bericht von Flossbach von Storch. Die USA müssten ihr Defizit reduzieren, sonst könnten Investoren künftig höhere Zinsen verlangen, und das würde die USA zusätzlich belasten.
Dass die grösste Wirtschaftsmacht der Welt pleitegeht, ist laut Bericht trotzdem unwahrscheinlich. Angesichts des Haushaltsdefizits tut Trump jedoch gut daran, die Beziehung mit anderen Staaten zu pflegen. Denn die USA sind auf Gelder aus dem Ausland angewiesen – auch aus der Schweiz.
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