Riesenslalom Männer in Alta BadiaVon Rang 9 auf 3: Odermatt kämpft sich zurück
Der Schweizer Überfahrer lässt sich von einem enttäuschenden ersten Lauf nicht aus dem Konzept bringen. Geschlagen wird er von zwei Norwegern.

Ein kleiner Bruch kommt in jeder Serie, so schön sie auch ist. Das erfährt Marco Odermatt dieses Wochenende. Nach zwölf Podestplätzen in Folge wurde er am Samstag bei der zweiten Abfahrt von Gröden Siebter. Und den ersten Lauf im folgenden Riesenslalom von Alta Badia beendete er als Neunter. Natürlich, Klagen auf ganz hohem Niveau.
So ein neunter Rang nach einem ersten Lauf kann für einen wie Marco Odermatt ohnehin auch eine ganz schöne Aufgabe sein. Denkt sich der Nidwaldner offenbar auch und schafft es mit einer risikoreichen Fahrt doch noch auf Rang 3. Es gibt Momente, da scheint es nicht aufzugehen, Odermatt geht ans Limit, aber es zahlt sich einmal mehr aus. «Es hat wahrscheinlich schlimm ausgesehen, es war ein brutaler Kampf», sagt er hinterher beim SRF. Im ersten Lauf sei er noch unter Wert geschlagen worden.
Der 25-Jährige kann es also auch, wenn er nach dem ersten Durchgang nicht der Beste ist. Und so ist der Bruch seiner Serie am Ende eben doch eine kleine Delle in diesem bisher so wundersamen Winter. Imposant ist auch diese Statistik: 107 Weltcuprennen hat Odermatt bisher bestritten, dabei stand er 37-mal auf dem Podest, 14-mal gewann er. Und es gibt ja noch eine andere Serie: Zum elften Mal in Folge steht Odermatt auf einem Riesenslalom-Podest.
Ein Andorraner glänzt
Geschlagen wird er nur hauchdünn, Henrik Kristoffersen ist acht Hundertstel schneller, Lucas Braathen zehn. Gerade vom jüngeren der zwei Norweger ist es nicht die erste Ansage, dass er in naher Zukunft einer der grossen Konkurrenten Odermatts um die grossen Kugeln werden wird. Zan Kranjec, der Führende nach dem ersten Lauf, wird Fünfter.
«Das hätte ich nicht gedacht», sagt Odermatt, «ich wollte schon rausgehen». Es sei einfacher, bei einem zweiten Lauf als Letzter oben am Start zu stehen, statt im Ziel zu zittern. Den zweiten Lauf als Letzter zu absolvieren, ist eine ungeheure Drucksituation. Dass Odermatt diese dem Warten im Ziel vorzieht, sagt einiges über seine Siegermentalität aus.
Eine schöne Geschichte schreibt am Sonntag auch ein Mann aus Andorra, Joan Verdu mit Namen. Zwei Weltcuprennen brachte er in seiner Karriere bisher ins Ziel, 2018 einen Super-G, da wurde er 58., im März einen Riesenslalom, den er auf Rang 17 beendete. Dazwischen wurde er in Peking überraschend Olympia-Neunter.
Jetzt qualifiziert er sich als 28. für den zweiten Lauf von Alta Badia und klettert danach stetig nach oben. Grosse Namen scheitern, zum Beispiel Mathieu Faivre und Luca de Aliprandini, immerhin Gold- und Silbergewinner in dieser Disziplin bei der WM 2021 in Cortina d’Ampezzo. Verdu reicht es am Ende auf Rang 12, erst Atle Lie McGrath, Elfter nach dem 1. Lauf, stoppt ihn.
In Verdus Schlepptau macht auch Livio Simonet einige Ränge gut, der Bündner holt im dritten Riesenslalom der Saison Weltcuppunkte, fährt auf Rang 22. Es ist Simonets erste ganze Saison auf dem höchsten Level. Die weiteren Schweizer im zweiten Lauf, Justin Murisier, Loïc Meillard und Gino Caviezel klassieren sich auf den Rängen 9, 11 und 16.
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