Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Gastrokolumne
Schlemmen zu fairem Preis

In der Völlerei gibt es kleinere Portionen, damit mehrere Gerichte drin liegen. Zur Hauptspeise gibt es zum Beispiel Hirschentrecote-Spiessli mit Rosenkohlpüree.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Seit Juni dieses Jahres empfängt das traditionsreiche Adliswiler Restaurant Krone seine Gäste unter dem Namen Völlerei. Die Gastgeber Olaf Lubach und René Moke bieten zeitgenössische und mit Raffinesse verfeinerte Hausmannskost aus den Alpenländern an. Wir wagen in der Weihnachtszeit die Probe aufs Exempel.

Bei einem schönen Glas Roero Arneis (9 Franken/dl) studieren wir die Speisekarte. Wir beschliessen, uns aufs Konzept der Gastgeber einzulassen: möglichst verschiedene, in kleineren Portionen servierte Gerichte zu probieren. Wir entscheiden uns für das kleinere der beiden Degustationsmenüs (ab zwei Personen), die «gemächliche Völlerei» mit drei Gängen (65 Franken pro Person).

Olaf Lubach und René Moke (rechts) heissen die Gastgeber des Restaurants Völlerei in Adliswil.

Pro Gang werden uns zwei bis drei Gerichte serviert. Zur Vorspeise sind es drei: geräucherte Forelle mit Rande, verfeinert mit Amalfi-Zitrone und Crème fraîche, dazu ein Brezel-Serviettenknödel-Salat mit Lyoner und Rosenkohl sowie ein Nüsslisalat mit Speck, Ei und Croûtons – ein fulminanter Auftakt. Gekochte Randen gelten als langweilig, Rosenkohl ist wegen seines bitteren Geschmacks in Verruf geraten. Beides muss nicht sein, wie wir eindrücklich erfahren. Insbesondere die Kombination der geräucherten Forelle mit der Rande finden wir raffiniert.

Zum Hauptgang gibts Wild und Pastinaken, dazu ein Glas Blaufränkisch Bela Joska aus dem Burgenland (8.50 Franken/dl). Wild heisst in diesem Fall: Hirschentrecote-Spiessli, serviert mit Rotkraut und Rosenkohlpüree – und schon wieder sind wir verzückt, wie fein im Geschmack Rosenkohl sein kann. Auch der Hirsch gefällt uns, von der Menge her ist aber ein Spiessli pro Person knapp bemessen. Umso reichlicher fällt das zweite Hauptgericht aus: Pastinakenpüree mit pochiertem Ei sowie Pastinakenchips – der beste Beweis, dass mit Pastinaken mehr zu machen ist als Baby-Brei.

1 / 5
Wer’s eher deftig mag liebt beim Schoggibrownie mit dem Topping aus karamellisierten Nüssen und einer Kugel Vanilleglacé genau richtig.
Zur Vorspeise gibt es unter anderem geräucherte Forelle mit Rande.
Salat einmal anders: Brezel Serviettenknödel Salat mit Lyoner und Rosenkohl.

Zum Nachtisch gibt es Ei-Schneenocken mit Vanillesauce, Mandeln und filetierten Orangen – mmmh – und einen deftigen, mit karamellisierten Nüssen verzierten Schoggibrownie, dazu Vanilleglace.

Fazit: Wir haben in schönem Ambiente bei aufmerksamen Gastgebern zu fairem Preis wunderbar geschlemmt – ohne der Völlerei gefrönt zu haben, auch wenn der Name des Restaurants dies erwarten liesse.

Restaurant Völlerei, Zürichstrasse 4, Adliswil. Infos: www.voellerei.ch