Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Hafenprojekt am Urnersee
Samih Sawiris krebst zurück und redimensioniert seine Pläne

«Dieses Projekt ist gestorben»: Samih Sawiris will nicht mehr zwei Jachthäfen am Urnersee bauen. 
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

«Der Urnersee gehört uns». Unter diesem Titel lancierte ein Flüeler Komitee vor ein paar Tagen eine Petition gegen die zwei geplanten Jachthäfen des ägyptischen Investors Samih Sawiris am Urner Seebecken. Innert kürzester Zeit kamen fast 6000 Unterschriften zusammen, zwei Drittel davon aus dem Kanton Uri (bei einer Einwohnerzahl von etwas über 36’000).

Eine gleichzeitig lancierte Petition der Grünen des Bergkantons will dasselbe: Flüelen-West und die Isleten, eine Halbinsel am westlichen Urnersee, dürften nicht mit künstlichen Hafenbecken, Hotels, Appartementblöcken und Geschäften zubetoniert werden.

Kein Bootshafen in Flüelen

Vom Flüeler Marinaprojekt nimmt Sawiris jetzt Abstand, wie er am Mittwoch um 13 Uhr erklärte: «Dieses Projekt ist gestorben.» Er zeigte sich überrascht über den grossen Widerstand, er hätte erwartet, dass sich die Flüeler direkt bei ihm gemeldet und ihre Kritik angebracht hätten: Man dürfe doch eine Frage in den Raum stellen.

Sawiris betonte, er mache nichts gegen den Willen der Bevölkerung. Zudem wollte er nicht von einem ausgereiften Projekt sprechen, es habe lediglich ein paar Handskizzen gegeben. Es sei ihnen von Beginn an klar gewesen, dass ein Jachthafen in Flüelen schwieriger zu realisieren sei als in Isleten, da dort auch ein Naturschutzgebiet, verschiedene Betriebe und auch komplizierte Besitzverhältnisse zu berücksichtigen gewesen wären. 

Das Marinaprojekt in Flüelen am Urnersee ist Geschichte: Samih Sawiris will nach heftigen Protesten dort keinen Jachthafen mit Hotels und Appartements mehr bauen. 

Festhalten will Sawiris jedoch am Projekt Isleten. Schliesslich hat er dort Ende Jahr bereits das dafür notwendige Grundstück der ehemaligen Sprengstofffabrik gekauft. Dort wurde ursprünglich Dynamit für den Bau des Gotthard-Eisenbahntunnels produziert. Der ägyptische Tourismusinvestor weiss die Urner Regierung hinter sich. «Der Regierungsrat begrüsst die Absicht von Samih Sawiris, das Areal der ehemaligen Sprengstofffabrik Cheddite im Gebiet der Isleten in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden, der Bevölkerung, dem Kanton und den Umweltorganisationen zum Nutzen der Einheimischen und des Tourismus zu entwickeln.» Dies die Antwort auf eine Anfrage von Landrätin Eveline Lüönd von den Grünen. 

Die Urner Regierung fordert zwar Rücksichtnahme auf die «ökologischen Besonderheiten und Anforderungen der Ufer- und Naturschutzzonen dieser Gebiete». Sie betont aber gleichzeitig, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen und die damit verbundene Wertschöpfung von besonderem Interesse seien. Sie verweist dabei auch auf Sawiris Tourismusprojekt in Andermatt, das bestehende Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen habe. Dieses Engagement hat ihm die Regierung mit einer grossen Ehre verdankt: Sawiris ist der erste Ausländer, der zum Ehrenbürger von Uri ernannt wurde