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Pannen und Ausfälle des FV Dosto
Die SBB bauen ihren Schüttelzug um

Fernverkehrs-Doppelstockzug FV-Dosto im Zuercher Hauptbahnhof am Mittwoch, 1. Mai 2019. (KEYSTONE/Walter Bieri)
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Rund 10 Jahre ist es her, dass die SBB für rund 1,9 Milliarden Franken ihre Fernverkehr-Doppelstockzüge FV Dosto angeschafft haben. Es war von Anfang an ein belastetes Verhältnis: Verspätungen bei der Lieferung, Pannen und sogar stinkende Toiletten sorgten für Schlagzeilen. Pendler gewöhnten sich schnell daran, ihren Kaffeebecher lieber fest in der Hand zu behalten, als auf dem wackelnden Tisch zu platzieren. Jetzt haben die SBB genug: Die als «Schüttelzug» bekannten Kompositionen sollen umgebaut werden, berichtet SRF.

Eine spürbare Verbesserung der «unruhigen Fahreigenschaften» entdeckten die hauseigenen Ingenieure bereits vor zwei Jahren, indem sie auf die sogenannte Wankkompensation verzichteten. Die eigens entwickelte Technologie ermöglichte dem Zug, sich zu neigen und so schneller durch Kurven zu fahren.

Der FV Dosto sei zwar inzwischen zuverlässiger, müsse aber noch ruhiger werden, wird SBB-Sprecherin Sabrina Schellenberg zitiert. «Ziel ist, dass der Zug ruhiger fährt, dass das Schütteln und Schwanken, wie man es zum Teil wahrnimmt, nicht mehr oder zumindest deutlich weniger da wäre.» Der Fahrkomfort soll ähnlich sein wie in anderen Doppelstockzügen der SBB. «Deshalb schauen wir jetzt, wie wir das Drehgestell ohne diese Wankkompensation optimieren können, um die Laufruhe und damit auch den Fahrkomfort des Zugs erhöhen zu können.»

Daria Martinoni, rechts, SBB Leiterin Region Ost und die Zuercher Stadtpraesidentin Corine Mauch, links, an der Taufe des Fernverkehrs-Doppelstockzugs FV-Dosto im Zuercher Hauptbahnhof am Freitag, 5. Juli 2019. .(KEYSTONE/Walter Bieri)

SBB bezahlen Umbau selber

Zusammen mit dem Hersteller Alstom (früher Bombardier) werden die Drehgestelle der Züge weiterentwickelt und Prototypen mit einer neuen Konstruktion gebaut. Wenn sich diese bewähren, wollen die SBB alle Drehgestelle der 62 FV Dostos umbauen und die Wankkompensation herausnehmen. Ein erster Prototyp soll in einem Jahr auf die Schiene kommen. Funktioniert dieser gut, könnten bis 2030 sämtliche Modelle umgebaut sein, so die SBB.

Die Bundesbahnen bezahlen den Umbau voraussichtlich aus der eigenen Tasche. Hersteller Alstom beteiligt sich nur an der Entwicklung der neuen Drehgestelle. «Sollten die SBB sich entscheiden, die gesamte Flotte umzubauen, würde das im Rahmen des Unterhalts dieses Zuges passieren», so Schellenberg. Was das alles genau kostet, wollen die SBB derzeit noch nicht bekannt geben.