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Saisonende für Michelle Gisin

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Gisin merkte nach dem Rennen sofort, da stimmt etwas nicht.
Rückschlag für Michelle Gisin. Die 25-jährige Engelbergerin muss die Saison abbrechen und verpasst die WM.
Gisin zog sich beim Super-G in Garmisch-Partenkirchen eine eine Knorpelschädigung sowie eine Kreuzbandzerrung am rechten Knie zu.
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Als sich Beat Tschuor Mitte Dezember erstmals in grösserer Runde in seiner Funktion als neuer Schweizer Frauencheftrainer äusserte, meinte er, Geld auf einen Saisonsieg von Lara Gut-Behrami zu setzen, sei ein kluger Entscheid. Nun, rentiert hätte sich die Investition bis anhin nicht. Als Tschuor ein paar Wochen später eine zweite Wette vorgeschlagen wurde, lehnte er ab. Darauf festlegen, dass die Schweizerinnen an der WM in Åre mindestens drei Medaillen gewinnen würden wie an den letzten beiden Grossanlässen, mochte sich der Bündner nicht.

Die Chancen hierfür sind mit dem Ausfall Michelle Gisins kleiner geworden. Die Engelbergerin war am Samstag im Super-G von Garmisch gestürzt und verkündete am Montag, was hatte befürchtet werden müssen: Sie verpasst nicht nur die WM, sie kehrt in diesem Winter gar nicht mehr auf die Rennpisten zurück. Gisin erlitt einen Knorpelschaden sowie eine Kreuzbandzerrung am rechten Knie, die 25-Jährige soll bald operiert werden.

Als Kombinations-Olympiasiegerin sowie WM-Zweite in jener Sparte hätte Gisin im Zweiteiler zum engsten Favoritenkreis gezählt, Tschuor hätte ihr gar in drei bis vier Disziplinen Medaillenchancen eingeräumt. Auf den Eingriff zu verzichten oder ihn hinauszuschieben, war gemäss Tschuor keine Option. «Michelle hat sieben, acht gute Jahre vor sich. Es geht darum, Folgeschäden zu vermeiden.»

Furios war Gisin mit zwei Abfahrtspodestplätzen in die Saison gestartet. Bereits in den letzten Wochen aber funktionierte längst nicht mehr alles nach Wunsch: Der schwere Sturz von Bruder Marc beschäftigte sie, zudem zollte sie dem strengen Programm Tribut. Es schmerze, die Saison abbrechen zu müssen, sagte Gisin, wobei sie festhielt, das Geschehene sehr wohl akzeptieren zu können. «Ich bin mir bewusst, dass ich in den letzten Jahren keine schwerwiegenden Verletzungen und in den wichtigen Momenten Glück hatte, gesund zu sein.»

Nicht alle Plätze besetzt

Für Swiss-Ski ist Gisins Ausfall ein herber Dämpfer. Tschuor spricht von «einem Hammerschlag zum dümmsten Zeitpunkt». Weil die zweitbeste Athletin fehlt, wird noch mehr von Wendy Holdener abhängen. In der Abfahrt stellt sich das Team nunmehr selbst auf (Flury, Suter, Gut-Behrami, Hählen). Im Super-G hat neben erwähntem Quartett auch Holdener die Selektionsvorgabe erfüllt – aller Voraussicht nach wird keine Qualifikation gefahren, die Trainer dürften die Besetzung der Equipe bestimmen. In der Kombination und im Slalom wird Tschuor die fünf respektive vier Plätze kaum besetzen, ausser der Verband entscheidet sich für ein Jekami-Aufgebot.

Über seine Ziele mochte sich Tschuor nicht äussern, er habe gerade andere Sorgen, liess er verlauten. Der 50-Jährige verwies auf die besser werdende Form Gut-Behramis, am Samstag Dritte. Die Wettquote für einen Medaillengewinn der Tessinerin jedoch dürfte so hoch sein wie seit zehn Jahren nicht mehr an einem Grossanlass.