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Wegen Personalmangel
SBB bringen Lokführer mit dem Taxi zum Zug

Von seiner Zunft gibt es im Moment zu wenig – ein Lokführer der SBB am Hauptbahnhof in Zürich. 
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Die SBB greifen wegen des Lokführermangels zu extremen Massnahmen. Um Zugausfälle zu verhindern, chauffiert der Staatskonzern Lokführer mit dem Taxi quer durchs Land und scheut dabei keine Kosten. Der «Blick» berichtet von nächtlichen Taxifahrten von Chur nach Zürich, von Delemont im Jura nach Bern oder von Sion nach Lausanne. Ein Zugführer wurde sogar über 200 Kilometer von Brig nach Genf gefahren – Kostenpunkt 750 Franken. Die SBB bestätigen das. «Die SBB nimmt solche Kosten und Umstände in Einzelfällen in Kauf, damit es nicht zu Zugausfällen kommt», so ein Sprecher.

Hintergrund ist der akute Lokführermangel bei den SBB. Deshalb fallen noch bis zum Dezember täglich 200 Verbindungen aus. Das hatte zu Ärger bei Pendlern geführt und die Politik auf den Plan gerufen: Das Bundesamt für Verkehr hatte bei den SBB interveniert. Teilweise sind auf den betroffenen Strecken Busse im Einsatz, weshalb es zu verlängerten Reisezeiten kommt. Die Lokführer fehlen nach internen Planungsfehlern und weil sich wegen des Coronavirus die Ausbildung des Nachwuchses um zwei bis vier Monate verzögert.

Der neue SBB-Chef Vincent Ducrot steuert nun gegen. Er hatte sich für den Mangel entschuldigt und will den aktuellen Unterbestand an Lokführern in einen Überbestand drehen, wie er in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» sagte. «Dies brauchen wir, um Überzeiten abzubauen und die Lokführer in einem weiteren Schritt breiter auszubilden, das heisst auf mehr Zugtypen und Strecken», sagte er.