Leere Regale bei Coop und MigrosWarum im Supermarkt derzeit die Rollgerste fehlt
Das Getreide ist bei den Detailhändlern derzeit nur schwer erhältlich. Grund dafür sind Probleme beim Hauptlieferanten im Thurgau.
Winterzeit ist Suppenzeit. Doch ein traditionelles Gericht, die Gerstensuppe, lässt sich derzeit nicht so ohne weiteres zu Hause zubereiten: Die Grossverteiler Migros und Coop melden einen Engpass bei der Hauptzutat, der Rollgerste.
Kundinnen und Kunden stehen oft vor leeren Regalen, wenn sie nach dem Getreideprodukt suchen, wie das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» berichtet. Die beiden Grossverteiler verweisen ihrerseits auf «ein Ereignis» beim Hauptlieferanten, der E. Zwicky AG im Kanton Thurgau.
Neues Planungssystem
Der Firma scheint der Engpass unangenehm zu sein. Dieser komme zum schlechtesten Zeitpunkt. «Im Mai will niemand mehr Rollgerste», wird der Verkaufsleiter des Schälmühlebetriebs von SRF zitiert.
Das Problem sei mit der Einführung eines neuen Planungssystems entstanden: Mit diesem habe man kurzfristig noch zwei Aufträge angenommen, was zu einer Verzögerung der Gerstenproduktion und letztlich zum Engpass geführt habe.
In der «Thurgauer Zeitung» spricht ein Geschäftsleitungsmitlied der Firma von einer generell hohen Auslastung. Neben der Rollgerste seien auch andere Produkte seiner Firma wie Hülsenfrüchte und Müesli gefragt. «Unser Artikelsortiment entspricht den aktuellen Ernährungstrends hin zum vegetarischen Essen», sagt er.
Um den Engpass zu beheben, hat die E. Zwicky AG laut den Medienberichten Doppelschichten eingeführt. Die Firma rechne damit, dass das verarbeitete Getreide in zwei bis drei Wochen wieder flächendeckend in Supermärkten verfügbar sein wird. Künftig plane das Unternehmen, höhere Lagerbestände zu sichern, um ähnliche Situationen zu vermeiden. (Erfahren Sie hier mehr über Wintersuppen, die als Immunbooster wirken.)
Die Firma bezieht ihre Rohgerste grösstenteils aus Deutschland und Frankreich. Anschliessend wird sie im Thurgauer Mühlebetrieb gereinigt, geschält und poliert. Als Alternative bieten sich Schweizer Bio-Gerstenprodukte an. Aber auch diese Varianten sind zurzeit vielerorts ausverkauft, weiss das «Espresso»-Magazin.
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