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Abgang bei Tesla
Rückschlag für Elon Musk: Seine prominente Personalchefin geht

Ob in Prozessen wegen rassistischer Vorwürfe oder weil das Unternehmen sich über Pandemievorschriften hinwegsetzte: Valerie Capers Workman verteidigte Tesla loyal gegen aussen. 
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Führungskräfte haben im Reich von Elon Musk oft nur eine kurze Verweildauer. Das gilt auch für die Anwältin Valeria Capers Workman. Die schwarze Juristin kam im Februar 2018 in die Rechtsabteilung von Tesla, machte rasch Karriere und wurde im Juli 2020 oberste Personalchefin. Nun geht sie.

Ihr Abgang per Ende Monat nach knapp vier Jahren wurde aber nur dank eines Eintrags auf ihrem Linkedin-Profil bekannt. Auf Nachfrage von Bloomberg bestätigte sie das Ende des Arbeitsverhältnisses. In den nächsten Wochen wird sie als Chefjuristin zur US-Personalberatung Handshake wechseln.

Tesla selbst hat sich bisher nicht zum Wechsel geäussert. Auch Workman gab bis jetzt keine Gründe für ihren Abgang an. Sie bedankte sich bei ihren direkten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie gebe den Staffelstab bei Tesla in einer besseren Lage weiter, als sie ihn selbst erhalten habe, erklärte sie.

Tesla-Chef Elon Musk verliert damit eine seiner prominentesten Mitstreiterinnen: Obwohl nur kurze Zeit bei Tesla, hat Workman eine sehr wichtige Rolle in der hitzigen Diskussion um rassistische Benachteiligungen am Arbeitsplatz gespielt, nicht zuletzt, weil auch Tesla in dieser Sache schwer belastet war. Es hagelte Prozesse gegen den Autokonzern.

Tesla-Arbeiter erhielt 137 Millionen Dollar

Im wohl spektakulärsten Fall im Oktober 2021 wurde der E-Auto-Pionier zu einer Zahlung von 137 Millionen Dollar an einen schwarzen Angestellten verurteilt. Der 53-jährige Mitarbeiter war zwischen 2015 und 2016 in einer Tesla-Fabrik in Fremont bei San Francisco beschäftigt gewesen. An seinem Arbeitsplatz sei er mit verbalen und anderen rassistischen Äusserungen konfrontiert gewesen, stellte das Gericht fest.

Valerie Capers Workman nahm damals jeden Tag an den Verhandlungen teil und hörte sich alle Zeugenaussagen an. Nach der Urteilsverkündung teilte sie den Mitarbeitenden mit, dass das harte Urteil durch die Vorwürfe nicht gerechtfertigt sei. Aber das Unternehmen müsse sich eingestehen, dass die Zustände 2015 und 2016 «nicht perfekt waren».

In dem Mail erinnerte Workman auch an ihre eigenen Erfahrungen, die sie als Schwarze nach der Ermordung des Afroamerikaners George Floyd durch einen Polizisten im Mai 2020 erlebt hatte. Bei den darauffolgenden Protesten war es zu weiteren Fällen von Polizeigewalt gekommen. «Wenn ich damals zur Arbeit fuhr, habe ich meinen Firmenbadge an den Sicherheitsgurt geklemmt, damit ich den Ausweis bei einer plötzlichen Polizeikontrolle nicht suchen und dabei eine falsche Bewegung machen würde.» Jeden Tag müsse sie die Angst um ihren Mann und ihre Söhne unterdrücken, damit sie sich voll um ihren Job kümmern könne.

Nur 4 Prozent Nichtweisse im Management

In ihrer Amtszeit wurde auch der erste Bericht über die Geschlechter- und Rassengleichheit im Konzern veröffentlicht. Fazit: Zehn Prozent der Tesla-Beschäftigten in den USA sind farbig. Aber nur vier Prozent sind im Tesla-Management vertreten. In dem Bericht wird Workman als Beispiel hervorgehoben, wie man bei Tesla rasch die Karriereleiter emporsteigen könne.

Auch in der Pandemie konnte Elon Musk auf seine Personalchefin zählen. Nachdem er sich über eine behördlich angeordnete Schliessung der Fabrik bei San Francisco hinweggesetzt hatte, verteidigte Workman noch Monate später die Vorgehensweise ihres Chefs. Das Bild des Konzerns sei in der Öffentlichkeit falsch dargestellt worden.

Warum die beiden nun getrennte Wege gehen, bleibt ihr Geheimnis.