Lukrativer Deal in GrossbritannienRoyals winken 220 Millionen Pfund aus Windpark-Geschäft
Der grünen Energie sei Dank: Der Verkauf von Rechten vor der britischen Küste an Konzerne könnte die Einnahmen der königlichen Familie vervielfachen.
Der am Montag verkündete Deal bringt den Royals in den kommenden zehn Jahren potenziell bis zu 220 Millionen Pfund (rund 308 Millionen Franken) jährlich ein – das Zweieinhalbfache ihres derzeitigen Unterhalts. Voraussetzung ist unter anderem, dass die Regierung bei der nächsten Überprüfung nicht die Höhe des sogenannten Sovereign Grant ändert, des Anteils der Royals am Gewinn ihres Liegenschaftsverwalters Crown Estate.
Das Geld gehört der Queen und ihrer Familie aber nicht persönlich, sondern wird für ihren Lebensunterhalt sowie den Erhalt ihrer Ländereien genutzt. Derzeit wird etwa der Buckingham-Palast in London für Hunderte Millionen Pfund renoviert. Der Sovereign Grant beträgt in diesem Finanzjahr 86 Millionen Pfund. Er wird aus den Einnahmen des vorvergangenen Jahres berechnet, aktuell dem Finanzjahr 2018/19.
Mehrere Energieunternehmen, darunter auch solche aus Deutschland, haben sich gegen hohe Optionsgebühren Flächen für den Bau von Offshore-Windparks gesichert. Der Meeresgrund in der Zwölf-Meilen-Zone gehört dem Königshaus und wird vom Crown Estate verwaltet. Die Einnahmen gehen an den Staat, doch dieser zahlt daraus der Krone den Sovereign Grant aus. Dessen Höhe liegt seit 2017 bei 25 Prozent – das entspräche einem Anteil von rund 220 Millionen Pfund an der Optionsgebühr in Höhe von jährlich 879 Millionen Pfund (1085 Millionen Franken). Vorher betrug er 15 Prozent.
Boris Johnsons grüne Pläne
Der deutsche Konzern EnBW hat sich für sein Projekt mit dem britischen Energieriesen BP zusammengeschlossen. BP betonte, der Konzern werde die Zahlung für die maximale Laufzeit von zehn Jahren vermeiden. Innerhalb von vier Jahren solle eine endgültige Investitionsentscheidung getroffen und nach sieben Jahren Strom erzeugt werden. Dann würde die Miete, die dem Crown Estate zusteht, auf zwei Prozent des Windparkumsatzes fallen. Die konkreten Projekte müssen noch genehmigt werden, ausserdem stehen unter anderem Umweltuntersuchungen an.
Für Grossbritannien bedeuten die insgesamt vier Projekte – zwei in der Irischen See und zwei in der Nordsee – einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu grüner Energie. Premierminister Boris Johnson will bis 2030 alle Haushalte mit Strom aus Offshore-Windparks versorgen.
SDA/fal
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