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Tipps für aktive Ferien
Von Esel-Trekking bis Karton-Schlitteln: Fünf besondere Abenteuer im Winter

Für viele nicht nur ein Abenteuer, sondern gar eine Mutprobe: Baden im gefrorenen See.
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In Kürze:
  • Finnische Wintergames werden in der Ostschweiz als Teamveranstaltung angeboten.
  • Biwakieren im Winter ermöglicht ein Abenteuer abseits der Komfortzone.
  • Eisfischen auf zugefrorenen Seen bietet ein besonderes Naturerlebnis.

Wer sich im Winter am liebsten im Bett verkriecht oder die Tage vor dem Kamin verbringt, hat vielleicht noch nicht die passende Aktivität in der kalten Jahreszeit für sich entdeckt.

Klar, man kann Skifahren gehen oder den Schlitten auspacken. Aber ein bisschen mehr Abwechslung tut gut. Deswegen haben wir ein paar Abenteuer-Vorschläge zusammengestellt. Naturnah, einsam, erlebnisreich, anders:

Mit den Ski in die Luft

Mit den Ski abheben? Das ist wahrscheinlich schon jedem von uns einmal passiert, wenn er eine Bodenwelle übersehen hat. Dann folgt ein kurzer Moment, in dem die Ski keinen Kontakt mehr zum Schnee haben – und meist eine unsanfte Landung. Aber ein Sturz ist noch kein Flug. Doch darum soll es hier gehen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit den Ski in die Luft zu gelangen. Zentral ist immer ein Gleitschirm, der am Boden ausgelegt wird und nach dem Start für Auftrieb sorgt. Vereinfacht gesagt fährt man damit den Hang hinunter und hebt dadurch irgendwann ab.

Die bequemste Variante ist, dass man sich dafür einen Profi sucht und als Tandem in die Luft geht. Das ist zum Beispiel in Engelberg OW möglich. «Fly to Ski» nennt sich dort das Angebot. Dabei kann man mit Tourenski entweder auf einen Voralpengipfel steigen, um danach abzuheben, oder auch einen 3000er ins Visier nehmen.

Wer selbstständig in die Luft will, muss eine Gleitschirmausbildung absolvieren – das ist ein etwas längeres Projekt. Doch eines, das sich bestimmt lohnt.

Viele Bergbahnen in der Schweiz haben auf ihren Pisten Start- und teils auch Landeplätze für Paraglider eingerichtet. Eine Übersicht finden Sie hier. In der Regel sind auch Starts und Landungen mit Ski möglich.

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Eine etwas abgespeckte Flugvariante ist das Snowkiten. Dabei gleitet man mit einem Kiteschirm und angetrieben vom Wind zum Beispiel über einen zugefrorenen See oder eine andere, relativ ebene und schneebedeckte Fläche. Dafür gibt es zahlreiche Ausbildungsstätten und Spots in der Schweiz wie den Silvaplanersee, die Freiberge oder Andermatt UR.

Die Winterspiele mal anders

Gemeinhin gelten die Finnen ja als ein bisschen verrückt – im positiven Sinn. So manch skurriler Wettkampf hat auch bei uns schon Schlagzeilen gemacht. Man denke nur an die WM im Luftgitarre-Spielen oder im Ehefrauen-Tragen. Handy-Weitwurf ist auch lustig – darauf hatte bestimmt jeder schon Lust, wenn das Smartphone wieder einmal nervte. Die Wettbewerbe im Sumpf-Fussball, Chili-Essen oder Ameisennest-Sitzen müssen wiederum nicht unbedingt sein.

Dafür bieten sich jetzt in der kalten Jahreszeit umso mehr die finnischen Wintergames an, zumal sie an verschiedenen Orten in der Schweiz angeboten werden. Vorgesehene Disziplinen sind unter anderem Elch-Bau, Scheeschuh-Rallye, Suomi-Kegeln, Eisbär-Suche und ein Finnischkurs für Anfänger. Hier schon mal als Einstieg: Winterspiele heisst auf Finnisch «Talviolympialaiset».

Angelegt ist der Wettbewerb als Gruppen-Event, Teamwork steht im Vordergrund. Schweiz Tourismus rät auf seiner Website, «die Spiele so finnisch wie möglich zu absolvieren – dabei stehen Spass und Vergnügen klar vor Leistung». Die Angebote konzentrieren sich auf die Ostschweiz, werden aber auch an anderen Orten im Land organisiert.

Finnische Wintergames als Teamanlass: Wo nicht nur Fitness gefragt ist.

Wem die Sache zu finnisch ist, der kann in Davos, Gstaad oder Zermatt die Arctic Winter Games bestreiten. Lust auf mehr? Wie wäre es mit den Winterspielen in der Zentralschweiz, bei dem die Mannschaften unter anderem einen Parcours mit Andreas Küttels Sprungski absolvieren müssen?

Abenteuerlich ist gewiss auch der Event Schlittenbau: Den Teams stehen lediglich Karton, Plastikfolie und Klebeband zur Verfügung, um ein eigenes Gefährt zu konstruieren, mit dem sie sich den Abhang runterstürzen. Eine Idee, die gut auch am heimischen Hang mit den Nachbarn und den herumstehenden Zügelkisten umgesetzt werden kann – so wie einst die Seifenkistenrennen das Highlight des Quartiers waren.

Eingehüllt in der Kälte nächtigen

Kalt-romantisch: Biwakieren im Winter.

Keine Frage, ein Hotelzimmer ist ein gemütlicher Ort im Winter, aber gewiss kein Abenteuer. Um die Komfortzone zu verlassen, muss man die vier Wände und das kuschelige Bett verlassen und die Nacht im Freien gut vorbereiten.

Das maximale Abenteuer ist sicher eine Nacht am Berg. Dafür braucht es zunächst einmal die richtige Ausrüstung wie Tourenski, Sicherheits-Equipment, Wetter- und Lawinenkenntnisse. Daneben auch wintertaugliche Zelte und Schlafsäcke. Ein Notbiwak ist grundsätzlich erlaubt.

Für alle anderen Übernachtungen unter freiem Himmel gibt es zwar keine nachtschwarze, aber eine graue Zone: Die rechtliche Lage in der Schweiz ist uneinheitlich. Laut Zivilgesetzbuch sind Wald und Weide für alle zugänglich. Kantone und Gemeinden können jedoch Einschränkungen erlassen. In Schutzgebieten ist freies Campieren explizit verboten. Dazu zählen der Schweizerische Nationalpark, die eidgenössischen Jagdbanngebiete, viele Naturschutzgebiete und die Wildruhezonen.

Ansonsten ist «eine einzelne Übernachtung einer kleinen Anzahl Personen im Gebirge oberhalb der Waldgrenze» laut Schweizer Alpen-Club (SAC) aber meist unproblematisch. Wer auf Nummer sicher gehen will, bucht ein betreutes Winter-Biwak, wie es etwa im Januar und Februar im Jura angeboten wird. Ein Guide hilft dabei, ein Biwak einzurichten, erklärt, wie man bei jedem Wetter ein Feuer macht und Essen zubereitet. Das Erlebnis gibt es auch im Iglu.

Viele Skigebiete in der Schweiz offerieren Übernachtungen in vorbereiteten Iglus. Dann gibt es aber auch Kurse, bei denen man lernt, eine solche Behausung selbst zu bauen, um anschliessend darin zu übernachten. Das ist zum Beispiel im Muotathal möglich.

Nervenkitzel am Eisloch

Eisfischen ist nur auf bestimmten Seen in der Schweiz erlaubt.

Angeln ist auf den ersten Blick kein super-aufregender Sport. Gefragt sind Ruhe, Gelassenheit und Ausdauer. Wer die Sache allerdings im Winter angeht, kann die Aktivität ganz sicher als Abenteuer verbuchen. Man steht auf einem zugefrorenen See – das alleine braucht schon Vertrauen und Nerven. Schliesslich ist das Terrain nicht alltäglich. Hinzu kommen andere Umstände: Es ist kalt, man hat kaum Bewegung.

Passionierte Eisfischer sprechen davon, dass sie sich durchbeissen müssen, wenn sie stundenlang vor einem Loch im Eis stehen und ihre Rute hineinhalten. Für viele ist es auch nicht entscheidend, wie viele Fische am Ende im Eimer zappeln. Sie suchen vielmehr nach einem Naturerlebnis der besonderen Art: Einsamkeit, Stille, Frieden.

Eisfischen ist nur auf ausgesuchten Seen in der Schweiz erlaubt. Massgebend sind die kantonalen Gesetze. Gute Optionen haben die Anglerinnen und Angler im Kanton Bern, wo etwa der Engstlensee oder der Hinterstockensee im Simmental freigegeben sind. Eine Übersicht finden Sie hier.

In der Regel muss man sich bei der jeweiligen Tourismusbehörde vorab online anmelden und eine Gebühr bezahlen. Auch einige Bergschulen haben Eisfischen im Angebot. Sie kombinieren das Ganze mit sportlichen Teamevents oder gar mit Skitouren – etwa die Skischule Hasliberg oder jene in Engelberg.

Vom Marsmobil zum Eseltrekking

Für alle, die jetzt noch kein winterliches Abenteuer gefunden haben, das ihnen zusagt, hier ein paar weitere Ideen und Anregungen: Eisbaden ist ein heisser Trend. Immer mehr Menschen steigen im Winter in einen See, um sich (und die Kälte) zu spüren. Eine kleine Übersicht über beliebte Spots in Graubünden findet man hier.

Nichts für «Gfrörli»: Eisbaden in Arosa.

Nicht ins, aber aufs Wasser geht es in Interlaken BE: Auf dem Brienzersee kann man auch im Winter mit dem Kajak paddeln. Damit niemand festfriert, gibt es sogenannte Trockenanzüge und eine Thermoskanne Tee.

Wer lieber festen Boden unter den Füssen hat, sollte mal einen Blick auf die tierischen Trekkings in Flums SG werfen. Die Wandertouren mit Ziegen und Eseln durch den Schnee sind für Familien in jedem Fall ein kleines Abenteuer.

Ein Mars-mässiges Abenteuer kann man am Walensee buchen. Bobsla heisst das in der Schweiz einzigartige Fahrzeug, das aussieht wie eine Kreuzung aus Marsmobil und Go-Kart. Der Fahrer sitzt nur knapp über dem Schnee und erlebt laut Schweiz Tourismus einen «Temporausch».