Mountainbike-WM in Val di SoleSchurter krönt sich zum Weltmeister
Nino Schurter feiert seinen 9. WM-Titel im Cross-Country. Der 35-jährige Bündner gewinnt in Val di Sole vor Teamkollege Mathias Flückiger.
Lenker an Lenker. Oberschenkel an Oberschenkel – und wieder war Nino Schurter der Schnellere. Der 35-jährige Bündner gewann in Val di Sole seinen bereits neunten WM-Titel, im Sprint gegen Landsmann Mathias Flückiger. Dem drei Jahre jüngeren Berner blieb Silber – wie an der WM 2019, der WM 2020 und den Olympischen Spielen vor einem Monat.
Schurter reagierte sehr emotional auf den Sieg, er schluckte Freudentränen herunter, bevor er sagte: «Ich zweifelte langsam an mir und hatte nicht gewusst, dass ich dazu überhaupt noch fähig bin. Ich bin superhappy.» Rang 4 an den Olympischen Spielen vor einem Monat war für den einstigen Seriensieger eine Enttäuschung. Da und dort sprach Schurter gar bereits über das nahende Karriereende – jetzt ist er der älteste Weltmeister der Geschichte.
Mit dem Doppelerfolg erlebt die Erfolgsgeschichte des Schweizer Mountainbikesports ein nächstes Kapitel, eine weitere Glanznote nur einen Monat nach dem Dreifachtriumph bei den Olympischen Spielen durch Jolanda Neff, Sina Frei und Linda Indergand. Schon zum siebten Mal seit 2001 stiegen an einer WM mindestens zwei Schweizer aufs Podest. Nur zweimal in den letzten 20 Jahren gewann kein Schweizer eine Medaille. Letztmals geschah das 2010.
Antritt schon in der zweiten Runde
In Val di Sole war Schurter von einem «Ausscheidungsrennen» ausgegangen und hatte angesichts des schweren Parcours erwartet, «dass es einen nach dem anderen rausspült.» Es kam dann anders, besser: Schon in der zweiten Runde des Rennens trennte ein heftiger Antritt der beiden Schweizer das Feld. In ein Duo, das vorne um Gold kämpfte, und eine kleine Verfolgergruppe, die um den Anschluss kämpfte. Vergeblich.
Flückiger und Schurter harmonierten sehr gut und sorgten dafür, dass sich ihr Vorsprung laufend vergrösserte. Genauso wie vor einem Monat die beiden Schweizerinnen Sina Frei und Linda Indergand, die zwar hinter der entfesselten Jolanda Neff chancenlos waren im Kampf um Gold, mit ihrem Teamwork aber den gefeierten Dreifachsieg sicherten.
Schurter im Sprint stärker
In Val di Sole setzte Flückiger seinen Landsmann ab der dritten Runde immer wieder unter Druck, er wollte und musste initiativ sein – denn in diesem Rennen zählte für ihn nur der Sieg. Während Schurter als achtfacher Weltmeister ins Rennen gegangen war, fehlte dem drei Jahre jüngeren Berner ein grosser Titel.
Ein Ausscheidungsrennen wurde es insofern, als dass irgendwann einer der beiden Landsmänner würde antreten müssen. Nur wer? Und wann? Mit komfortablen 44 Sekunden Vorsprung gingen Flückiger und Schurter auf die Schlussrunde und konnten sich auf ihr Duell auf den letzten Metern konzentrieren. Flückiger ging als Führender in die letzte Abfahrt, eine gute Position im Kampf um den Sieg. Trotzdem musste der Oberaargauer dann doch wieder dem Sieger beim Siegen zuschauen.
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